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.An der Tür blieb die alte Dame wie angewurzelt stehen.Manny, die direkt hinter ihr war, lief in sie hinein.Und dann brach urplötzlich eine babylonische Sprachverwirrung aus.Spanisches Stakkato aus dem Munde des Hausmeisters wetteiferte mit einem italienischen Wortschwall von Mrs C.Manny drängelte sich an ihnen vorbei und leistete ihren eigenen Beitrag zu dem Durcheinander.»Großer Gott!«23Blut, jede Menge Blut – getrocknet, braun, aber dennoch unverkennbar Blut.Es war auf die Arbeitsplatte gespritzt, von den Schränken herabgetropft und auf dem Boden verlaufen.Als es noch frisch gewesen war, hatte jemand hineingetreten und eine verschmierte Spur bis zum Kühlschrank hinterlassen.Am Kühlschrankgriff waren blutige Fingerabdrücke zu sehen, eine schaurige Version der klebrigen Flecke, die einst die Kinder, die hier gelebt hatten, hinterlassen haben mussten.Manny fühlte ihr eigenes Blut durch die Adern rauschen, von einem Herzen gepumpt, das doppelt so schnell schlug wie normal.War das Travis’ Blut? War er gestorben, weil das FBI sich geweigert hatte, die Sandovals zu vernehmen?»Wir müssen Polizei rufen.« Mrs C wich von dem grässlichen Anblick zurück.»Ja, rufen Sie sie von Ihrer Wohnung aus an«, sagte Manny.»Wir warten hier.« Dann packte sie den Hausmeister am Ellbogen und zog ihn Richtung Flur.»Wir dürfen nichts anfassen.Die Polizei wird nicht wollen, dass wir hier drinbleiben.«»Ich geh nach unten«, sagte er.»Ich weiß sowieso nix, und ich kann kein Blut sehen.Die Cops können mich unten sprechen.«Manny war froh, dass er ging.Sie wusste, eigentlich sollte sie draußen auf dem Flur warten, aber sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, sich noch ein wenig umzusehen.Sie hatten den Tatort ohnehin schon kontaminiert, indem sie quer durch die Wohnung gegangen waren.Wenn sie es jetzt noch mal tat, konnte das die Sache ja wohl nicht noch schlimmer machen, oder? Sie wusste, was Jake auf diese Frage geantwortet hätte, aber sie blendete seine Stimme in ihrem Kopf aus.Aber während sie durch die Wohnung schlich, meldete sich Jakes Stimme erneut.Nichts anfassen, sagte sie.»Tu ich schon nicht, versprochen«, murmelte Manny und merkte kaum, dass sie laut sprach.»Ich schau nur noch mal ins Bad.Da gehst du doch auch immer als Erstes nachsehen, oder?«Sie schob den Kopf durch die Tür.Die Klobrille war hochgeklappt, was die Anwesenheit eines Mannes bestätigte.Sie warf einen Blick in die Schüssel, nur für den Fall, dass etwas achtlos hineingeworfen worden war, aber sie war leer.Sie wusste, dass dieser Raum eine Fundgrube für Fingerabdrücke sein könnte – auf dem Klo trug man keine Handschuhe.Sie wollte nichts verwischen oder noch zusätzlich ihre eigenen Abdrücke hinterlassen.Dennoch, der Arzneischrank lockte sie.Ach, als ob du den nicht aufmachen würdest! Ich pass schon auf, beruhigte sie ihren inneren Jake.Manny wühlte in ihrer Tasche, bis sie einen Bleistift gefunden hatte.Sie schob den Radiergummikopf unter die Schranktür, die mit einem Klicken aufsprang.Eingestaubt und leer, bis auf zwei noch originalverpackte Hülsen.Tampons.Überbleibsel aus Marias Zeit? Oder war auch eine Frau hier gewesen?Sie ging zurück ins Schlafzimmer.Denk nicht mal im Traum daran, den Schlafsack anzufassen!, mahnte Jakes Stimme.Keine Bange.Ich weiß ja, der ist voller Fasern und Haare und Hautschuppen.Ich schau nur mal schnell in den Schrank.Aber die Schränke in beiden Schlafzimmern waren leer, und Manny verspürte den Drang, sich die Küche noch einmal anzusehen.Sie hätte schwören können, dass sie spürte, wie Jake sie zurückzog.Sie schüttelte ihn ab.Die Polizei muss jeden Moment kommen.Das ist meine letzte Chance.Ich bin ganz vorsichtig.Manny blieb auf der Schwelle stehen und betrachtete das Blutbad in der Küche.Sie dachte an die vielen Stunden, die sie bei Jake in seinem Labor damit verbracht hatte, sich Tatortfotos anzuschauen – an all das, was sie von ihm über Blutspritzspuren gelernt hatte.Niedrige Geschwindigkeit: Große, runde, symmetrische Tropfen bedeuteten, dass jemand Blut verlor, während er sich sehr langsam bewegte oder still stand.Mittlere Geschwindigkeit: eher elliptische Tropfen mit einer Verlängerung, die die Richtung verriet, in die das Blut sich bewegte.Hohe Geschwindigkeit: meistens von einer gewaltsam eingesetzten Waffe, eine Vielzahl von winzigen, feinen Partikeln.Das Blut hier schien zu keinem dieser Muster zu passen.»Irgendwas ist hier seltsam, findest du nicht auch?«, flüsterte sie.Warum war das meiste Blut auf der Arbeitsplatte, nicht auf dem Boden? Sie versuchte sich ein Szenario auszumalen, das dazu passte.Das Opfer war erschossen worden und auf die Arbeitsplatte gekippt? Wieso hatte Mrs C dann nichts gehört? Okay, nicht erschossen – niedergestochen.Aber falls das Opfer auf die Platte gekippt war, dann müsste der Täter etwa aus der Mitte der Küche angegriffen haben.Das Blut wäre herausgespritzt und hätte sich in der Küche verteilt, anstatt aus dem Rücken des Opfers auf die Platte zu laufen.Und woher kamen diese vollkommen runden Tropfen vor den Schränken? Wäre das Opfer zu Boden gesunken, wäre dieses Blut verschmiert worden.Zugegeben, sie hatte so ein Muster schon mal gesehen, aber nicht auf Tatortfotos.Es erinnerte sie an etwas, das letzte Woche in ihrer eigenen Küche passiert war.Sie hatte ein Glas Orangensaft umgestoßen.Der Saft hatte auf der Arbeitsplatte eine Pfütze gebildet, war dann am Schrank herabgetropft und hatte sich zu einer kleineren Pfütze auf dem Boden gesammelt.Dann war Mycroft gekommen, hatte daran geschnuppert und eine Saftspur quer über den Boden gezogen.Schau dir das an, Jake [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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