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.»Still«, sagte er.»Was ist da zu hören? Es müssen Wellen sein.Es klingt genauso wie im Wald.«Obwohl es fast vollständig windstill war, konnte man tatsächlich vom Meer her ein starkes Brausen hören.Die Luft war feucht, roch aber dennoch nach Staub.Nach Staub und Fisch.Es war immer noch warm, aber nicht drückend.Nicht wie noch vor einer Stunde, als ich, nur mit meiner Unterwäsche bekleidet, im Hotelzimmer auf dem Bett lag, das Kleid neben mir, die Füße auf das Fußende des Bettes gelümmelt, die Beine weit auseinander, die Arme gerade vorgestreckt.Ich stöhnte, und draußen im Badezimmer schnaubte meine Freundin unter der Dusche.Es war in dem Augenblick, gerade als sie die Dusche abgestellt hatte, daß wir schließlich davon zu sprechen begannen, ob ich gehen sollte.»Er sah süß aus«, rief sie durch den Türspalt.»Wie alt ist er?«»Zwanzig, dreiundzwanzig.«Die Balkontür stand geöffnet, und unten von der Straße her waren Stimmen zu hören.Plötzlich wurden sie im Brausen der Toilette ertränkt.»Bist du noch da?« fragte ich im Scherz.»Und ob.Jetzt sollst du mal sehen.Eine Vorführung, Striptease.«Sie glitt vollkommen nackt ins Zimmer und stellte sich in einer herausfordernden Pose hin, die Hüften hervorgedreht, die Hände im Nacken verschränkt.Sie war nett anzusehen, am ganzen Körper braun, sogar auf dem Bauch.Aber wie gewöhnlich dachte ich daran, daß sie das helle, wirre Haar >dort unten< abschneiden sollte, wenn auch aus keinem anderen Grunde als wegen der Wärme.Es abschneiden oder abrasieren.»Sieh mal«, sagte sie und grabschte den BH von einem Stuhl.»Umgekehrter Striptease.«Mit langsamen, >sexy< Bewegungen begann sie, sich anzuziehen, Stück für Stück; Höschen, Hüftgürtel, Strümpfe, Kleid, Schuhe.»Siehst du?«Sie war vollkommen angezogen, aber jetzt nahm sie den Überzug vom Bett und hüllte sich darin ein.»Bravo«, sagte ich.»Du könntest jeden beliebigen Mann vor Aufregung verrückt machen.«»Warte.Ich bin noch nicht fertig.«Sie riß die Wolldecke vom Bett und wickelte sie noch zwei-dreimal über dem Bettüberzug um sich herum.Dann nahm sie den abgetretenen Teppich, der zwischen unseren Betten lag, und mit einem langen, schmachtenden Blick sank sie auf den Stuhl, den Teppich bis ans Kinn hochgezogen.»Komm«, flüsterte sie heiser.»Komm und nimm mich.«So hatten wir miteinander gescherzt, ehe ich, gerade noch rechtzeitig, mich fertig anzukleiden begann.Als ich so weit war, ging ich auf den Balkon hinaus.Die Straße war zufällig menschenleer, aber vom Kinderheim gegenüber konnte man den abendlichen Gesang hören.Meine Freundin kam hinter mir auf den Balkon hinaus.»Vierzehn Tage sind wir jetzt hier«, sagte sie.»Wir haben zwei Dosen Sonnencreme verbraucht und uns viermal gehäutet.Aber viele getroffen haben wir noch nicht.«»Du«, sagte ich.»Ich habe etwas Dummes getan.Versprich mir, nicht zu lachen.Ich habe mir das Pessar eingesetzt.«Sie antwortete nicht.Statt dessen legte sie ihre Hand auf meine und drückte sie leicht.Ich sollte den Jäger am Marktplatz unten im Hafen treffen.Ich sah ihn vor mir, wie ein Stierkämpfer wirkte er, schmal und geschmeidig, und in meiner Fantasie sah ich auch, wie er sein rotes Tuch hochhielt, und wie er es dann mit einer gewaltigen, umfassenden Gebärde auseinanderfaltete und um meine Schultern legte.Wir gingen also im Hafen auf die Pier hinaus, und jetzt konnten wir die großen, hell erleuchteten Schiffsrümpfe deutlich erkennen.»Ich hatte Gelbsucht«, sagte ich.»Als es am schlimmsten war, sah ich genau wie eine Japanerin aus.«Er hatte sich mir zugewandt und lächelte schnell und ein wenig scheu.»Bist du jetzt gesund?« fragte er.»Gesund, aber noch krank geschrieben.Jetzt überlege ich nur noch, ob ich eine oder zwei Wochen länger bleiben soll.«»Wo arbeitest du?«»Ich bin Kellnerin in Norrköping.Und du? Ach ja, du wolltest ja Förster werden.Wie heißt du übrigens?«»Sten.«»Süß.«»Nein, beschissen.«Ich mochte nicht protestieren.Er fuhr fort.»Du bist die erste, mit der ich hier auf der Insel spreche.Es ist schwer zu wissen, wo man anfangen soll.«Wir waren bei dem ersten japanischen Trawler angekommen.Man hatte zwei Scheinwerfer auf das rostfarbene Schleppnetz gerichtet, das achtern an einem Kran aufgehängt war.Aber das ganze Schiff war von unzähligen Lampen erleuchtet, wie in einem Theater, wir konnten genau in die Kajüten hineinsehen, in denen kleine Japaner, alle in weißen Unterhemden, entweder Karten spielten oder in ihren Kojen lagen und lasen oder an die Decke starrten.In der Pantry goß der Koch Wasser in einen Topf.Er beugte sich hinunter und sprach mit jemandem, der offensichtlich auf dem Boden saß.Eine Frau? Eine Hand wurde zu ihm hochgestreckt, verschwand aber wieder.Draußen an Deck standen drei Japaner an die Reling gelehnt.Einer von ihnen, der eine weiße Mütze mit einem langen Schirm auf dem Kopf hatte, beugte sich vor und rief uns:»English?«»Swedish«, antwortete ich.»Sweden, Norrköping.« Der Mann fing an zu lachen und sich auf den Bauch zu klatschen.»Vögeln«, rief er in völlig verständlichem Schwedisch, beinahe in Göteborgsdialekt, und er lächelte über das ganze Gesicht.Was soll man darauf antworten? Ich suchte nach einer passenden Erwiderung, aber Sten kam mir zuvor.»Wo kommst du her?« fragte er ruhig und bestimmt, und seinem Englisch war anzumerken, daß er das Abitur hatte.»Aus Muttis kleinem Loch«, antwortete der Japaner und führte sich auf wie ein echter Schwede von der Westküste.»Geh zum Teufel«, sagte Sten, und es klang bedeutend schärfer, als ich von ihm je erwartet hätte.Der Japaner zeigte auf mich.»Ist das deine Frau? Sie ist hübsch.Küß sie.«Nein, jetzt war es wirklich genug mit dem Kontakt >über die Grenzen hinwegJägerDamewegBananen des OstensDing< gegen meinen Schenkel drückte, aber ehe ich mich’s versah, war der Tanz zu Ende.Ich stand an einen Pfeiler gelehnt und schlubberte mich dagegen wie ein Pferd gegen einen Baum.Über die Schultern einer Frau mit einem blauen Fleck am Hals sah ich drei fast nackte Mädchen auf die Tanzfläche kommen.Die Musik machte einen Tusch, spielte auf, und sie drehten sich wie Würmer: Bauchtanz.Jemand berührte meinen Arm.Es war Sten, Sten Ständer, der Stierhafte.Das braunhaarige Mädchen mit dem empfindsamen Mund, der empfindsamen Nase stand hinter ihm und hielt ihn an den Hüften.»Lo«, sagte er.»Ich hab was klargemacht.Sie will, daß ich mit rauskomme.«»Sieh dich vor«, sagte ich.»Komm du auch mit.Liebe Lo, komm mit.«Wir waren draußen auf der Straße.Das Mädchen nahm Stens Arm und begann, zum Meer zu gehen, oder vielleicht war es auch die entgegengesetzte Richtung.»Komm mit.Meine Freundin.«Ich schloß zu seiner Linken auf, hielt mich aber doch eine Armlänge auf Abstand.Ich zupfte am Kleid, das an mir klebte und abstand.Wir gingen schweigend, bogen in eine Querstraße ein, kurvten dann um eine Ecke auf einen leeren Marktplatz, auf dem ich schemenhaft ein großes Denkmal entdeckte, das einen Augenblick lang >die Prinzessin und den Troll< darzustellen schien.Dann kamen wir in eine dunkle Gasse.»Ich bin Student«, sagte Sten in seinem fließenden Englisch.»Student aus Stockholm [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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