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.Da bin ich ganz offen und ehrlich zu Ihnen.166 Kilometer, 9.400 Höhenmeter bergauf- und vor allem 9.400 Höhenmeter wieder bergabzulaufen, stellt besonders für den passiven Bewegungsapparat, also Gelenke, Sehnen und Bänder, eine enorme Belastung dar.Auf jedem Schritt bergab schlägt das Zigfache des eigenen Körpergewichts auf die Gelenke und Sehnen.Hinzu kommt, dass es keine breiten, asphaltierten Wege sind, sondern schmale Bergpfade und nasse Geröllpisten, auf denen man teilweise in völliger Dunkelheit läuft.Das birgt natürlich eine enorme Verletzungsgefahr.Mir ist das vollkommen bewusst und ich gebe diese Risiken auch offen zu.Ich würde auch nicht jedem Menschen empfehlen, solche extremen sportlichen Dinge zu machen.Doch: Ist es gesünder, wenn man jeden Tag zehn Stunden sitzend an seinem Schreibtisch verbringt und permanent auf seinen Bildschirm starrt? Ist es gesundheitsfördernder, wenn man sich so gut wie gar nicht mehr bewegt? Ist es besser für unseren Körper, wenn man fast jede Strecke mit dem Auto zurücklegt und lieber passiv Sport konsumiert, als aktiv Sport treibt? Vor diesem Hintergrund gehe ich lieber (lange) laufen, auch wenn ich dabei ein erhöhtes Verletzungsrisiko in Erwägung ziehen muss.Ehrlich gesagt, komme ich lieber durch ein „Zuviel“ an Laufen und Sport um, als durch ein „Zuviel“ an Sitzen und Nichtstun.Die entscheidende Frage für mich lautet: Wie kann ich diese extremen Belastungen, die ich bei meinen sportlichen Abenteuern jeweils erfahre, kompensieren?Wenn ich diese Frage vor dem Hintergrund meines Trainings betrachte, muss ich verschiedene Faktoren bedenken.Während der Vorbereitung auf ein großes Laufprojekt laufe ich nicht nur dreißig Minuten.Ich bin dann manchmal sieben oder acht Stunden am Stück unterwegs, wenn ich eine lange Trainingseinheit absolviere.Dadurch komme ich in der Woche schon einmal auf ein Pensum von 150 bis 180 Kilometern.Nicht selten stehen dann bei mir am Wochenende die sogenannten „Doppeldecker“ auf dem Trainingsplan, also ein Marathon am Samstag und einer am Sonntag.Durch diese Art des Trainings versuche ich die Belastungen wie im Wettkampf zu simulieren, also möglichst viele Kilometer innerhalb kurzer Zeit.In 2007 absolvierte ich alleine von Januar bis Ende August fast 4.000 Kilometer für meinen Lauf um den Mont Blanc.Das bedeutete, mit Kraft- und Koordinationstraining, ca.20 bis 25 Stunden Sport pro Woche.Insgesamt bestritt ich acht Marathons und acht Ultramarathons als Vorbereitung für den Ultra-Trail Mont Blanc.Selbstverständlich gehen diese Belastungen an die Substanz, deshalb ist es enorm wichtig, sie auch entsprechend zu kompensieren.Mein Erfolgsgeheimnis lautet dabei: Pausen.Ich gönne mir während des Jahres ausreichend Pausenzeiten.Diese Erholungsphasen zwischen den Trainingseinheiten und Wettkämpfen bilden für mich die Grundlage, um so lange und häufig laufen zu können.Es kommt auf die richtige Dosierung zwischen Training und Erholung an, um langfristig Erfolge zu erzielen.Dies wird im Sport sehr schön durch das Prinzip der Superkompensation beschrieben.Dieses Prinzip beschreibt den systematischen Wechsel zwischen Belastung und Entlastung und bildet den Kern jeder Trainingsmethode.Wenn wir trainieren, greift der Körper seine Reserven an.Nach einem Training sinkt das Leistungsvermögen deshalb zunächst unter das Ausgangsniveau, das wir vor dem Training hatten.Während der folgenden Erholungsphase füllt der Körper seine Reserven nicht nur wieder auf, sondern er lagert zusätzliche Energiereserven ein, um für eine neue stärkere Belastung gerüstet zu sein.Das bedeutet, dass während der Erholungsphase unser Leistungsvermögen in der Regel kontinuierlich steigt, bis es wieder auf dem Level ist, das wir vor dem Training hatten.Und jetzt kommt der alles entscheidende Punkt: Erst in der letzten Phase der Erholung kommt es zur tatsächlichen Leistungssteigerung.Nicht im Training und auch nicht direkt nach dem Training.Deshalb sind ausreichende Pausen und Erholungsphasen elementar wichtig.Entscheidend für mich ist, dass ich mir nicht nur während meiner Laufsaison immer wieder Pausen gönne.Ich genehmige mir jedes Jahr bewusst nach dem Ende einer Saison mehrere Wochen eine läuferische Auszeit.In dieser Zeit laufe ich dann nur noch zwanzig oder dreißig Kilometer – und zwar nicht an einem Tag! Ein Pensum, das ich in der Vorbereitung auf einen Wettkampf normalerweise in einem einzigen Training absolviere, laufe ich dann verteilt über eine Woche.Und soll ich Ihnen etwas verraten? Ich fühle mich ausgezeichnet dabei.Ich genieße den Zustand, auch einmal keine sportlichen Ziele zu haben.Einfach die Beine hochzulegen, dem Körper Zeit für die wohlverdiente Regeneration zu gönnen und mich wieder verstärkt anderen Dingen zu widmen.Genauer gesagt, habe ich in dieser Zeit auch ein Ziel, ein ganz klares Ziel sogar und das lautet: Pause machen.Ich plane meine Pausen- und Entspannungsphasen genauso sorgfältig wie mein Training und meine Wettkämpfe.Für mich sind die Pausen mindestens genauso wichtig.Ich kenne Läufer, die trainieren und laufen das ganze Jahr über auf Wettkampfebene.Jedes Wochenende steht bei ihnen ein Marathon oder sogar zwei auf dem Programm.Außer dem Laufen scheint es für sie keine anderen Lebensinhalte zu geben.Sie sammeln regelrecht Marathon um Marathon.Regeneration scheint für sie ein Fremdwort zu sein.Einige kämpfen immer wieder mit kleineren und größeren körperlichen Problemen.Ein guter Freund von mir hat genau dies getan.Er lief stellenweise am Samstag und Sonntag einen Marathon und das fast das ganze Jahr über.Mittlerweile kann er, aufgrund einer schwerwiegenden Knieverletzung, gar nicht mehr laufen und ist nur noch als Zuschauer bei den Wettkämpfen präsent.Was im Sport eine Selbstverständlichkeit ist, müssen wir in anderen Lebensbereichen, allen voran im Job, häufig noch lernen.Denn das Einlegen von Pausen ist nicht nur im Sport ganz entscheidend.Erholungsphasen helfen uns vielmehr in allen Lebensbereichen, mit unserer Energie sinnvoll umzugehen.Zu viel Energieverbrauch ohne ausreichende Erholung führt dazu, dass man ausbrennt und die Leistungsfähigkeit nachlässt.Über das Burn-out-Syndrom ist schon einiges geschrieben worden.Tagtäglich kann man in den Medien darüber lesen.Man versteht darunter einen Zustand körperlicher und emotionaler Erschöpfung mit deutlich reduzierter Leistungsfähigkeit.In unserer heutigen Gesellschaft stellt es bereits eine der häufigsten Volkskrankheiten dar.Interessant finde ich die Tatsache, dass diese Krankheit alle sozialen Gruppen treffen kann: Student, Arbeiter oder Topmanager.Das Burnout-Syndrom schleicht sich zu meist über viele Jahre langsam ins Leben [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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