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.Als das dumpfe Dong durchs Archiv hallte, erstarrte er.Mit angehaltenem Atem blickte er über die Schulter zurück und lauschte.»Welly?«, fragte sie.»Miss Braun, bitte!«»Entschuldigung, Agent Books.Und, Welly, wo kommt dieses Schmuckstück hin?«»Lesen und Schreiben steht doch auch in den Kolonien auf dem Lehrplan, oder täusche ich mich?« Dr.Sound gelang es nur mit Müh und Not, ein Lachen zu unterdrücken.Es imponierte ihm, dass Books es fertigbrachte, sich gegen dieses wagemutige Mädel zu behaupten.»Was steht auf dem Etikett?«Dr.Sound stieß leise den Atem aus und drehte die Schlüssel voneinander weg.Das Schloss war somit entriegelt, und die Sicherheitstür öffnete sich mit einem langen Zischen, das ihn erneut innehalten ließ – nur für den Fall, dass seine hart arbeitenden Angestellten es hören konnten.Dann beobachtete er, wie das saphirblaue Leuchten aus dem zutrittsbeschränkten Bereich an ihm vorbeiströmte und seinen Schatten in die Länge zog.Und obwohl Books und Braun diensteifrig in den Tiefen des Archivs ihrer Arbeit nachgingen, bemerkten sie nichts von dem Lichtschein oder dem sanft an- und abschwellenden Summen, das sich nun hinzugesellt hatte.Er schaute eine Weile in das Licht und dann noch einmal zurück in Richtung seiner Agenten.Sie unterhielten sich nach wie vor.Oder war »zanken« der passendere Ausdruck?»Ja-ja-ja, mein Gott, jetzt hat Sie’s!«, lachte Books.»Mein Gott, ich glaub, jetzt hat Sie’s.«»Books« – und diese Warnung ließ selbst Dr.Sound den Atem stocken – »wenn Sie jemals wieder ›Jetzt hat Sie’s.Mein Gott, ich glaub, jetzt hat Sie’s‹ zu mir sagen, verspreche ich Ihnen, dass alle Feuer und Qualen der Hölle verblassen werden im Vergleich zu fünf Minuten mit mir und einem Teelöffel.Habe ich mich klar ausgedrückt?«Dr.Sound hielt noch immer den Atem an.Er wünschte, die beiden würden weiterreden.»Glasklar, Agentin Braun.«Reden.Zanken.Ganz gleich.Solange sie mich nur nicht hören, dachte er, zog die Schlüssel aus den Schlössern und stellte seine Tasche auf die andere Seite der Schwelle.Mit einem letzten Blick zurück steckte er die Schlüssel in seine Manteltasche und trat in das saphirblaue Licht.Als er sich umdrehte, um die Tür von innen zu schließen, sträubten sich ihm plötzlich die Nackenhaare.Eine Bewegung.Kein Zweifel.Außer ihm und den Agenten Books und Braun war noch jemand hier unten.Er kniff die Augen zusammen und spähte in die Regalreihen.Eventuell spielte ihm seine wilde Fantasie doch wieder nur einen Streich.Books und Braun in unmittelbarer Nähe zu wissen, beunruhigte ihn womöglich mehr, als er sich eingestehen mochte.Und überhaupt, heute war Samstag.Wussten die beiden denn nichts mit ihrer Freizeit anzufangen? Er hätte nie gedacht, dass sich ausgerechnet Agentin Braun im Archiv aufhalten würde, anstatt ihr Wochenende mit einem schneidigen, charmanten Liebhaber auf dem Lande zu verbringen.Möglicherweise stutzte Wellington Books ihr ja gerade die Krallen.Ein bisschen.»Und jetzt?«»Jetzt widmen wir uns der Alphabetisierung«, antwortete Books.»Immer schön der Reihe nach, Miss Braun.Schritt für Schritt.So, und nicht anders.«Dr.Sound streckte noch einmal den Kopf vor und lauschte.Er wartete, doch es rührte sich nichts.Abgesehen von den Archivaren in der Krypta war der Direktor allein.Zeit zu gehen.Er betastete die Brusttasche seines Mantels und vergewisserte sich, dass er die Schlüssel auch tatsächlich wieder dort hineingesteckt hatte.Solchermaßen beruhigt drehte Dr.Sound mehrmals an den Ventilrädern auf der Innenseite der schweren Eisentür, die sich daraufhin langsam und gleichmäßig zischend zuzog.Umhüllt von leisem Summen und warmem, blauem Licht war der Direktor nun allein mit dem, was sich im zutrittsbeschränkten Bereich des Ministeriums verbarg.Kapitel 24In welchem unser tollkühnes Duo an einer kleinen Jagd teilnimmt und herausfindet, was sich eigentlich hinter dem Lieblingssport der Gesellschaft des Phönix verbirgtIn dem marmorgefliesten Atrium versammelten sich dieselben Leute wie schon am Abend zuvor.Allerdings boten sie dieses Mal einen gänzlich anderen Anblick als er Eliza noch deutlich vor Augen stand.Nackt und lüstern hatten sich Mitglieder und Initianden eines Verhaltens befleißigt, das noch unzüchtiger war als die Trinklieder, schmutzigen Limericks und Varieté-Theater, die sie kannte.Doch nun, im Licht eines neuen Tages, waren sie wieder ganz die Alten, selbstherrlich und wichtigtuerisch wie eh und je, und die gestrige Nacht eine dunkle Erinnerung, die man am besten schnell vergaß.Das war noch so eine Manier, auf die sich die britische Aristokratie wirklich gut verstand – und zudem eine, die Elizas neuseeländisches Feingefühl nicht ertragen konnte: Arroganz.Eliza hatte die verheerende Wirkung gesehen, die diese Haltung auf »die kleinen Leute« haben konnte.Das Ministerium war, ungeachtet seiner Verpflichtungen gegenüber Königin und Vaterland, der große Gleichmacher.Harry hatte fest daran geglaubt, dass sie die Advokaten der Menschen ohne Stimme waren.Für diese Überzeugung war er gestorben.Und wenn es sein musste, würde sie das Gleiche tun.Die Dienstboten waren ebenfalls für die Jagd gekleidet, und Eliza sann darüber nach, in welch große Geheimnisse sie womöglich eingeweiht waren.Mit versteinerter Miene standen sie im Flur aufgereiht wie gefühllose Statuen [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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