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.»Bist du direkt vom Flughafen hierher gekommen?«»Ich habe erfahren auf dem Flughafen, dass Ruta sehr krank ist und in der Uniklinik liegt, aber niemand mir kann sagen, was passiert ist.«»Ich erzähle dir alles, was ich weiß«, antworte ich.»Aber nicht hier.Dazu brauchen wir mehr Ruhe.«»Ich möchte bei Ruta sein, wenn sie aufwacht.«Ich schaue wieder auf das bleiche Gesicht des Mädchens im Bett.»Das wird wohl nicht heute Abend sein.«»Sagen sie das?«, fragt sie aufgebracht.»Ich muss mit dem Arzt sprechen!«»Natürlich.Warte hier auf ihn.«Sie nickt.»Du kannst danach bei mir vorbeikommen.«Ich reiche ihr eine Visitenkarte mit meiner Adresse.»Bist du Anwalt?«, fragt sie.Plötzlich ist sie misstrauisch.»Ich beiße niemanden«, antworte ich und lächele leicht.»Komm, wann es dir passt.Ich gehe sowieso spät ins Bett.«Es hat aufgehört zu regnen.Trotzdem verhängen immer noch dunkle Wolken den Himmel.Die Sonne hat sich den ganzen Tag nicht blicken lassen.Was auch nicht öfter war als an allen anderen Tagen der Woche.Ich muss mich noch entscheiden, was ich mit dem jungen Neonazi anstelle.Seiner Mutter habe ich zwar versprochen, mir übers Wochenende Gedanken zu machen, ohne mich ihr gegenüber zu irgendwas zu verpflichten.Und bin immer noch unsicher.Als ich vom Krankenhaus wieder nach Hause komme, springe ich sofort unter die Dusche.Fühle, wie das heiße Wasser die Müdigkeit in die Flucht schlägt.Ich will heute Abend ausgehen.Aber erst nach Mitternacht.Trockne mich gewissenhaft vor dem großen Spiegel im Bad ab.Föhne die Feuchtigkeit aus dem Haar.Verschönere mein Gesicht.Warte aber damit, mir die Ausgehklamotten für diese Nacht anzuziehen.Lasse den weichen purpurroten Bademantel vorerst genügen.Und meine warmen Badeschlappen.Gegen elf klingelt Ludmilla.Ich parke sie sofort im Wohnzimmer des Obergeschosses.Biete ihr tiefschwarzen Espresso an.Und zwölf Jahre altes Feuerwasser aus Amerika und Frankreich.Sie wählt den Cognac.Das Gespräch mit dem Arzt hat Ludmilla beunruhigt.Er hat ihr geradeheraus gesagt, dass die Chancen, dass Ruta wieder zu sich kommen würde, sehr gering wären und dass man von einem Selbstmordversuch des Mädchens ausginge.Ludmilla will das nicht glauben.»Ruta war so glücklich, dass sie hierher kommen durfte, es war ihr Traum schon seit über einem Jahr.Deswegen ich halte es für ausgeschlossen, dass sie versucht hat, sich das Leben zu nehmen.«»Weshalb hast du Ruta diesem Sergei anvertraut?«»Er ist ein alter Freund.«»Und trotzdem hat er das Mädchen alleine zurückgelassen?«»Ja, weißt du, es ist etwas Unvorhergesehenes passiert.Sergei hat mich angerufen, als ich selber war im Ausland, und hat mir gesagt, dass er ein paar Tage wegmuss.Ich habe auch mit Ruta gesprochen, und sie hat gesagt, dass sie kann selber auf sich aufpassen, bis ich wieder zurück bin.«»Aber warum hat sie nicht in deiner Wohnung gewohnt?«Ludmilla betrachtet mich.Die dunklen Augen füllen sich wieder mit Misstrauen.»Ich war im Ausland«, antwortet sie schließlich.»Außerdem hat Sergei viel Platz.Bei mir übernachten noch andere.«»Konntest du nicht ein Zimmer für sie frei machen?«»Ich bin dabei, ein anderes Wohnung nur für uns beide zu suchen.Aber das läuft nicht so gut, Markt ist ziemlich schlecht.«Ich lasse Jackie meine Zunge umspielen, während ich mir den nächsten Schritt überlege.Entschließe mich dann, direkt zur Sache zu kommen.»Hat Ruta schon angefangen, mit Jungen zu schlafen?«»Natürlich nicht«, antwortet Ludmilla.»Sie ist doch erst dreizehn Jahre alt!«»Bist du sicher?«Sie erbleicht unter dem Make-up.»Warum fragst du das?«Ich berichte ihr in wenigen Worten, was die Untersuchung der Spezialisten von der Notaufnahme für Vergewaltigungsopfer ergeben hat.Ludmilla starrt mich aus tiefschwarzen Augen an.Als würde ich sie anlügen.»Das kann nicht wahr sein!«, sagt sie.»Warum sollte ich so was behaupten?«Sie greift nach dem Cognacglas auf dem Sofatisch und leert es in einem Zug.»Alles weist natürlich zuallererst auf diesen Sergei hin.«»Nein, nein, das ist ausgeschlossen«, antwortet sie umgehend.Ich schenke ihr aus der Cognacflasche in ihr Glas nach.»Wer dann, wenn nicht er?«Ludmilla antwortet mir nicht sofort.Sie ist völlig in ihre eigenen Gedanken versunken.»Nein, das kann ihr nicht angetan sein«, sagt sie schließlich.»Tut mir Leid.«»Aber Ruta ist nur ein unschuldiges Kind!«»Es behauptet ja auch niemand, dass sie zugestimmt hat«, antworte ich.»Ich halte es für viel wahrscheinlicher, dass sie vergewaltigt worden ist.Ansonsten hätte sie nachher nicht auf so schreckliche Art reagiert.«Ein strenger Zug huscht über Ludmillas Gesicht.»Willst du andeuten, dass die Polizei Sergei verdächtigt, das gemacht zu haben?«Ich nicke.»Sie wollen ihn festnehmen?«»Zuerst werden sie ihn zu einem Verhör abholen, denke ich.Dann überprüfen sie, ob das Sperma, das gefunden wurde, von ihm ist.«»Nein, weißt du, das kann nicht wahr sein.«»Hatte denn jemand anders Zugang zur Wohnung? Jemand, dem solch eine Gewalttat zuzutrauen wäre?«Ludmilla steht schnell auf.»Ich muss gehen.«In der Tür dreht sie sich noch mal um.Ein wildes Glühen ist’ in ihren schwarzen Augen.»Weißt du, ich habe meine kleine Schwester nach Island geholt, habe sie aus dieser Misere zu Hause gerettet, wollte ihr Möglichkeiten bieten, du weißt schon, ihr ein gutes Leben im schönen Land bieten, aber dann kommt sie in die – wie sagt man? – in die Traufe?«»Vom Regen in die Traufe geraten.«»Ja, genau so, vom Regen in die Traufe.«»Melde dich auf jeden Fall bei mir«, sage ich, »wenn du Hilfe brauchst [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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