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.Auf der Straße war ziemlich viel los, aber er konnte nichts richtig erkennen und hörte nur Schritte, die neben ihm über den Asphalt hasteten, und Bruchstücke der Unterhaltung von Passanten.Er verlor jedes Zeitgefühl.Er kam sich vor, als würde er träumen.Dann lag er auf der Seite auf dem kalten Beton, spürte den Atem eines anderen Menschen und hörte dessen Stimme direkt neben sich.Da waren Worte, aber er konnte keinen Sinn in das Gesagte bringen.Er öffnete die Augen.Es war Nacht geworden.Er zitterte.Eine Frau kniete neben ihm und er spürte ihre Hände an seinen Schultern.Sie schüttelte ihn und redete mit ihm.»Sir, ist alles in Ordnung? Können Sie mich hören? Sir? Können Sie mich ansehen und mir sagen, was mit Ihnen los ist?«»Er ist betrunken.« Die Stimme eines Mannes.»Nein, Harold, er ist krank.«Ethan versuchte, sich auf ihr Gesicht zu konzentrieren, aber es war dunkel und verschwommen, und er sah nichts als die Straßenlaternen, die wie kleine Sonnen über der Straße schwebten, und hin und wieder die Scheinwerfer eines vorbeifahrenden Wagens.»Mein Kopf tut weh«, sagte er mit einer Stimme, die viel zu schwach und voller Schmerz und Furcht zu sein schien, als dass sie ihm gehören konnte.»Ich brauche Hilfe.«Sie nahm seine Hand und sagte ihm, dass er keine Angst haben müsse, dass Hilfe unterwegs sei.Und obwohl diese Hand ganz offensichtlich keiner jungen Frau gehörte – die Haut war viel zu faltig und dünn, sie erinnerte eher an altes Papier –, hatte die Stimme etwas derart Vertrautes an sich, dass es ihm das Herz brach.KAPITEL 4Sie nahmen in Seattle die Fähre nach Bainbridge Island und fuhren dann in Richtung Norden über die Halbinsel nach Port Angeles, der Konvoi aus vier Wagen mit den fünfzehn engsten Freunden der Burkes.Theresa hatte auf gutes Wetter gehofft, aber es war kalt, grau und regnete, man konnte die Olympics Lodge kaum erkennen und so gut wie nichts außer dem engen Highway sehen.Aber das war alles unwichtig.Sie wären bei jedem Wetter losgefahren, und wenn sich ihnen niemand angeschlossen hätte, wären sie und Ben eben alleine aufgebrochen.Ihre Freundin Darla saß am Steuer und Theresa hielt auf dem Rücksitz die Hand ihres siebenjährigen Sohnes und starrte durch die regenverschmierte Scheibe auf den Wald hinaus, der als dunkelgrüner Schleier an ihr vorbeiflog.Einige Meilen westlich der Stadt erreichten sie die Stelle, an der der Weg zum Striped Peak am Highway 112 begann.Der Himmel war noch wolkenverhangen, aber es hatte aufgehört zu regnen.Sie gingen schweigend los und marschierten am Wasser entlang.Es war kein Geräusch zu hören außer ihren Schritten durch den Matsch und dem Rauschen der Wellen.Theresa warf einen Blick in die Bucht, als der Weg daran entlangführte, und das Wasser war nicht so blau, wie sie es in Erinnerung hatte, aber sie gab der Wolkendecke die Schuld an der falschen Farbe und nicht ihrem schlechten Gedächtnis.Die Gruppe kam an den Bunkern aus dem Zweiten Weltkrieg vorbei und kletterte durch Farnbüsche, bis sie den Wald erreicht hatte.Überall Moos.Das Wasser tropfte noch von den Bäumen.Selbst zu Winterbeginn war hier alles grün.Sie näherten sich dem Gipfel.Die ganze Zeit hatte keiner von ihnen einen Ton gesagt.Theresa spürte ein Brennen in ihren Beinen und dass sie die Tränen nicht mehr lange zurückhalten konnte.Es begann zu regnen, als sie oben angekommen waren, aber es fielen nur einige vereinzelte Tropfen vom Himmel, die der Wind umherwehte.Theresa ging hinaus auf die Lichtung.Jetzt weinte sie wirklich.An einem klaren Tag konnte man von hier aus meilenweit sehen, während das Meer dreihundert Meter unter einem lag.Heute war es neblig.Sie brach auf dem nassen Gras zusammen, verbarg den Kopf zwischen den Knien und weinte.Da war nur das Prasseln des Regens auf der Kapuze ihres Ponchos, sonst nichts.Ben setzte sich neben sie, und sie legte den Arm um ihn und sagte: »Das hast du gut gemacht, Kleiner.Wie fühlst du dich?«»Ganz gut, denke ich.Ist es das?«»Ja, das ist es.Wenn es nicht so neblig wäre, könntest du viel weiter sehen.«»Was machen wir jetzt?«Sie wischte sich die Augen ab und holte zitternd tief Luft.»Jetzt werde ich ein paar Dinge über deinen Dad sagen.Vielleicht sagt auch einer der anderen was.«»Muss ich auch was sagen?«»Nur, wenn du das möchtest.«»Ich möchte es nicht.«»Das ist auch in Ordnung.«»Das heißt nicht, dass ich ihn nicht mehr liebe.«»Das weiß ich.«»Würde er wollen, dass ich über ihn rede?«»Nicht, wenn du dich dabei unwohl fühlst.«Theresa schloss die Augen und musste sich kurz sammeln.Dann rappelte sie sich mühsam wieder auf.Ihre Freunde wanderten zwischen den Farnen herum und pusteten sich in die zusammengeballten Hände, um sich zu wärmen.Auf dem Gipfel wehte ein rauer Wind, der die Farne in grüne Wellen verwandelte und die Luft so stark abkühlte, dass sie ihren Atem sehen konnten.Sie rief ihre Freunde zusammen und dann standen sie dicht gedrängt, um dem Regen und dem Wind zu trotzen.Theresa erzählte, wie Ethan und sie einige Monate, nachdem sie zum ersten Mal ausgegangen waren, auf der Halbinsel Urlaub gemacht hatten.Sie hatten sich in einer Pension in Port Angeles ein Zimmer genommen und waren spät am Nachmittag den Weg zum Striped Peak hinaufgewandert.Es war ein klarer, ruhiger Abend gewesen, als sie den Gipfel erreicht hatten, die Sonne ging gerade unter und als sie über die Meerenge in Richtung Kanada gestarrt hatte, war Ethan vor ihr auf die Knie gefallen und hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht.An diesem Morgen hatte er ihr in einem Supermarkt in einem Verkaufsautomaten einen Spielzeugring gekauft.Angeblich hatte er all das nicht geplant, aber es war ihm auf dieser Reise bewusst geworden, dass er den Rest seines Lebens mit ihr verbringen wollte.Er hatte ihr gesagt, dass er nie glücklicher gewesen sei als in diesem Moment auf dem Gipfel dieses Berges, wo sich die Welt unter ihnen ausbreitete.»Ich hatte das hier auch nicht geplant«, sagte Theresa, »aber ich habe Ja gesagt und wir sind hier oben geblieben und haben zugesehen, wie die Sonne im Meer versunken ist.Ethan und ich wollten immer mal wieder für ein Wochenende hierherkommen, aber ihr wisst ja, wie das so ist, wenn man solche Pläne schmiedet.Aber wir hatten unsere perfekten Momente …« Sie küsste ihren Sohn auf den Kopf.»… und auch die weniger perfekten, doch ich glaube, dass Ethan nie glücklicher, sorgenfreier und hoffnungsvoller in die Zukunft gesehen hat als vor dreizehn Jahren auf dem Gipfel dieses Berges.Wie ihr wisst, sind die Umstände seines Verschwindens …« Sie drängte den Ansturm der Gefühle in ihrem Inneren beiseite.»… Tja, wir haben keine Leiche, keine Asche oder so etwas.Aber …« Sie lächelte trotz der Tränen.»Ich habe das hier dabei [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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