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.O ihr meine Gedanken! Ihr seid diejenige Würze, welche mein Fleisch vor der Zeit verzehren, und ich werde so lang in euch unglückselig sein, solang ihr mich Unglückseligen nicht verlasset.Ich habe von euch und auch von dir, o eitle Erde, nichts als unaufhörlichen Verdruß! Wo ich mich hinwende, erblicke ich nichts anders als eine Kreuzschule meines Lebens, in welcher ich so lange lernen und studieren muß, als lang meine mühselige Tage nicht vollendet werden.Deine Bitterkeit, o schnöde und bald verschwindende Zeit, ist mir mehr als zuviel bekannt, und dennoch habe ich dich noch nicht verwerfen können, weil es mir mangelte an dem wahren Grund einer herzlichen Andacht, durch welche ich mich deinen Stricken möchte entrissen haben.Diese grobe Einöde und dieser grausame Ort tragen mit mir ein herzliches Mitleiden, und die Blätter, so an den Bäumen hin und wider wanken, geben sattsam zu verstehen, wie betrübt sie alsdann über meinen Zustand sein würden, so sie das Leben hätten, solches gegen mich zu entdecken.Ach, wie schmerzet ihr, ach wie peiniget ihr, ihr quälende Gedanken! Eure Folter übertrifft alle Grausamkeit der Henker, und eure Fessel sind an der Schärfe nur mit sich selbst zu vergleichen.Was soll ich nun tun oder ferners in der Welt beginnen, weil ich diejenige in dem Grab verschlossen weiß, bei welcher ich alle meine Zufriedenheit gesuchet? Warum soll ich leben, wenn ich hinfüro all meine Stunden in derjenigen Trauer vergraben muß, welche mich je länger je mehr zu töten drohet? Wahrhaftig, dieses Betrübnis übertrifft alle Marter der Barbaren und Tyrannen, mit welchen sie ihre Gefangene beleget haben.«Mit solchem Wehklagen wandelte ich die Wildnis auf und ab.Meine Hütte wurde bald von dem Wind, bald von dem Regen zuschanden gemachet, dahero kriegte ich ohne Unterlaß zu flicken und zu arbeiten, dadurch ich in etwas verhindert worden, meinen Grillen nachzuhängen.Endlich sah ich zu meinem Vorteil einen hohlen Baum, darinnen ich mich so gut enthalten, als es der Ort mit seiner Gelegenheit erdulden wollen.Ich schnitt durch die Rinde ein Fensterlein, und vor das übrige Loch des Einganges flocht ich eine von Weidruten zusammengeflochtene Tür, welche ich mit Baummoos und anderm Grase verstopfte, und auf eine solche Weise bestallte ich meine neue Eremiterey elend und barmherzig genug, verlangte auch nichts mehr, als in diesem miserabeln Zustande bis an das Ende meines Lebens zu verharren.Eines Abends, als ein sehr starker Regen einfiel, befand ich mich in einem tiefen Tal, ober welchem ich meinen Wohnbaum stehen hatte, daselbsten das Moos von den Rinden zu sammlen, mit welchem ich meine Wohnung vor Frost und Kälte zu verwahren willens war.Der Regen wurde immer je stärker, dahero eilete ich über den Berg hinauf und verschloß mich in meine Klausen, so gut ich konnte.Das angenehme Geräusch desselben verursachte gar bald, daß ich mich niederlegte, weil ich zu solchem Raum genug hatte, und durch dieses Mittel schlummerte ich je länger je tiefer ein, bis ich endlich zu schlafen angefangen und eine ziemliche Zeit getraumet hatte.Aus solchem meinem tiefen Schlaf wurde ich unversehens erwecket, wußte aber erstlich nicht, von was.Ich rieb die Augen, wendete mich hin und wider, hörte aber gar bald etliche Wölfe heulen, durch welches Geschrei ich ohne Zweifel dazumal aufgewecket worden.Nachdem ich das Fensterlein eröffnet und hinausgesehen, stehen unfern von mir sechs große Wölfe bei einem Hirschen, welchen sie schon halb aufgefressen hatten.Der Anblick dieser Tiere machte mich nicht ein geringes bestürzet, weil ich mir weder zu raten noch zu helfen wußte.Ich verknüpfte die Tür, so gut als ich nur konnte, aber allem Ansehen nach so war solche gegen so viel und große Wölfe viel zu schwach, und hinauszulaufen war gar nicht ratsam, weil ich mich durch dieses Mittel ihnen selbst in den hungerigen Rachen würde gestecket haben.Weil nun der Baum hinaufwärts etwas enger war als untenher, resolvierte ich, mich dahin zu verfügen, stieg also gleich einem Feuer-Mäuer-Kehrer über mich, und daroben stieß ich ein absonderliches Loch aus, durch welches ich den Wölfen ferner zusehen können.Diese Retirierung kam mir ausdermaßen wohl zustatt, denn die Wölfe kamen nach aufgefressenem Hirsch nicht allein zu meinem Baum her, sondern rissen die Tür auf und voneinander, allwo noch vier andere zu der vorigen Zahl gekommen und ein greulich Geheule angefangen.Ich hielt mich in der Höhe mit allen vieren an, so gut es der Baum leiden konnte, kroch auch je länger je höher hinauf und zitterte vor Furcht gleich einem Blatt an dem Baum.Auf den Regen kam ein großer Wind, durch welchen ich in dem Baum hin und wider geschwenket worden, also daß ich geforchten, der Wind dörfte mich samt dem Baum zur Erden werfen, und solchergestalten hätte ich einen doppelten Untergang zu förchten.Die Wölfe schnupften immer mit der Nase gegen mir herauf, sie sprangen und kratzten wider den Baum, und unerachtet ich grausam und stark hinwieder geschrien, wichen sie doch keinesweges, sondern fuhren in ihrem abscheulichen Geheule dermaßen fort, bis ich ganz an meinem Leben verzaget.Ich stieß daroben noch ein Loch aus und rufte um Hülfe.Aber wer sollte mich in dieser Wildnis haben hören können, da ich noch keinen Menschen gesehen habe? Dahero war dieses mein endlicher Entschluß, so lange in der Höhle auszudauren, als es meine Kräfte erdulden wollten, und solchergestalt wurf ich meine Einsiedlerskappe vom Kopf hinweg und unter die Wölfe hinunter, welche sie in kleine Stücke voneinander gerissen, daraus ich gespüret, wie sie meinem Leib mitfahren würden, so ihnen solcher in die Zähne geriete [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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