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.»Wissen Sie«, bemerkte sie beiläufig, »ich glaube tatsächlich, der Zahn Ihres Lakaien hat meinen Handschuh ruiniert.Ich werde Ihnen ein neues Paar in Rechnung stellen müssen.«Vor Sussex’ Haus wartete eine dunkle Kutsche.Sie war vollkommen unauffällig und sah aus wie Dutzende andere Fahrzeuge.Zwei Dinge jedoch waren außergewöhnlich.Zum einen stand der füllige, hakennasige Pearson am Schlag und blickte finster drein, als wäre jeden Moment ein Gewaltausbruch fällig (Sussex kannte ihn von früheren Begegnungen nur allzu gut).Zum anderen stand noch ein zweites, rätselhaftes Fahrzeug vor seinem Haus.Es hatte zwei Räder – eins vor dem anderen, wie bei einem Fahrrad –, war aber weitaus massiger.Zwischen den Rädern befanden sich allerhand Ventile, Kolben und Schwungräder.Sie drehten sich, schnauften und machten ziemlichen Lärm für diese vornehme Straße.Das Ding stand zur Seite geneigt auf einem kleinen Stahlbein.Das Beunruhigendste aber war ein schmaler Einsatz unten, der tief in die Maschine geschoben war und aus dem blaue Flammen flackerten.Das Ganze sah aus, als hätte der Teufel es erfunden.Trotz Pearsons missbilligendem Blick nahm der Lord sich einen Moment Zeit, das Gerät genau zu betrachten, und spürte, wie seine Lippen sich verzogen.Er war völlig einverstanden mit den Fortschritten des modernen Lebens, solange sie ihn nicht behelligten.Er war in Luftschiffen aufs europäische Festland gereist, aber das war so ziemlich alles, was er an »infernalischen Apparaten« (ein Ausdruck seines Vaters) benutzt hatte.Sie kamen ihm so laut, so aufdringlich und so elend unelegant vor.»Gefällt Ihnen mein Lokomoped?«, säuselte die Frau mit einem Unterton von Habgier und Besitzerstolz, den er vom schöneren Geschlecht für gewöhnlich nur hörte, wenn Diamanten im Spiel waren.Sie strich mit einem Finger über die Stangen vorn an dem Gerät, die aussahen wie die Hörner eines Stiers.Dann schloss die Italienerin beide Hände fest darum.»Unser Arbeitgeber ist überaus großzügig mit seinen Geschenken.« Sie warf Sussex einen launischen Blick zu.»Und er kann genauso großzügig mit seinen Strafen sein.« Sie ließ die Stangen los, um sich die Brille über die Augen zu ziehen, schwang zum Entsetzen des Lords ein Bein über das Gerät und setzte sich rittlings darauf.Für einen Moment war er außerstande, sich zu bewegen.Er hatte schon Damen auf Fahrrädern gesehen, aber im Vergleich zu diesem Anblick hatte es sich da um vornehme Erscheinungen gehandelt.In ihrer Männerkleidung wirkte sie auf der zischenden, tuckernden Maschine Furcht einflößend und erregend zugleich.»Wir sehen uns dort, Hoheit«, rief sie über den Lärm des Motors hinweg und prüfte derweil die Reihe von runden Anzeigen, die sich jetzt zwischen ihren Knien befand.»Verspäten Sie sich nicht.«Sussex verspürte trotz allem, was er über die Frau auf der Maschine wusste, ein peinliches Zucken in der Hose und genierte sich grässlich.War er wirklich so schwach?Notgedrungen stand er stocksteif da, während die Italienerin den ersten Gang einlegte, den Eisenständer mit einem Tritt unter dem Fahrzeug verschwinden ließ und davonbrauste.Sie musste mindestens zwanzig Meilen pro Stunde fahren, denn sie war bald außer Sicht.Sussex und Pearson blieben in einer Dampfwolke zurück.Der Diener sagte nichts, aber seine Blicke folgten ihr wie die aller Männer auf der Straße.»Sie hat so ihre Angewohnheiten«, bemerkte Pearson nur und forderte den Herzog mit einer Handbewegung auf, in die Kutsche zu steigen.Es klang beinahe, als bewunderte er sie.Sussex stieg schweigend ein.Er rang darum, die Kontrolle über gewisse Teile seiner Anatomie zurückzugewinnen, aber zum Glück setzte Pearson sich zum Fahrer und nicht in die Kutsche.Zum zweiten Mal an diesem Abend musste Peter Lawson sich zusammenreißen und sich auf die drängenderen Angelegenheiten des Maestros konzentrieren.Sobald sie Mayfair verließen und in die schmutzigeren Teile der Hauptstadt rollten, ließ Sussex die Jalousien herunter.Wie beim letzten Mal lag auf dem Sitz gegenüber ein Umhang für ihn.Weder er noch der Maestro wollten bekannt werden lassen und Spekulationen darüber Nahrung geben, dass sich ein Mitglied des Oberhauses im East End herumtrieb.Nicht dass es keine Standesgenossen gab, die dort niedere Vergnügungen suchten – aber zu ihnen hatte Lord Sussex nie gehört.Und er würde jetzt nicht damit anfangen [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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