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.«»Kräftig hindurchpusten, Eure Lordschaft?«»Kräftig hindurchpusten, Jasper.Ihre Lungenkraft ist es, die den Pfeil zu jeder Person fliegen lässt, auf die Sie zielen!« Er sah Chalkhill mit glitzernden Augen an.Chalkhill sah auf das Rohr, dann auf die Schachtel mit Pfeilen.Er sah wieder Hairstreak an und ein wohliger Schauer durchlief ihn.»Wie angenehm… primitiv«, sagte er.Hairstreak nickte.»Primitiv, aber wirkungsvoll.Unser junger Freund Pyrgus wird die Verletzung kaum bemerken.Vielleicht hält er sie für einen Insektenstich.Drei Minuten später setzt die Lähmung ein, weitere vier Minuten später ist er tot – reichlich Zeit für Ihren unauffälligen Rückzug, meinen Sie nicht auch?«Chalkhill ließ sich den Plan durch den Kopf gehen.Auch wenn er es nie irgendjemandem gegenüber aussprechen würde, Hairstreak war ein gemeiner, hinterhältiger Kerl.Aber diesmal schien er keine geheimen Ziele zu verfolgen.Oder irgendwelche Fehler eingebaut zu haben.Höchstens einen vielleicht…»Eure Lordschaft – « Er zögerte.»Ich glaube, es gibt da noch ein winzig kleines Problem…«Hairstreak funkelte ihn an.»Und das wäre?«»Sir, Ihr müsst Euch bewusst sein, dass ich nicht mehr das bin, was man einen verdeckten Agenten nennen könnte.Ich meine, die versuchte Entführung der Kaiserlichen Prinzessin war eine absolut großartige Idee, aber es hatte leider auch zur Folge, dass damit ein für alle Mal meine Geheimidentität als Euer, äh, Meisterspion enthüllt worden ist.« Und dass man mich in dieses scheußliche, verstunkene Gefängnis geworfen hat, dachte er, aber das brachte er jetzt wohl besser nicht auf den Tisch.Er beugte sich eifrig vor.»Womit ich sagen will, Sir, dass man mein Gesicht jetzt kennt.Ich habe jetzt einen gewissen… Ruf.Ich fürchte, der Kaiserliche Sicherheitsdienst lässt mich nicht auch nur einen Fuß in die Kathedrale setzen.«»Ach so«, sagte Hairstreak.Er grinste ebenso schief wie boshaft.»Sie denken, ich hätte das nicht bedacht? Sie denken, ich hätte etwas dermaßen Augenfälliges nicht bedacht?«»Nein, Sir.Ganz gewiss nicht.Ich wollte damit nicht im Geringsten andeuten – «Aber Hairstreak ignorierte ihn.»Das ist überhaupt das Beste an diesem Plan: Denn verstehen Sie, mein lieber Jasper, ich werde der Krönung gar nicht beiwohnen.«»Nicht?« Chalkhill hatte keine Ahnung, was das nun wieder sollte.»Aber… erwartet man das denn nicht von Euch?«»Natürlich erwartet man das von mir, Sie Schwachkopf! Aus politischen Gründen geboten ist es auch.Und darum habe ich mir einen speziellen Illusionszauber anfertigen lassen.«»Illusionszauber?«, wiederholte Chalkhill.»Sie gehen als Lord Hairstreak«, sagte Hairstreak.Er lächelte breit.»Ich sagte doch bereits, dass meine Leute um Sie herum sein werden.Als Ihre Leibwächter.«ZwölfWenn ein Purpurkaiser starb, verlangte die Überlieferung, dass sein Leichnam bis zur Krönung seines Nachfolgers in Amtstracht unter einem Stasiszauber in der Kathedrale aufgebahrt wurde.Vier uniformierte Mitglieder der Kaiserlichen Leibgarde standen Statuen gleich an den Ecken der Bahre, während die getreuen Untertanen unter Tränen vorbeidefilierten, um ihrem Kaiser die letzte Ehre zu erweisen.Aber der kürzlich verstorbene Kaiser Apatura Iris hatte bei seiner Ermordung einen Großteil seines Gesichts eingebüßt und sämtliche Wiederherstellungszauber hatten nicht gewirkt.Also war der Leichnam in der palasteigenen Gruft in Stasis versetzt worden und die Totenpriester hatten ihm stündlich den Trost ihrer Gebete gespendet.»So sah es hier aus, als ich gekommen bin«, sagte Thorn kläglich.Sie starrten auf die leere Bahre.Es gab keinerlei Anzeichen von Vandalismus oder von Beschädigung – nur war der Leichnam nicht mehr da.Blue fragte: »Wer hat die letzten Gebete gesprochen? Vor Ihnen?«»Bruder Sinapis.« Thorn zögerte.»Hoheit, ich habe mit ihm gesprochen.Als er gegangen ist, war noch alles in Ordnung.«»Die Wachen?« Vor dem Eingang zur Gruft standen Wachen, in Galauniform.»Sie haben nichts gesehen, Hoheit.«Blue sagte forsch: »Ich will persönlich mit Bruder Sinapis reden.Und mit jeder einzelnen Wache.Bitte lassen Sie sie nacheinander in meine Gemächer bringen, Sinapis zuerst.Sie müssen getrennt werden, bevor ich mit ihnen spreche – ich will keinen Austausch, bevor ich nicht jede einzelne Darstellung gehört habe.Dann sorgen Sie bitte dafür – «Pyrgus, der nicht ein Wort gesagt hatte, seit Thorn vor dem Hüterhaus erschienen war, sagte scharf: »Einen Moment, Blue.« Sie sah ihn überrascht an.In seiner Stimme schwang ein Kommandoton mit, den sie noch nie von ihm gehört hatte.Und sein Gesicht war ernst, angespannt.»Wir müssen das – « er sah sie warnend an »– und anderes erst mit Torhüter Fogarty besprechen.«»Mr Fogarty ist noch nicht zurück.«Pyrgus senkte die Stimme, als könnte er damit verhindern, dass Thorn es mitbekam.»Ich will das nicht Untergebenen anvertrauen.Blue, du musst sofort in die Gegenwelt übersetzen und Mr Fogarty zurückholen – seine persönlichen Angelegenheiten werden warten müssen.Mit Sinapis und den Wachen werde ich selbst reden.« Er wandte sich ab und seine Stimme wurde schärfer.»Sie, Thorn, sorgen persönlich dafür, dass die Gruft einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen wird.Sagen Sie dem Captain der Wache, dass Sie meine volle Befugnis haben.Ich will, dass das gesamte Gelände nach Hinweisen durchkämmt wird, so unscheinbar sie auch sein mögen.Scheuen Sie keine Kosten – das schließt auch die Entnahme von Bildmaterial aus dem Mauerwerk mit ein, wenngleich ich davon ausgehe, dass der oder die Täter sich getarnt haben werden.«Blue starrte ihn verblüfft an.So hatte sie Pyrgus noch nie erlebt – entschlossen, verantwortungsvoll… staatsmännisch.Er sah über die Schulter zu ihr.»Du bist noch da, Blue? Mach dich jetzt bitte sofort zum Übersetzen bereit – die Angelegenheit ist ebenso ernst wie dringend.«»Jawohl, Pyrgus«, sagte sie sanft.Blue traf den Leitenden Portalsingenieur Peacock am Waschbecken in einem Nebenraum der Kapelle an, wo er sich die Hände mit einer harten Bürste schrubbte.»Kann ich etwas für Euch tun, Hoheit?«, fragte er.Blue nickte.Auf einmal waren ihre Lippen wie ausgetrocknet.»Ist das Portal funktionsfähig?«»Selbstverständlich, Hoheit.«»Nein, ich meine, funktioniert es richtig? Sie haben es doch repariert nach dem Sabotageversuch – «, dem erfolgreichen Sabotageversuch, der auf Lord Hairstreaks Befehl hin unternommen worden war, auch wenn sie es nicht hatten beweisen können, »– nach der, äh, Sache mit meinem Bruder?« Sie hätte es besser nicht erwähnt; sie wollte nicht einmal daran denken.Pyrgus war beinahe ums Leben gekommen nach seinem Durchtritt.Peacock sah verblüfft aus.»Aber längst, Hoheit.«»Und es funktioniert…? Es funktioniert wieder… na ja, richtig… ohne Probleme, reibungslos?«»Aber ja, Hoheit.«»Wie lange dauert es, die Einstellungen vorzunehmen?«»Am Peiler, meint Ihr? Damit man das gewünschte Ziel erreicht?«»Ja.«»Nicht lange.« Er starrte sie an.»Man gibt einfach die Koordinaten ein.Zehn, fünfzehn Sekunden vielleicht.Höchstens.Allerhöchstens.Wollt Ihr das Portal benutzen, Hoheit?«Jetzt war es raus.Blue sagte gepresst: »Ja.«Sie betraten zusammen die Kapelle.Überall standen uniformierte Wachen, die mit Betäubungsstäben bewaffnet waren; das Portal des Hauses Iris war von einem Hochsicherheitszaun mit Blitzanlage umgeben – beides mahnende Konsequenzen aus der Sabotage, die ihren Bruder beinahe das Leben gekostet hatte [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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