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.«Haltet mich nicht für einen Narren», sagte Thomas.«Ich bin überzeugt, dass Ihr bereits dabei seid, eine Nachricht zu verfassen.Also schreibt Eurem Grafen und Eurem Bischof, dass ich Castillon d’Arbizon erobert habe, und schreibt ihnen auch …» Er verstummte.Die ganze Nacht hatte er fieberhaft überlegt, was er tun sollte.Er hatte sogar gebetet, denn er war bemüht, ein guter Christ zu sein, aber seine Seele und sein Instinkt sagten ihm, dass es falsch war, das Mädchen zu verbrennen.Dann wieder hatte ihn eine innere Stimme gemahnt, er ließe sich von Mitleid und von goldenem Haar und hübschen Augen verführen, doch letzten Endes war er zu dem Schluss gekommen, dass er Geneviève nicht den Flammen übergeben konnte.Deshalb schnitt er jetzt das Seil durch, mit dem ihre Hände gefesselt waren, und als die Menge protestierte, erhob er die Stimme.«Schreibt Eurem Bischof, dass ich die Ketzerin freigelassen habe.» Er steckte sein Messer weg, legte den Arm um Genevièves schmale Schultern und wandte sich wieder an die Menge.«Schreibt Eurem Bischof, dass sie unter dem Schutz des Earl of Northampton steht.Und wenn Euer Bischof wissen will, wer das getan hat, dann nennt ihm denselben Namen wie dem Grafen von Berat: Thomas von Hookton.»«Hookton», wiederholte Lorret, dem der fremde Name schwer über die Lippen ging.«Ganz recht», sagte Thomas.«Und sagt ihm, Thomas von Hookton ist von Gottes Gnaden Herrscher über Castillon d’Arbizon.»«Ihr? Herrscher über diese Stadt?», fragte Lorret empört.«Wie Ihr gesehen habt, besitze ich jetzt die Macht, über Leben und Tod zu entscheiden.Und das, Lorret, gilt auch für Euer Leben.» Damit drehte er sich um und führte Geneviève in den Hof der Burg zurück.Hinter ihnen fiel krachend das Tor zu.Und da damit die Aufregungen des Tages vorerst beendet schienen, wandte Castillon d’Arbizon sich wieder der Arbeit zu.Zwei Tage lang aß und sprach Geneviève nicht.Sie blieb in Thomas’ Nähe, beobachtete ihn, doch wenn er etwas zu ihr sagte, schüttelte sie nur den Kopf.Manchmal weinte sie still.Sie gab kein Geräusch von sich, wenn sie weinte, nicht einmal ein Schluchzen; nur die Tränen rannen über ihr verzweifeltes Gesicht.Robbie versuchte, mit ihr zu reden, doch sie wich vor ihm zurück.Sie erschauerte sogar, wenn er ihr zu nahe kam, und das nahm Robbie ihr übel.«Gottverdammte Ketzerhure», verfluchte er sie mit seinem schottischen Akzent, und obwohl Geneviève kein Englisch sprach, verstand sie den Sinn seiner Worte und sah Thomas aus ihren großen Augen hilfesuchend an.«Sie hat Angst», sagte Thomas.«Vor mir?», fragte Robbie entrüstet, und seine Empörung schien gerechtfertigt, denn Robbie Douglas war ein umgänglicher junger Mann mit offenem, stupsnasigem Gesicht.«Man hat sie gefoltert», erklärte Thomas.«Kannst du dir vorstellen, was das mit einem Menschen macht?» Unwillkürlich blickte er auf seine verkrümmten Hände, deren Knochen von Daumenschrauben gebrochen worden waren.Er hatte damals geglaubt, er würde niemals wieder einen Bogen spannen können, doch Robbie, sein Freund, hatte nicht locker gelassen und ihn immer wieder zum Üben angetrieben.«Sie wird sich schon wieder berappeln», fügte er hinzu.«Ich versuche doch nur, nett zu sein», verteidigte sich Robbie.Thomas warf seinem Freund einen Blick zu.Robbie errötete und wechselte das Thema.«Der Bischof wird eine neue Vollmacht schicken», sagte er.Thomas hatte die erste, die zusammen mit allen anderen Dokumenten der Burg in der eisenbeschlagenen Truhe des Kastellans gelegen hatte, verbrannt.Die übrigen Pergamente waren hauptsächlich Steuerrollen, Lohnlisten, Verzeichnisse von Einwohnern, Läden und dergleichen mehr.Ein paar Münzen waren auch in der Truhe gewesen, die Steuergelder und gleichzeitig die erste Beute unter Thomas’ Befehl.«Was willst du dann tun?», bohrte Robbie nach.«Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?», fragte Thomas.«Du wirst sie verbrennen müssen», erwiderte Robbie entschieden.«Dir bleibt keine andere Wahl.Der Bischof wird darauf bestehen»«Wahrscheinlich», sagte Thomas.«Die Kirche kann sehr hartnäckig sein, wenn es darum geht, Leute zu verbrennen.»«Dann kann sie nicht hierbleiben!»«Ich habe ihr die Freiheit gegeben», sagte Thomas, «also kann sie tun, was sie will.»«Ich könnte sie nach Pau bringen», erbot sich Robbie.Pau, ein gutes Stück westlich gelegen, war die nächste englische Garnison.«Dort wäre sie in Sicherheit.Gib mir eine Woche, ich bringe sie dorthin.»«Ich brauche dich hier, Robbie.Wir sind nur wenige, wenn der Feind kommt, wird er in der Überzahl sein.»«Aber ich könnte doch –»«Sie bleibt hier», sagte Thomas bestimmt.«Es sei denn, sie möchte fort [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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