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.Doch er bleibt fern.Dann fühle ich mich stark genug, um den Weg zurück in die Manege zu gehen.Wieder schaue ich mich im Spiegel an.Du bist bereit, Robert.Sei nur ein einziges Mal mutig und kein Weichei.Los jetzt.Der Weg von den Toiletten zurück in den Saal ist wie ein Gang durch einen Tunnel.Und am Ende dieses Tunnels erblicke ich sie.Mein Licht.Jana.Wie in Trance gehe ich auf sie zu und umfasse ihre Hüften.Sanft und doch bestimmend ziehe ich sie fest an mich.Sie schaut mich zunächst verdutzt an, doch im nächsten Moment lächelt sie, streicht mir über das Gesicht und zieht mich noch näher zu sich.Ich schlucke.Es funktioniert.Ich fühle mich wie ein Grundschüler, der voller Nervosität den Notenspiegel von der Tafel liest und keine Ahnung hat, wo er sich wiederfinden wird.Ich schlucke ein weiteres Mal.Dann höre ich Janas Stimme.Allerdings vernehme ich diese nur wie durch einen Schleier und glaube, mich im ersten Moment zu verhören.Doch es ist die Realität.Und die Worte klingen wie eine Erlösung.Sie bedeuten das Ende meiner Pechsträhne.Das Ende alles Schlechten.Der Wendepunkt.Der Beginn von etwas Gutem.»Komm, Robert, lass uns gehen!«16Postkarten für die CrewDer nächste Morgen ist wie eine Wiedergeburt für mich.Ich fühle mich großartig.Dennoch muss ich mich zusammenreißen.Nicht dass Jana denkt, ich sei verliebt und wolle gleich mit ihr eine Beziehung eingehen.Bloß nicht.Ich bin ja gerade erst zu meiner Mission gestartet.Werde mich doch nicht gleich wieder der Erstbesten versprechen.Oder?Nein.Nein, ich genieße meine Freiheit.Will sie atmen.Etwas erleben.Ein Hai sein.Aber ich muss zugeben, dass ich Jana echt mag.Nach der Trauung und der anschließenden Feier hatten wir jedenfalls unsere ganz eigene Hochzeitsnacht in meinem Hotelzimmer.Und um es mit einem Wort zu beschreiben: Es war der Hammer! Waldmoos de luxe! Es war toll.Toll, weil ich keine Mushishu oder irgendeine Nadascha dazu im Internet oder sonst wo auftun musste, sondern weil es sich einfach so ergab.Ich kam, sah und siegte.Oder besser.Ich wurde gesehen, kam dann und fühlte mich wie ein Sieger.Jana verabschiedete sich von mir nach dem Frühstück, jedoch nicht, ohne mich noch mal daran zu erinnern, dass ich ihr ja versprochen habe, eine Postkarte von meinem nächsten Flug schicken zu wollen.Ich und meine große Schnauze!Gott sei Dank weiß ich nicht mehr so ganz genau, was ich ihr noch alles erzählt habe.Als ich später auf der beschwingten Rückfahrt am Flughafen vorbeikomme, habe ich aber schon die passende Lösung des Problems parat.Ich bin halt ein kleines Füchschen.Ich biege ab und fahre zum Terminal eins, wo ich mein Auto parke.In einem Lufthansashop kaufe ich mir zunächst mal einen Pack Postkarten mit dem Foto einer Boeing 747 vorn drauf.Anschließend setze ich mich kurz auf eine Bank im Wartebereich und überlege, was ich schreiben soll.Irgendwas Witziges, das aber auch nicht zu viel Freude ausstrahlt.Sonst weiß sie gleich, dass ich sie klasse finde, und das ist nie gut.Schließlich bin ich Pilot einer 747, mich beeindruckt so schnell nichts.Liebe Jana … Zack, und schon werfe ich die erste Karte weg.Liebe Jana? Das hört sich an, als wollte ich sie zum Kindergeburtstag samt Topfschlagen einladen.Nein, das muss maskuliner und cooler klingen.Hi, Jana!Sind gerade in Mexiko angekommen und auf dem Weg ins Hotel.Wollte nur mein Versprechen einlösen und dich lieb grüßen.Alles Liebe, Robert.Ja, das ist gut.Zur Sicherheit lese ich mir aber die Zeilen erneut durch.Doch, das passt.Nicht zu schwulstig, auf den Punkt und doch nett.Ich stecke die anderen Karten wieder ein, gehe zurück in den Shop und kaufe eine Briefmarke.Zurück in meinem Auto finde ich meine Idee so dermaßen gut, dass ich überlege, ob man sich so was patentieren lassen könnte.Im Anschluss fahre ich weiter an das sogenannte Drehkreuz.Das ist der Platz, an dem ich Steffi nach ihren Flügen immer abgeholt habe.Hier gehen fast alle Flugbegleiter rein oder raus, wenn sie arbeiten müssen.Und genau das mache ich mir zunutze.Nach nicht einmal zwei Minuten taucht schon der erste Flugbegleiter auf, den ich ansprechen kann.Dunkle Haare, junger Typ, könnte passen.»Tschuldigung …« Ich winke ihn zu mir.»Ich hätte eine Bitte.Klingt zwar blöd, aber könntest du mir einen großen Gefallen tun?«»Um was geht’s denn?«»Um eine Frau, wie immer.« Ich lache einnehmend.»Fast immer.Manchmal geht’s auch um Männer.« Er erwidert das Lächeln, und ich bemerke seine exakt gezupften Augenbrauen und das leichte Lipgloss.Schwul steht unübersehbar in pink leuchtender Schrift auf seiner Stirn, nur habe ich es vor lauter Übereifer nicht lesen können.»Äh, ja.Richtig.Fast immer.Auf jeden Fall habe ich einer Frau gesagt, dass ich nach Mexiko fliege und ihr eine Karte von dort schicke.«»Bist du ein Kollege?«»Nein, das ist ja das Problem.«»Also ein Fremdgeher, oder was?«»Nein, nein.«»Und warum überhaupt so ’ne blöde Karte mit einer 747 drauf?«Okay, es wird doch etwas schwieriger als vermutet.Wusste ja nicht, dass ich mir ausgerechnet einen schwulen Moralapostel aussuche.Scheiß drauf, denke ich und packe meine unsagbar blöde Lügengeschichte in vier Sätzen zusammen.Erstaunlicherweise ergreift der Flugbegleiter nicht sofort die Flucht, sondern hört sich alles an.»Und du willst jetzt, dass ich die Karte mit an mein Reiseziel nehme und sie dort einwerfe.«»Genau [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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