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.«»Man hat mich ja schon als vieles bezeichnet«, sagte sie, »aber noch nie als ägyptische Mumie.Danke für das Kompliment, falls es als solches gemeint war.Und dafür, dass Sie uns unseren Hals gerettet haben.Das können wir Ihnen niemals vergelten, Mr.Austin.«»Zunächst mal können Sie mich Kurt nennen.Und darf ich Kaela sagen?«Sie lächelte.»Natürlich.«»Jetzt, da wir alte Freunde sind, würde ich Sie gern zum Abendessen einladen.«Sie ließ den Blick über den verlassenen Küstenstrich schweifen.»Was schwebt Ihnen vor? Irgendwas aus dem Pfadfinderhandbuch? Wurzeln und Beeren?«»Bei den Pfadfindern habe ich es bloß bis zum Wölfling gebracht.Ich dachte eher an etwas wie Ente à l’orange.Höchstwahrscheinlich sogar an einem Tisch mit Seeblick.«»Hier?«, fragte sie und ließ sich auf das Spiel ein.»Nein, da.« Er deutete hinaus aufs Meer, von wo ein türkisfarbenes Schiff sich ihrer Position näherte.»Casa Argo.Es heißt, der Chefkoch habe im Four Seasons gearbeitet, bevor die NUMA sich ihn geschnappt hat.«»Ich bin nicht auf den Kopf gefallen«, sagte Kaela.»Ich wäre ja verrückt, eine solche Einladung abzulehnen.« Ihr wurde ihr derangiertes Erscheinungsbild bewusst.»Aber ich glaube, ich bin für ein elegantes Abendessen nicht passend gekleidet.«»Bestimmt lässt sich an Bord etwas Geeignetes auftreiben.Ich frage gleich danach, wenn ich die Tischreservierung vornehme.Mein Funkgerät ist der einzige Apparat, der die Bruchlandung heil überstanden hat.Vielleicht können Sie ja Ihre Freunde einsammeln, während ich das Schiff anfunke – aber beeilen Sie sich.Wir befinden uns auf russischem Staatsgebiet, und ich habe keinen Pass dabei.Wir sollten unser Glück nicht überstrapazieren.«Austin ging zu dem beschädigten Ultraleichtflugzeug.Kaela sah ihm hinterher.Sie witterte eine Story.Wer war dieser Kerl?Mit Sicherheit kein Spinner.Sie rief Mickey und Dundee und wies sie an, die Filmaufnahmen zu beenden.Dann lief sie zu Austin.6Moskau, RusslandMit eiserner Selbstbeherrschung legte Viktor Petrow den Telefonhörer auf, legte die Fingerspitzen aneinander und starrte ins Leere.Nach einem gedankenverlorenen Moment stand er von seinem Schreibtisch auf und trat ans Fenster.Während er hinaus auf die Stadt blickte und seine Augen auf den fernen Zwiebeltürmen der Basiliuskathedrale verweilten, hob er die Hand und strich sich über die rechte Wange.Das pergamentartige Narbengewebe über den toten Nervenenden verkündete, dass er die Berührung spürte.Wie lange war das jetzt her? Fünfzehn Jahre.Seltsam.Nach all dieser Zeit rief ein einziger Anruf die Erinnerung an den sengenden Schmerz wach.Petrow beobachtete die Fußgängerscharen, die unten durch die Sommerhitze drängten, und sehnte sich nach dem Winter.Wie so viele seiner Landsleute fühlte auch er sich dem Schnee auf ganz besondere Weise verbunden.Der russische Winter war streng und gnadenlos, doch er hatte das Land vor den Armeen Napoleons und Hitlers geschützt.Petrows Vorliebe für Schnee besaß darüber hinaus einen etwas prosaischeren Aspekt.Der Winter ließ die Makel der Stadt verschwinden, dämpfte den Lärm und versteckte die Korruption unter einer weißen Decke der Reinheit.Petrow kehrte zu dem verbeulten Metalltisch zurück, dem größten Gegenstand in dem kleinen schäbigen Zimmer.Auf einer Seite der Platte stand ein altmodisches schwarzes Telefon mit Wählscheibe, auf der anderen ein Faxgerät.In einer der Ecken ragte ein leerer, vornehmlich als Tarnung gedachter Aktenschrank auf.Das enge Büro gehörte zu einem Dutzend gleichartiger Räume im neunten Stock des labyrinthischen Landwirtschaftsgebäudes, eines hohen grauen Monuments der banalen sozialistischen Architektur.Auf der Tür stand in kleinen Buchstaben SIBIRISCHE SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG.Petrow bekam nur selten Besuch.Wenn sich doch einmal eine verlorene Seele hierhin verirrte, erfuhr sie lediglich, dass die sibirische Schädlingsbekämpfung an einen anderen Ort umgezogen sei.Ungeachtet der spartanischen Umgebung verfügte Petrow in der russischen Regierung über großen Einfluss, und der Schlüssel dazu lag in seiner Anonymität begründet, die ihn niemals ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückte.Er konnte sich noch gut an früher erinnern, als die Prawda anlässlich der Paraden am ersten Mai stets pflichtgetreu Fotos der sowjetischen Führungsriege am Lenin-Mausoleum gedruckt hatte.Jede noch so leise Anspielung darauf, dass einer der dort Versammelten eventuell die Nachfolge des gerade regierenden Tyrannen anstrebte, zog die Liquidierung des betreffenden Pechvogels nach sich.Petrow verstand es meisterhaft, mit dem Hintergrund zu verschmelzen.Er war das bürokratische Gegenstück eines Gestaltwandlers, eines Sagenwesens, das die eigene Erscheinungsform nach Belieben wechseln konnte.Dank seiner Fähigkeit, undefinierbar zu bleiben, hatte er drei Premierminister und zahllose Mitglieder des Politbüros überlebt.Schon seit vielen Jahren existierte kein aktuelles Foto von ihm, und die Bilder in seiner Personalakte waren Porträts von Verstorbenen.Er widerstand allen Bemühungen, ihm ein Amt oder einen Titel zu verleihen.In den diversen Inkarnationen seiner langen Karriere war er immer nur ein einfacher Berater geblieben.Um die Fassade aufrechtzuerhalten, verbarg Petrow seine athletische Statur unter einem der ausgebeulten langweiligen Anzüge, die den gesichtslosen grauen Männern des Kreml schon seit langem als Uniformen dienten.Sein grau meliertes Haar hing ihm über den billigen Hemdkragen, als könnte er sich keinen regelmäßigen Friseurbesuch leisten.Die Gläser im Metallgestell seiner Brille waren aus Fensterglas und sollten ihm einen professorenhaften Anschein verleihen.Jede Verkleidung stieß jedoch irgendwo an Grenzen.Er konnte seine Narbe verbergen, doch kein noch so ausgefeilter Trick vermochte über die lebhaft funkelnde Intelligenz im Blick seiner schieferblauen Augen hinwegzutäuschen, und sein markantes Profil zeugte von rücksichtsloser Entschlossenheit.Der Anrufer war ein ernster junger Mann namens Aleksej, den Petrow persönlich als Agenten angeworben hatte.»Es gibt eine neue Entwicklung im Süden«, sagte er und versuchte gar nicht erst, seine Aufregung zu verbergen.Sie hatten sich angewöhnt, immer erst per grober Himmelsrichtung anzuzeigen, aus welcher Ecke des alten Sowjetreichs Ärger drohte, ob nun Anschläge, Morde, Aufstände oder politische Unruhen.Im ersten Moment glaubte Petrow, es gäbe wieder einmal unerfreuliche Neuigkeiten aus der Republik Georgien zu berichten.»Fahren Sie fort«, sagte er unwillkürlich.»Ein amerikanisches Schiff hat heute im Schwarzen Meer unbefugt russische Hoheitsgewässer verletzt.«»Was für ein Schiff?«, fragte Petrow und machte keinen Hehl aus seiner Gereiztheit.Er hatte weitaus wichtigere Angelegenheiten im Kopf.»Ein Forschungsschiff der National Underwater & Marine Agency.«»Die NUMA?« Petrows Finger schlossen sich fester um den Hörer.»Weiter«, sagte er und bemühte sich, möglichst ruhig zu klingen.»Laut unserer Beobachter handelt es sich um die Argo.Ich habe die Genehmigungen überprüft.Das Schiff darf nur auf offener See tätig werden.Es wurde ein Funkwechsel mit einem Flugzeug aufgefangen.Der Pilot kündigte an, er wolle in den russischen Luftraum vordringen.«»Hat er denn letztendlich unsere Grenze überquert?«»Das wissen wir nicht, Sir.Es gab kein Radarecho.«»Tja, es scheint hier nicht unbedingt um eine Invasion zu gehen, Aleksej.Sollte man diese Angelegenheit nicht eher mit dem amerikanischen Außenministerium klären?«»Nicht in diesem Fall, Sir.Das Flugzeug hat mehrmals seine Position genannt, so dass wir den Kurs nachvollziehen konnten.Es befand sich in der Nähe von Zone Drei Einunddreißig, als der Pilot das Schiff bat, ihm zu folgen.«Petrow stieß einen stummen Fluch aus [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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