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.Sie tastete mit den Fingern die Fächer ab, popelte in dem Samt herum, auf der Suche nach einem Geheimfach, was diese Dinger bekanntlich öfter hatten.Und fand eins.Mit einem kleinen, erfreuten »Oh!« schob sie einen verborgenen Hebel beiseite, und der ausgetüftelte Drehmechanismus gab ein weiteres Fach preis.Und, heilige Scheiße, da war irgendwelches Zeug drin.Kein Schmuck, sondern winzige Papierschnipsel, handgeschriebene Zettel oder ein zerrissener Brief, die Sharon dort aufbewahrte.Ein leichter Schauer überlief Vivis Rücken, als sie ein paar von diesen Papierfetzen näher betrachtete und wahllos Worte las, wie Entscheidung und Versprechen und niemals und bitte …Es war bei weitem persönlicher und aufschlussreicher als versteckter Schmuck.Diese Papierschnipsel dokumentierten Emotionen.Jemand hatte sie wütend zerrissen und dann reuevoll aufbewahrt.Auf keinem einzigen Stück Papier standen mehr als zwei Worte.Handelte es sich dabei um ein zerrissenes Schriftstück oder möglicherweise um mehrere?Sie hob einen weiteren Papierstreifen auf, jungfräulich weiß auf der einen Seite, und drehte ihn um.Ihr blieb das Herz stehen, und sie riss die Augen auf.Sie hatte die Unterschrift der Person gefunden, die den Brief geschrieben hatte, und das änderte alles.Gruß Finn.Das Papier brannte gleichsam wie Feuer in ihren Händen.Finn MacCauley hatte das Dokument verfasst und damit einen Gefühlsausbruch ausgelöst.Wie alt mochte es sein? Konnte es Beweismaterial für ein Verbrechen sein oder ein möglicher Anhaltspunkt auf das Versteck eines der meistgesuchten Kriminellen, oder war es bloß ein zerrissener Liebesbrief?Diese Frage zu beantworten, war nicht Vivis Aufgabe.Das hier gehörte dem FBI ausgehändigt.Punkt.Ihre Hände zitterten ein bisschen, während sie vorsichtig die Papierfetzen aufsammelte und dabei scharf nachdachte.Sie hatte einen möglichen Schlüssel zu Finn MacCauleys Versteck gefunden.Diese Schnipsel waren für Vivi Gold wert: für ihr Geschäft, das boomen würde, wenn es ihnen gelang, einen prominenten Gesetzesflüchtling dingfest zu machen.»Nein, ich muss sie aufheben«, entschied sie und brachte damit ihren inneren Schweinehund zum Verstummen.»Ich kann die Schnipsel nicht Lang geben.Jedenfalls noch nicht.«Nachdem ihr Entschluss gefasst war, sah sie sich nach einem Behältnis für ihren zerrissenen Schatz um.Den Fund vorsichtig in der Hand balancierend, kehrte sie ins Arbeitszimmer zurück und steuerte zu dem Regal, auf dem sie vorhin einen Karton gesehen hatte, halb voll mit Briefumschlägen.Sie zog einen heraus und schob die Papierfetzen hinein.Dabei schweifte ihr Blick durch das Büro und blieb an einem bebilderten Wandkalender hängen.Das aufgeklappte Foto zeigte smaragdgrüne, irische Hügel, die sich sanft aus einer merkwürdig bizarren Steinlandschaft erhoben, darüber in gälischer Schrift: The Giant’s Causeway.War Marc nicht gestern erst dort gewesen? Sie klebte den Umschlag zu, ging zu dem Kalender, hob die Seite an und zog überrascht die Luft ein, als sie noch ein vertrautes Bild sah.»Total verrückt«, flüsterte sie und starrte auf das Bild des Seebadeorts Bangor – genau dorthin hatte Chessie Marc gerade geschickt.In dem Monat September gab es keine Eintragungen, bis auf ein Datum, das rot eingekreist war.Der 17.Drei Buchstaben standen da: PUG.Plötzlich machte es klick in ihrem Kopf.Puggareel17.Das war die E-Mail-Adresse, die sie für Marc gecheckt hatte.Sie sah sich die nächste Seite an.Das Foto zeigte eine Kirchturmspitze über einem hübschen Ort namens Enniskillen.Sie musste die Augen zusammenkneifen, um die winzigen Notizen zu entziffern, die an den meisten Tagen im Oktober eingetragen waren.Einzelne Buchstaben – A, B, B, D, F, G.Und hin und wieder ein Doppelkreuz.Das fiel eindeutig unter ungewöhnlich, also nahm sie den Kalender und den wertvollen Umschlag und sah zu, dass sie auf demselben Weg wieder nach draußen kam, auf dem sie ins Haus gekommen war.Währenddessen überlegte sie fieberhaft, wen sie in diese Geschichte einweihen sollte.Immerhin wusste sie auf Anhieb, wen sie nicht einweihen würde – Colton Lang.Während er sich in dem stockdunklen Zimmer das Hemd zuknöpfte, lauschte er unterbewusst auf die Geräusche, die Devyn beim Umziehen im Bad machte.Eigentlich gar keine so schlechte Idee, versuchte Marc sich einzureden, sich aus dem Hotel zu schleichen, indem sie sich in eleganter Kleidung unter eine große Hochzeitsgesellschaft mischten.Überdies war es eine Möglichkeit, um sein ursprüngliches Ziel zu erreichen, Devyn aus Belfast wegzubringen.Folglich hatte er sich jede Argumentation verkniffen, und das nicht bloß, weil er vorübergehend blind vor Lust gewesen war.Obwohl er verdammt scharf auf sie gewesen war.Er fügte sich ihrem Fluchtplan aber auch aufgrund einer weiteren männlichen Schwäche – nämlich dem Bedürfnis, den großen Frauen-Flüsterer zu spielen.Indes machte er das längst nicht bei jedem Typ Frau, oh nein.Das wäre ja zu einfach gewesen.Er stand auf einen ganz bestimmten Typ – nach außen hin makellos und perfekt, aber innerlich verletzt, gedemütigt, tief enttäuscht.Das waren erfahrungsgemäß die kritischsten Fälle, die bei Marc Rossi automatisch Rettungsinstinkte freisetzten.Eigentlich hätte er nach der Zeit mit Laura wissen müssen, dass er diese inneren Wunden nicht heilen konnte.Frauen wie sie verachteten sich selbst und waren unfähig zu lieben [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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