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.Die vertrauensvollen braunen Augen des Hündchens blickten zu ihr hoch, bettelten sie stumm an, seine Schmerzen zu lindern.Warum hatte sie ihn als Lockvogel benutzt? Warum hatte sie ihn das viele Menschenessen fressen lassen? Bitte, Gott, lass ihn leben, und ich schwöre, er bekommt bis ans Ende seiner Tage nur noch Science Diet.Das Telefon klingelte.Manny griff hastig nach dem Hörer.»Dr.Costello? Das ging aber schnell.Vielen, vielen Dank, dass Sie zurückrufen.« Manny schilderte Mycrofts Symptome und beantwortete die Fragen des Arztes.»Hört sich an, als wäre das Gift aus dem Körper«, sagte Dr.Costello.»Aber das schwere Atmen macht mir Sorgen.Halten Sie ihn warm und bringen Sie ihn zu mir in die Praxis.« Dann seufzte er unwillig.»Nein, das wird nicht gehen.«»Doch! Doch, das geht!« Mannys Stimme war hell und beschwörend.»Da müssten Sie ja quer durch die ganze Stadt.Wenn er wirklich unter Atemnot leidet, kommt es auf jede Minute an«, erklärte Dr.Costello.»Meine Frau meint, Sie sollten ihn lieber herbringen, zu uns nach Hause.Ich habe hier alles, was ich brauche.«»Oh, Gott sei Dank! Ich komme sofort.Welche Adresse?«Manny kritzelte sie auf das einzige Stück Papier, das sie in der Eile finden konnte – die Rückseite einer Saks-Quittung.Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass Dr.Costello ganz in ihrer Nähe wohnte.Sie konnte seine Wohnung zu Fuß erreichen; das würde schneller gehen, als um diese Uhrzeit auf ein Taxi zu warten.Sie zog schnell eine Jeans und ein T-Shirt über und nahm Mycroft an die Leine.Der Arme war zu schwach, um zu laufen.Sie würde ihn tragen müssen, aber sie wollte ihn lieber auf dem Arm halten, statt ihn in seinen Tragekorb zu legen, damit sie besser sehen konnte, wie es ihm ging.Im Fahrstuhl drückte sie den Knopf für das Untergeschoss.Wenn sie das Haus durch den rückwärtigen Lieferanteneingang verließ, kürzte sie die Strecke um einen ganzen Block ab.Als sie in die graue Morgendämmerung hinaustrat, umfingen sie die Gerüche und Geräusche der Stadt, aber die Straße war noch menschenleer.An der nächsten Ecke gab ein Müllwagen ein regelmäßiges Warnsignal von sich, während er rückwärts an einen Container heranfuhr.Aus dem Rinnstein stieg Uringeruch auf.Mit Mycroft unter dem Arm trabte Manny auf halber Höhe des Blocks über die Straße.Ein Betrunkener lag auf einer Unterlage aus Pappkarton, die schmutzigen Finger selbst im Schlaf noch um eine billige Flasche Wein geschlossen.Manny wandte den Blick ab, als sie an ihm vorbeikam.Irgendetwas umfasste ihren Knöchel.Manny blickte überrascht nach unten und sah das grinsende Gesicht des Betrunkenen.Sie versuchte reflexartig, die Hand abzuschütteln, eher verärgert als verängstigt.Heute Morgen hatte sie keine Zeit, sich überfallen zu lassen.Sie hörte hinter sich Schritte nahen und holte tief Luft, um nach Hilfe zu schreien.Das war unklug.Als ihre Lunge sich weitete, füllte sie sich mit süßlichem Äthergeruch.Die Gebäude kippelten und fingen an, sich zu drehen.Der Bürgersteig kam ihr entgegen.Mycroft fiel ihr aus den Armen.»Mein Hund! Mein Hund!« Vielleicht dachte Manny diese Worte nur, vielleicht sprach sie sie auch laut aus.So oder so, es hörte sie niemand.43Jake streckte den rechten Arm aus und tastete in der Dunkelheit seines Bettes nach Manny.Kissen, Laken, Decke, aber keine weichen Rundungen, keine wild zerzausten Haare.Dann fiel es ihm wieder ein: Manny war gestern Abend nicht geblieben, irgendwas mit einer Anhörung früh am nächsten Morgen.Er wunderte sich, wie tief seine Enttäuschung darüber war.Na gut, dann steh ich eben auf und erledige ein paar Sachen, die liegen geblieben sind, ehe ich ins Büro fahre.Jake strebte nach unten Richtung Kaffee und Laptop und wäre auf der Treppe um ein Haar über einen großen Karton gestolpert, der Beweisstücke zu einem ungeklärten Todesfall in Polizeigewahrsam enthielt und vor zwei Tagen aus Los Angeles eingetroffen war.Manny hatte recht: Das Haus entwickelte sich unaufhaltsam zu einem öffentlichen Gesundheitsrisiko.Sobald die Kaffeemaschine lief, klappte Jake den Laptop auf und klickte sein E-Mail-Konto an.Der Monitor zeigte ihm strahlend, dass er dreiundachtzig neue Mails hatte.Jake rieb sich die Augen – konnte das stimmen? E-Mail, Segen und Fluch zugleich.Er schnitt die grünliche Stelle an dem Bagel ab, den er in einer Tüte auf der Küchentheke gefunden hatte, goss sich eine Tasse Kaffee ein und begann, seine Korrespondenz abzuarbeiten.Ja, er würde sehr gern in Quantico beim FBI einen Vortrag über das Thema Bioterrorismus halten; nein, es war ihm leider nicht möglich, an einer Konferenz über zivile Explosionen in Lettland teilzunehmen.Ob er im September zu einer fünftägigen Fortbildung nach Athen kommen würde? Verdammt! Das hörte sich gut an, aber Pederson würde ihm das niemals genehmigen.Dem schien zurzeit nichts wichtiger, als Jakes Licht unter dem Scheffel zu halten.Fünfzehn E-Mails beantwortet, zwanzig, fünfundzwanzig.Jake warf einen Blick auf die Uhr.Viertel vor neun.Schon so spät? Jetzt muss ich aber los.Irgendwie stand Pederson jetzt immer im Eingangsbereich herum, wenn Jake erst gegen Viertel nach neun einlief, aber nie, wenn er erst um Mitternacht ging.Er überflog die Liste mit den noch unbeantworteten Mails.Nichts Dringendes, außer – Was war das von Roger@mycollect.com? Konnte das etwa eine Antwort von einem der Händler sein, die bei eBay Sammlerstücke verkauften und bei denen Manny wegen der Nixon-Tasse angefragt hatte? Er klickte die Mail an und las sie durch.Ja, der Händler erinnerte sich an die Transaktion und daran, wer die Tasse gekauft hatte.Jake starrte auf den Bildschirm.Der Name kam ihm schrecklich bekannt vor.Er ging die vielen eingestaubten Schubladen seiner Erinnerung durch.Manchmal schien ihm sein Gehirn ebenso unaufgeräumt wie sein Haus.Jake knallte den Laptop zu.Er kannte den Namen! Aber wann war er im Zuge dieser umfangreichen Ermittlung auf ihn gestoßen? Er würde abwarten müssen, bis er im Büro war und seine Unterlagen durchsehen konnte.Er ging zur Tür, blieb dann stehen und griff zum Telefon.Manny würde es wissen.Sie hatte ein erstaunliches Gedächtnis, konnte sich auf Anhieb an winzige Details erinnern.Sehr wahrscheinlich, so sagte er sich, lag das an ihrem jugendlichen Alter.Ihr Gehirn füllte die Schädelhöhle mit den Furchen und Windungen eines jungfräulichen Kindes.Anders als seines, geschrumpft und welk, wie es war.Er wählte ihre Nummer, bekam aber nur die Mailbox [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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