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.Mirja dachte an Signe, die auf dem Küchenboden in der Schale saß und sich im Kreis drehte.Rundherum und rundherum.Mirja wurde schwindelig.Sie musste die Schale zurückbringen und sie wieder an ihren Platz auf den Tisch stellen.Sie warf noch einen Blick zurück, um sicherzugehen, dass die Krabben im Wasser blieben und ihr nicht aus irgendeinem Grund folgten.Aber sie sah nichts als das silbrige Wasser.Die ruhige Oberfläche blinzelte ihr in der Morgensonne zu.Einen herrlichen Augenblick lang fühlte sie sich ein bisschen so, wie sich eine Heldin fühlen mochte, selbst wenn ihre Heldentat nur darin bestanden hatte, zehn Krabben vor dem Kochtopf bewahrt zu haben.Genau in diesem herrlichen Augenblick hörte sie das Knirschen und Knacken von Muscheln unter Autoreifen und das Husten eines Auspuffs.Dieses Geräusch hätte sie überall erkannt.„Oh nein!“, rief Mirja.„Wuff!“, bellte BF.Dann bellte er noch einmal.„Wuff!“„Lauf!“, befahl sie ihm.Mirja packte die Schale, so fest sie konnte, und rannte die Treppe hinauf.Die Soße brodelte.Schnell, schnell, schnell.Das Geräusch der Reifen auf den Muschelschalen wurde lauter.Mirja hielt die schwere Schale mit einer Hand und zog mit der anderen die Tür auf.Die Uhr tickte.Die Soße brodelte.Die Tür schlug hinter ihr zu.Alles war in Ordnung, bis auf den glitschigen Boden.Denn sobald sie durch die Tür getreten war, passierte es.FLUTSCH!Mirja rutschte seitlich gegen den Geschirrschrank und schaffte es, sich an der Arbeitsplatte festzuhalten, ohne hinzufallen.Aber während sie um ihr Gleichgewicht kämpfte, machte die Hand, in der sie die Schale hielt – Signes wunderschöne Schale, in die ihre Mutter sie immer gesetzt und wie einen Kreisel rundherum gedreht hatte, die Schale, die Signe als einzigen Besitz aus Iowa mitgebracht hatte, die Schale, mit der Mirja gerade die Krabben gerettet hatte – in diesem Moment machte also die Hand, die diese Schale hielt, etwas Schlimmes: Sie öffnete sich.Die Schale flog durch die Luft und landete mit voller Wucht auf den harten Fliesen des Küchenbodens.Kkkkkkkknnnnnaaaaaack!Das splitternde Holz hörte sich an wie ein Feuerwerkskörper.Und in diesem Augenblick, in dem Augenblick, in dem das ohrenbetäubende Knacken ertönte, in dem Augenblick, in dem die Schale auf dem Boden aufprallte, kam Signe zur Tür herein.Und in diesem Augenblick merkte Mirja, wie heiß es in der Küche war.Es war, als würde man beim Zünden einer Rakete unter der Startrampe hocken.BF schoss durch die Diele, in Mirjas Zimmer und unters Bett.Signe stand im Türrahmen.Ihr weißes Haar umgab sie wie ein Heiligenschein.Und was hörte Mirja da, und zwar alles auf einmal?1.Das Zischen der Soße, die außen am Topf hinunterfloss und in die Herdflamme tropfte.2.Den Aufprall der Flasche mit Petite Tartines roter Pfeffersoße, die Signe aus der Hand und auf den Boden fiel.3.Signes Stimme, die „MIRJA!“ brüllte, und zwar so laut, dass BF anfing zu jaulen und die Pfoten über den Kopf legte.Das mit den Pfoten sah Mirja natürlich nicht, aber das war auch nicht nötig.Das machte BF immer, wenn Signe anfing zu schreien.Hier gab es nur noch eins: Rückzug!Und genau das tat Mirja.Sie rannte hinter BF her in ihr Zimmer und warf die Tür hinter sich zu.14 Signes Herz raste.Was um alles in der Welt war geschehen? Der Fußboden war klatschnass, die Schale – das Einzige, was ihr von ihrer Mutter geblieben war! – war in zwei Teile zerbrochen und das Gumbo war angebrannt.Wie war es möglich, dass Mirja in so kurzer Zeit so viel Unheil hatte anrichten können? Dreißig Minuten.Eine halbe Stunde.So lang war das doch nun wirklich nicht.Aber es war lange genug, dass ein Gumbo überkochen konnte.Lange genug, dass Mirja die Schale zerbrechen konnte.Signe zog den Topf vom Feuer und schaltete den Herd aus.Sie musste nicht in den Topf schauen, um zu wissen, dass sich dort nichts als eine schwarze, angebrannte Masse befand.Sie ließ den Deckel auf den Topf fallen, damit der Rauch nicht durch die ganze Küche zog.Dann bückte sie sich und hob die Bruchstücke der Schale auf.Sie waren fettig.Signe schnupperte.Es roch nach Speck.Signe kratzte sich am Kopf.Warum Speck? Sie stellte die beiden Hälften der Schale auf die Arbeitsplatte und starrte sie an.Speck?Wozu hatte Mirja Speck gebraucht?Dann fiel ihr Blick auf die Blechwanne.Wasser.Sonst nichts.Keine Krabben.Keine einzige Krabbe.Und ganz plötzlich wusste Signe, was Mirja getan hatte.Sie hatte mithilfe von Speck und der Schale die Krabben freigelassen.Signe sank auf einen Stuhl und starrte durch die offene Küchentür auf Mirjas Zimmer.Die Luft war dunstig vom Rauch [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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