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.»Bekannter Unternehmer und Konsul heiratet Promi-Zahnärztin!« Ich musste grinsen.Die einzigen Prominenten, die in Wirklichkeit in meine Praxis kamen, waren ein pensionierter Zoodirektor und eine Fernsehmoderatorin, die man im letzten Jahr von der Senderleitung als zu alt empfunden hatte, um die Lottozahlen zu präsentieren.Laut Patientenkartei war sie drei Jahre jünger als ich.Man gab Verdis »Simone Boccanegra«.Stefan hatte eine Loge reserviert.Da saß ich also und verfolgte auf der Bühne den Kampf erbitterter Feinde.Und kämpfte selbst gegen die Hitze.Es war heiß in der Loge.Und unter meinem hellblauen Wollumhang war die Temperatur kaum auszuhalten.Ich spürte, wie die Schweißtropfen in kleinen Bächen meinem Rücken entlangrannen.In der Pause stellte sich Stefan am Buffet an, um zwei Gläser Sekt für uns zu organisieren.Er brauchte dafür so lange, dass bereits das erste Läuten das Ende der Pause ankündigte.Dafür war er entsprechend ungehalten: »Warum die hier nicht mehr Personal einstellen, ist mir rätselhaft: Und dann arbeiten die Frauen hinter dem Tresen auch noch langsam.Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte einer von ihnen die Flasche aus der Hand genommen, um sie eigenhändig zu öffnen.« Wir prosteten uns zu.»Ah, Herr Direktor Schneider, guten Abend, Frau Schneider!« Stefans Missmut war schlagartig verschwunden.Mit strahlendem Lächeln begrüßte er ein näher kommendes Paar.Er wies auf mich: »Frau Dr.Steinberg!«Wir reichten einander die Hände.»Wie war es auf den Malediven, liebe Frau Schneider? Die Flora und Fauna soll ihresgleichen suchen.Ist das Tauchen dort wirklich so traumhaft, wie man allgemein hört?«»Traumhaft ist gar kein Ausdruck, mein lieber Herr Auer-Bergenthal!«, bestätigte die dralle Blondine.Ihr lautes Lachen klang glockenhell durch das Foyer.Stefan hing an ihren Lippen, als würden sie ihm die Offenbarung verkünden.Dabei schilderten sie nur langatmig und detailliert die Tage auf der Insel.Ich hörte nur mit halbem Ohr zu.Meine Aufmerksamkeit hing an Frau Schneiders engem rotem Stretchkleid.Dieses Kleid hatte überhaupt keine Träger.Und von einem Pashmina war weit und breit nichts zu entdecken.Dennoch ruhte Stefans Blick wohlwollend auf ihren Rundungen.Mit einem Ruck zog ich mein Wolltuch von den Schultern.Ah, war das angenehm! Endlich kühle Luft auf der Haut! War ich denn blöd? Ich sah in meinem Kleid hundertmal besser aus als Frau Schneider.Und ich sollte mich verstecken, nur weil Stefan das so wollte? Höchste Zeit, mehr Selbstbewusstsein an den Tag zu legen und mich zu präsentieren, wie ich das für richtig hielt!Der Blick, den Herr Schneider mir schenkte, war nicht zu übersehen.Wäre der Mann nicht gar so schmierig gewesen, ich hätte mir überlegt, mit ihm zu flirten.Nur um Stefan eins auszuwischen.Würde er wohl eifersüchtig reagieren? Schade, Herr Schneider war nicht der geeignete Mann, um das auszuprobieren.Als wir in die Loge zurückkehrten, hob sich soeben der Vorhang.»Die Handlung ist völlig uninteressant«, flüsterte Stefan mir zu, »wenn die Musik nicht so leidenschaftlich und ausdrucksstark wäre, niemand würde sich diese Oper antun.«Wo er Recht hatte, hatte er Recht.Dennoch: Mir gefiel der zweite Teil weit besser als der erste.Jetzt, da ich mich nicht mehr aufs Aushalten der Hitze konzentrieren musste, konnte ich Verdis Musik wirklich genießen.Nach der Vorstellung trafen wir das Ehepaar Schneider wieder.Es hatte fast den Anschein, als hätten sie uns vor der Logentür aufgelauert.Auch wenn sie jetzt verzückte Rufe wie »Na, so ein Zufall!« ausstießen.Sie begleiteten uns in die Bar neben der Oper.Frau Schneider hatte sich bei Stefan eingehängt und setzte den Wortschwall fort, den sie in der Pause begonnen hatte.Ich folgte mit dem schweigsamen Herrn Schneider in kurzem Abstand und versuchte, seine aufdringlichen Blicke zu ignorieren.Wir ließen den Abend bei einem Gläschen Sherry ausklingen.Wie sehr hätte ich mir ein anderes Ende dieses Tages gewünscht.Und dann kam wieder ein Sonntag [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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