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.Noch in den Hütten der Bauern, die nach Kohl und Knoblauch riechen, noch in den Mietskasernen, in denen die Habenichtse auf Zementböden schlafen, die rot sind von Ziegelstaub! Sie alle feiern die Feste, wie sie fallen, sie kneten aus Mehl und Käse und Honig und Eiern einen Brei, Breiesser sind alle, ob reich, ob arm, ob jung, ob alt; und noch in den Hinterhöfen geht es an Feiertagen hoch her.Glasbläser und Tischler, Seeleute und Bauern, Großkaufleute und kleine Ratten – sie alle leben und wollen nichts anderes sein, als sie sind: Karthager.Und nur die Sklaven in den Steinbrüchen an der Küste, verdammt, in Höhlen zu hausen, vor sich die Schiffe, die sie bewachen – sie verfluchen das Leben, das ihnen nicht mehr gehört.Allen Römern wird es so ergehen.Aus jedem Römer wird ein Sklave ausschlüpfen, so werden wir sie schlagen.Wir aber –«, er zog mich an sich, geschüttelt von Frösten, »wir haben es gut.Karthago, wir sind zu dir unterwegs! Das Eis kann uns nichts anhaben, weil du uns wärmst, du weißes steinernes Schiff, das nie untergeht!«Er presste mein Gesicht an sein zerrissenes, raues, glühendes Gesicht.Er sah mich mit Augen an, die im Dunkeln glänzten.»Dort werden wir es gut haben, du und Suru und ich – kein Eis, kein Schnee, kein Römer mehr.Schlaf nun, kleiner Karthalo, morgen steigen wir hinab und machen ein Ende mit Rom.«Seine heißen Hände ließen mich los.Er sank erschöpft zurück.Ich kroch tiefer in den Pelz, weil mich fror.Am anderen Morgen weckte mich Karthalo, als es noch grau war.Jeder warf eilig Decken und Schnee ab, denn der Abstieg stand bevor.Der Himmel hing bis auf die Berge herab.Es musste schon eine Weile geschneit haben und es sah nicht so aus, als ob es bald aufhören werde.Aber ernst nahm diesen Schnee keiner mehr.Wir hatten die grünen Täler gesehen, sie zogen uns und wir waren sicher, den Schnee an diesem Tag hinter uns zu bringen.Karthalo fieberte noch immer, nur wollte er nichts davon wissen.Wir gingen neben den Elefanten her, die sich willig auf den Weg machten, von Hunger getrieben.Noch niemals hatten sie so schrecklich gehungert.Hannibal ließ sie an der Spitze gehen.Sie gingen mit schlotternden Flanken.Aber sie ertasteten den Weg unterm Schnee sicherer als Pferd oder Mensch.Solange es möglich war, in weiten Windungen abzusteigen, gab es keinen Aufenthalt.Als der Weg steiler wurde, kam es auch bei den Elefanten zu Stürzen.Unter der Decke frisch gefallenen Schnees lag vorjähriger Schnee, der verharscht oder zu Eis geworden war.Der Neuschnee wurde unter den Tritten so vieler Tiere und Menschen zu Matsch.Streckenweise war ein Weiterkommen nur auf den Knien möglich.Dazu kam, dass sich im Schneetreiben jede Sicht verlor.Doch die Elefanten waren nicht zu schlagen.Jeder Tücke des Gebirges begegneten sie mit einer List.Abschüssige Stellen, die vereist waren, überwanden sie, indem sie sich setzten und vorsichtig abrutschten, die Vorderbeine als Bremsklötze vorgestreckt.Die Lasttiere brachen dagegen mit ihren scharfen Hufen ein und steckten wie in Fangeisen.In solchen Fällen gab es keine Hilfe.Wir fluchten auf den Berg, der mit eisigen Kiefern zuschnappte.An einer Stelle, die niemand für tückisch gehalten hatte, stürzte ein Elefant ab.Etwa drei Stunden schneite es noch, dann kam der Himmel durch.Wir atmeten auf.Da aber tauchte vor uns eine weiße Wand auf, hoch wie ein Kastell.Den Weg, der an diesem Felsen vorbeiführte, hatte ein Erdrutsch in die Tiefe gerissen.Wir starrten die weiße gewachsene Wand an, die über den steilen Hang hinausragte.Der Hang war tausend Fuß hinab mit Geröll bedeckt.Hannibal suchte Abgrund und Felsen weiter oben zu umgehen, es gab keinen Weg.»Wenn es keinen Weg gibt, werden wir einen machen«, sagte Hannibal.Keiner begriff ihn.Er aber ließ Bäume, die hier oben wie vergessene Posten standen, fällen und zu Kloben zersägen.Die Kloben wurden an der Felswand aufgeschichtet.Bald brannten die Klötze.Eine ungeheure Flamme leckte am Stein hoch.Der weiße Stein wurde schwarz.Als er zum Springen heiß war, ließ Hannibal ihn mit Schmelzwasser überschütten.Essig klatschte gegen die Wand.Am Felsen zeigten sich Risse.Die ganze Nacht hindurch setzte Hannibal dem weißen Stein mit Feuer und Eiswasser und Essig zu.Er machte ihn mürbe.Der Stein gab nach.Am Morgen wurde ein Durchschlupf in die weiße Mauer gemeißelt.Pioniere bauten einen Pfad am Abgrund entlang.Sie überbrückten die Stelle, die der Erdrutsch unsicher gemacht hatte, durch Stämme.Als am dreizehnten Tag die Sonne im Süden stand, war der Weg frei.Elefant um Elefant, Pferd um Pferd, Mann um Mann brachten den Weg hinter sich, der stellenweise nur einige Fuß breit war.Die Elefanten hatten am wenigsten Angst.Dennoch ging auch von ihnen einer verloren, als sich ein Stamm löste.Ein neuer Stamm wurde eingesetzt und fest verankert.Einige Pferde, die scheuten, bekam der Abgrund noch, aber nicht einen Mann.Keiner von uns hatte während der Nacht ein Auge zugemacht.Wir hatten Holz herbeigeschleppt, um das Feuer zu füttern, Schnee zusammengescharrt und in Kesseln geschmolzen und mit Feuer und Wasser hatten wir aus dem weißen Stein den Tod ausgetrieben.Aber nun waren wir alle nur noch Gespenster.Die Elefanten spukten, ungeheuerliche Schatten, lautlos ins Tal.Die Luft wurde wärmer.Wir stießen an Wurzeln und traten auf Grasbüschel.Verstohlen warfen wir einander Blicke zu, aber wir hüteten uns, etwas zu sagen; wir hatten Angst, beim ersten lauten Wort aus einem Traum aufzuwachen.Sobald das Gelände eine Rast erlaubte, ließ Hannibal halten.Viele von uns sanken auf der Stelle um und schliefen ein.»Was für schöne Bäume!«, hörte ich Karthalo sagen.Ich sah, wie Suru auf Bäume zuging.Als das Getöse der Elefantenmahlzeit begann, war ich schon halb hinüber.Karthalo beugte sich zu mir.»Siebzehn sind durchgekommen«, sagte er mit einem Gesicht, als wäre der Krieg vorbei und gewonnen.24Am zweiten Abstiegstag ging es durch das Gebiet der Salasser.Auch von ihnen hatte Magal auf der »Insel« gesprochen: »Durch das Land der Salasser, die eure Freunde sind, werdet ihr zuerst kommen …«Die Salasser, die sich am Wege zeigten, benahmen sich nicht wie Freunde, auch nicht wie Feinde – sie wussten nicht recht, wie sie sich verhalten sollten, taten überrascht, verlegen, und die Kinder erschraken bei unserem Anblick und liefen davon.Die Salasser hatten ein Heer erwartet; nun kamen Haufen zerlumpter Gestalten, von denen manche nicht einmal mehr Waffen hatten.Halb Verhungerte mit verwilderten Gesichtern schleppten sich zu Tal.Wir kamen wie Geschlagene und konnten uns kaum auf den Beinen halten.Selbst die Furcht erregenden grauen Tiere, die den Gespensterzug anführten, wankten so sehr, als könnten sie jeden Augenblick niederstürzen.Viele von uns waren verwundet und bleich wie Tote und in den Augen hingen die Schatten der überstandenen Schrecken.Das sollten Eroberer sein, Unbesiegbare? Die Salasser hatten römische Heere gesehen.Sie wussten, dass Rom Legionen gegen Hannibal in Marsch gesetzt hatte.Wollten diese Schatten von Söldnern Rom niederwerfen?Die Salasser gaben den Männern Hannibals, was sie haben wollten, aber sie gaben es ihnen, wie man Bettler abspeist.Sie hielten ihre Häuser offen, aber sie blieben in der Tür, kamen nicht entgegen – und keiner dachte daran mitzukommen.Das Äußerste war, dass sie sich Waffen abhandeln ließen [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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