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.Mein Herz ist voll Sonne,Voll Sonne so ganz.Kaum,Daß einstiger SchmerzenRückführender TraumLeise mich streift.Es reiftAlles, was ich besitze,Zu köstlicher Nahrung,Kommender BlitzeSatte Bewahrung.Mein Herz ist voll Sonne,Voll Sonne so ganz.Um die Schläfen mir schlingenDie glücklichen GötterDen olympischen Kranz.6.PurgatorioZieh ein, o Schmerz,Und weihe dies Herz,Das lange sich deiner gewehrt hat!Und in flammendem GrollGegen des Lebens Zoll,Gegen deine Macht sich empört hat!Zieh ein, o Schmerz,Und läutre dies Herz –Ich geb' es besiegt dir zu eigen!Und erbarmungslosEntlös deinem SchoßDer Qualen nachtlockigen Reigen!Zieh ein, o Schmerz,Und heil'ge dies Herz –Furch deine Flammenspuren!Was morsch ist, zerbrich,Bis das Gemeine entwich,Und die Flitter von dannen fuhren!Zieh ein, o Schmerz,Und pflanze ins HerzDer Weltenrätsel Erkenntnis!Was gesucht ich so langIn glühendem Drang,Entschleire in ernstem Geständnis!Zieh' ein, o Schmerz,Entsünd'ge dies Herz –Ich geb' es besiegt dir zu eigen! –Bis in flammender PrachtAus Schlünden der NachtDer Erlösung Sonnen mir steigen!.7.Es rauscht um mich leis und geheimnisschwerDer Mitternacht phantastisch Tönemeer.Wie Nebelschatten, wie ein Geisterreigen,Entsteigt es flutend dem geschwätz'gen Schweigen.Die Wehr, die ich durch Markt und Gassen trug –Nur eine Zahl im großen Kriegerzug,Der lebenstrotzig ringt um karge SpendenMit derben Fäusten, hagern Bettlerlenden;Gesichtern bleich, hohlwangig, schmerzzerwittert,Von der Vergängnis Pestgestank umzittert;Gepackt von der Verzweiflung Geierklauen,Gepeitscht von dürrer Armut Geißeltauen –Die ich in diesem Sturme trug, die Wehr:Ach solch ein Kerl! Ein Kampflegionär!Auch solch ein Held! Ein armer Proletar!Düsteren Auges.mit wirr strupp'gem Haar,Zerdachter Stirne, schwärenschwerem Leib,Gehüllt in Fetzen, zunderdünn Gestäub –Auch solch ein Rüttler, Zweifler, Schrankenbrecher,Ein Meuterer, Rebell und »auch« ein Rächer –Und nochmals einer, der, was sakrosanktIn tiefstem Marke dennoch fault und krankt –Was reich verbürgt, bestätigt und verbrieftDennoch von grenzenlosem Unrecht trieft:Zerbricht – von einem neuen Geist getauft,Nicht zum Verrat mit rotem Gold erkauft –Solch ein Gesell in hartem Tagesringen,Im Kampf mit Wahnpropheten, Finsterlingen:Leg' ich die Wehr von mir um Mitternacht,Wenn es um mich wie Geisterruf erwacht.Wenn es zu mir in die Mansarde tritt:Das hohe Weib mit traumhaft leisem Schritt.Schwer fließt sein Haar in goldnen Wellen nieder,Auf seinen Lippen liegen ew'ge Lieder.Von seiner Stirne flammen Gottgedanken –Weltüberwindend, sprengend alle Schranken.Und mit der hoch erhobnen Rechten weistEs in die Zukunft – und es jauchzt mein Geist!.Denn folgend diesem Zeugnis seiner GnadeEnthüllt mein Auge neue Zukunftspfade,Die ich gesucht tagüber, doch nicht fand,Dieweil die Lippe sog nur dünnen Sand.Von der Erkenntnis hellem Glanz umsäumt,Liegt's deutlich vor mir, was ich nur geträumt.Die Nebelfetzen in die Tiefen sanken,Zerweht von meines Geistes Lichtgedanken!.Sei mir gesegnet, dreimal heilig Weib –Gehört dem Tage auch mein Sklavenleib –Mein Leib, von enger Waffenwehr umschnürt:Ist's doch mein Geist, der deinen Odem spürt!.Der dich begreift von Inbrunst hingerissen,Dem einz'ge Leuchte du in seinen Finsternissen.Kniet doch mein Geist vor deiner Majestät,Wenn ihn dein Schöpferodem leis umweht!.Was mich erniedrigt, an den Staub gebannt,Du nimmst es von mir mit allgüt'ger Hand.Und meine Schwingen, die der Marktlärm bog,Du reckst sie sanft zu neuem Fluge hoch.Und meinen Sinn, den in die Enge zwangDes schrillen Tages heißer Ueberschwang:Du weitest ihn, daß er das All verstehtUnd nicht zerstückt im Kleinen untergeht!.Daß er im Wandel, was da bleibt, begreift –Aus der Verstäubnis zu der Freiheit reift!.O Weib, hochheilig mir, gebenedeit,Mittlerin zwischen Tag und Ewigkeit:Du tönst die Botschaft aus der nächt'gen Stille –Und Heiterkeit sprießt aus der Gnadenfülle!.Ja, heiter ward ich! Heiter wie das Licht,Das aus der Nacht verborgnen Quellen bricht!.Es knüpfen sich zur Einheit die Gewalten,Draus aber will die Freiheit sich gestalten!.Und ruft der Tag mich wieder auf den Markt:Wuchs nächtens ich, bin nächtens ich erstarkt!8.Was mir die Brust so wundermächtig schwellt,Was mich durchzuckt in ungestümem Fühlen:Das ist: daß ich zu neuen Heilsasylen –Daß ich gelandet bin zu einer neuen Welt!Was viele Monden, viele Jahre langMir still genügt in engumschränkter Richtung –Ich warf es von mir – eine neue LichtungErschloß sich meines Herzens Feuerdrang!.So atme auf denn, qualzerspaltne Brust –Was unaussprechlich, wurde dir zu eigen!.Nun hülle dich in tiefgeheimes Schweigen –Der Welt Geheimnis wurde dir bewußt!.Der Dinge Wesen und der Dinge Grund:Erfahren hast du es mit seltner Fülle!Vor meinem Auge fiel die letzte HülleUnd von dem Zweifel ward mein Herz gesund.Ein neues »Werde!« – es kam über mich,Und gottgewaltig klang es mir zu Ohren:Was ich besaß, das habe ich verloren –Doch was ich bin, besitze ich!9.O köstliche Stille der Einsamkeit!Es schweigen Nähe und Weite.Doch in mir wogt es und braust es wie Sturm –Klingt es wie Glockengeläute!.Glückauf! Die große, die herrliche ZeitStrömender Frühlingsgefühle:Wieder bricht sie mit Macht herein –Lädt mich zum Waffenspiele [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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