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.Die Klimaanlage des Schiffes wälzte lediglich heiße Luft im Deckaufbau um, anstatt sie auch nur andeutungsweise zu kühlen.Und da der große begehbare Kühlschrank der Küche nicht funktionierte, mussten die Köche ständig darauf achten, dass Lebensmittel, die aus der Gefrierkammer kamen, nur auftauten und nicht verdarben.Ihr schwarzer Rumpf war mit Rost bedeckt, während am Deckaufbau nackter Stahl zum Vorschein kam.Und der einzelne Schornstein war derart mit Abgasrückständen verschmiert, dass von seinem grün-gelben Farbanstrich so gut wie nichts mehr zu erkennen war.Der einzige moderne Ausrüstungsgegenstand an Bord war die neue Rettungskapsel, die über dem Heck hing.Sie war auf Verlangen des Kapitäns dort installiert worden, nachdem er erfahren hatte, wohin sie dampften.Mit ihrer Breite von vierzig Metern und einer Länge von fast drei Footballfeldern war die Gulf of Sidra ein großes Schiff, obgleich sie neben dem 350.000-Tonnen-Tanker, der am Petromax-Terminal ankerte, eher klein und zierlich erschien.Auf Grund ihrer altmodischen Konstruktion hatte sie in ihren sieben Tanks Platz für nur hundertviertausend Tonnen Rohöl.Obwohl sie auf ihrem Ankerplatz vor dem mauretanischen Hafen von Nouakchott ein vertrauter Anblick geworden war – eine dunstverhangene Silhouette vor dem westlichen Horizont, die wochenlang hatte beobachtet werden können –, fand ihre Abreise nahezu unbemerkt statt.Sie war sofort abgedampft, nachdem Daniel Singer aus Angola eingetroffen war, und hatte eine Distanz von über vierhundert Kilometern zwischen sich und die Küste gelegt.Sie verfolgte ein tropisches Tiefdruckgebiet, das über den Atlantik zog und das Potential besaß, sich zu einem Wirbelsturm zu entwickeln.Es war genau der Sturm, auf den Singer gewartet hatte.Er bot die günstigsten Bedingungen, um zu testen, was die besten Meteorologen der Welt und die raffiniertesten Computermodelle prophezeiten.Da die Temperatur in seiner Kabine nur selten unter vierzig Grad Celsius sank, hatte Singer es sich angewöhnt, so viel Zeit wie möglich auf der Brückennock zu verbringen, wo die siebzehn Knoten Geschwindigkeit des Schiffs wenigsten so etwas wie einen Fahrtwind schufen.Er hatte soeben über den Funkservice der BBC erfahren, das Samuel Makambos Angriff durch angolanische Truppen vereitelt worden war.Fast hundert Guerillas waren bei dem schnellen Gegenangriff getötet worden, und vierhundert Rebellen befanden sich in Gefangenschaft.Singer überlegte kurz, ob sich wohl Oberst Abala, der einzige Rebell, der ihn identifizieren konnte, unter den Lebenden oder den Toten befand, entschied jedoch dann, dass es ganz und gar unwichtig sei.Falls es zwischen ihm und der Attacke eine Verbindung gab, würde sein Auftreten vor Gericht dies nur weltweit bekannt machen.Er würde die besten Anwälte engagieren und seinen Fall vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag bringen.Dort würde er die Gelegenheit nutzen, der Menschheit wegen ihres nachlässigen Umgangs mit der Erde den Prozess zu machen.Was ihm im Zusammenhang mit dem gescheiterten Angriff aber Sorgen machte, waren die Schätzungen, dass die Menge des ausgelaufenen Öls etwa zwölftausend Tonnen betrage.Es war in jeder Hinsicht eine Umweltkatastrophe, jedoch weit von jenen Millionen Tonnen entfernt, die er geplant hatte.Es würde keine giftige Wolke aus Benzolarsonsäure geben, die der Sturm über dem Südosten der Vereinigten Staaten verbreitete.Es würde zwar ein mörderischer Sturm werden, der schlimmste Hurrikan aller Zeiten, der Amerika heimsuchen würde, aber ohne die Giftwolke würde er, wie er befürchtete, wohl kaum das Maß an Panik auslösen, das er erwartet hätte.Er wusste, dass er sich mit den Medien würde in Verbindung setzen und erklären müssen, sobald der Sturm vorbei war – oder besser noch, wenn er im Begriff war, auf die Küste zu treffen –, dass eine zufällige kriegerische Auseinandersetzung in einem abgelegen Teil der Erde eine größere Katastrophe verhindert habe.Es wäre somit ein weiteres Beispiel dafür, wie eng sämtliche Entwicklungen auf der Erde miteinander zusammenhingen und wie leichtfertig wir unsere Zukunft den Launen des Zufalls überlassen.Adonis Cassedine, der Kapitän des Schiffes, trat auf die Brückennock hinaus.Im Gegensatz zu seinem gut aussehenden mythologischen Namensvetter war Cassedine ein ständig unzufrieden dreinblickender Mann mit unrasiertem Gesicht und Rattenaugen.Seine Nase war nach einem unfachmännisch gerichteten Bruch schief geblieben, daher schwebte der Bügel seiner schmuddeligen Brille über einem seiner Blumenkohlohren.»Ich habe soeben den Bericht eines Containerschiffs ungefähr zweihundert Kilometer von uns entfernt erhalten.« Bis zum Sonnenuntergang dauerte es noch einige Stunden, aber sein Atem roch schon jetzt nach dem billigen Gin, den er getrunken hatte.Zu seiner Ehrenrettung muss jedoch festgestellt werden, dass er beim Sprechen nicht lallte und dass sein Körper nur wenig schwankte.»Sie rechnen mit einem Sturm der Kategorie vier aus Nordost.«»Der Sturm baut sich auf«, stellte Singer zufrieden fest.»Und zwar genau dort, wo wir ihn brauchen.Nicht zu weit draußen, sodass er schon auf einem festen Kurs ist, aber auch nicht zu nahe vor der Küste, um sich nicht doch noch vorzeitig aufzulösen.«»Ich kann Sie hinbringen«, bot Cassedine an, »aber es gefällt mir nicht.«Jetzt geht das schon wieder los.Singer hatte sich schon genug über Makambos Versagen geärgert.Er wollte keine weiteren Beschwerden von diesem hoffnungslosen Säufer.»Dieses Schiff ist alt, der Rumpf verrottet, und was in den Frachträumen lagert, ist zu heiß.Es greift den Stahl an und schwächt ihn.«»Und ich habe Ihnen den technischen Bericht gezeigt, aus dem hervorgeht, dass der Rumpf mit der Erwärmung keine Probleme hat.«»Bah!« Cassedine wischte diesen Einwand mit einer Handbewegung weg [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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