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.Cordy kauerte an einem Tisch in der Barnwell Beanery.Nichts hatte sich verändert, überhaupt nichts.Schweres schokoladenbraunes Mobiliar, das nicht zusammenpasste, wackelig und vom beständigen Gebrauch ramponiert; ein abgetretener Holzfußboden, auf dem sich in dunklen Streifen die Hauptverkehrswege abzeichneten.Auf den Tischen lagen Zauberbälle und Dosen mit Äffchenspielen, und an den Wänden flehten Gemälde einheimischer Künstler um Anerkennung.Cordy, die perfekt in die Beanery passte – olivfarbene Cordhose, verwaschenes T-Shirt, Sandalen und ein gewebter Hanfbeutel –, hatte den Kopf auf die Arme gelegt und die Füße um die Stuhlbeine geschlungen.Vor ihr stand ein Glas mit einem Teebeutelschildchen auf dem Rand und schickte Rauchzeichen in die Luft.Cordy betrachtete sie verdrießlich.»Hey, Cordy! Ich habe gehört, du bist wieder im Land!« Dan Miller setzte sich ihr gegenüber und warf sich ein schmutziges Geschirrtuch über die Schulter.»Wie ist's dir ergangen?«Cordy richtete sich müde auf.Sie hatte ihr Haar zu zwei unordentlichen Zöpfen geflochten, die sie nach hinten warf, während sie sich ihm zuwandte.»Miller«, sagte sie und lächelte.»Schlechte Neuigkeiten sprechen sich schnell herum.«Er kicherte, sein Gesicht leuchtete auf und ließ zwei Grübchen sehen.Sein Haar war dunkler, als sie in Erinnerung hatte, beinahe schwarz, und seine Bartstoppeln waren sicher einen Tag alt.»Ganz so schlimm ist es nicht.Die schlimme Nachricht ist, dass Bean auch wieder da ist.«»O je.Was hat sie dir denn getan?«»Nichts.Nur einen meiner Mitbewohner ziemlich fertiggemacht, aber mittlerweile haben wir uns, glaube ich, alle davon erholt.Überhaupt sollte ich nicht auf deiner Schwester herumhacken.«Cordy wedelte großzügig mit den Fingern und nahm dann ihr Teeglas in beide Hände, um sich zu wärmen, obwohl die Sommersonne durch die Fenster schien und ihre Strahlen auf den Fußboden warf.»Nur zu.«»Also, wie zum Teufel geht es dir? Du siehst beschissen aus.«»Dein legendärer Charme ist offenbar nicht verblasst«, sagte Cordy und betrachtete ihn über den Rand ihres Glases hinweg, setzte es wieder ab und begann mit dem Faden ihres Teebeutels zu spielen.»Ich war eine Weile unterwegs.Bin Bands nachgereist, du weißt schon.Hab rumgehangen.«»Toll.Wahnsinn.Ich dachte, das ist vorbei, die meisten von uns sind doch inzwischen alte Säcke.«»Na ja, ich bin zwei Jahre jünger als du.Und man ist offenbar erst ab dreißig ein alter Sack.«»Aber jetzt bist du wieder da«, stellte Dan fest.Er zerrte mit einem kräftigen Finger an seinem tarnfarbenen T-Shirt.Auf seinen Handrücken wuchs ein Pelz schwarzer Haare.»Dann hat dich das Alter offenbar schon früh erwischt.«»Tja, da hab ich die Altersgrenze wohl runtergesetzt.Wenn Barnwell vergleichsweise gut aussieht, weiß man, dass es schlimm steht.«»Na, na«, meinte er warnend und drohte ihr mit dem Finger.»Vergiss nicht, mit wem du sprichst.Ich lebe freiwillig hier.«»Ja, aber wieso eigentlich? Kommst du nicht aus Philadelphia oder so?«»In einem früheren Leben, stimmt.Aber hier gefiel es mir einfach besser.So schlimm ist es doch nun auch wieder nicht, oder?«Cordy zuckte die Schultern und nahm einen Schluck aus ihrem Glas, ehe sie antwortete.»Nur unerwartet wahrscheinlich.Gestern Abend habe ich in einem dieser Ehemaligen-Magazine rumgelesen, und alle anderen scheinen ins Friedenscorps eingetreten oder bedeutende Krebsforscher geworden zu sein.«»Und wir sitzen hier.Deprimierend, wie?«»Hey, ich habe nie Examen gemacht.Ich habe eine Entschuldigung.«»Ich bin Kleinunternehmer«, sagte Dan und reckte den Oberkörper.»Und ein angesehenes Mitglied der Gemeinde.Ich brauche keine Entschuldigung.«»Gehört dir das hier?« Cordy blickte sich um.Mitten im Sommer waren nur wenige Leute da, doch während des Schuljahrs brummte der Laden höchstwahrscheinlich, wie alles in Campusnähe.»Ja, gehört alles mir«, sagte er mit ausladender Geste.»Ich bin der Gastronomiebonze von Barnwell.Verneige dich vor mir.«»Nein, danke«, sagte Cordy kühl, bedachte ihn aber mit einem kleinen Lächeln, das ihre fettstiftrosa Mundwinkel nach oben zog.»Wie lange bleibst du?«, wollte er wissen.»Keine Ahnung.Eine Weile.Meine Mom ist krank.Und Rose heiratet.Und ich muss mir überlegen, wie es weitergeht.Ein bisschen Geld sparen.«»Scheiße, das ist ziemlich viel auf einmal.« Seine Augenbrauen zogen sich zu einem besorgten V zusammen.»Arbeitest du?«»Noch nicht.«»Nun, falls du einen Job brauchst, sag mir Bescheid.Miller hat bestimmt was für dich.« Er klopfte sich auf die Brust und rieb sie.Unter seiner Halskuhle quoll dichtes krauses Haar aus seinem Hemdausschnitt.Ihr fiel wieder ein, wie sie ihn einmal ohne Hemd auf dem Campus hatte Frisbee spielen sehen; damals hatte sie gestaunt, wie behaart er war – es hatte sie weder abgestoßen noch angezogen, sondern einfach wissenschaftlich interessiert, wie es sich wohl anfühlen mochte.»Aber ich mag keinen Kaffee.Das heißt, ich trinke keinen.Aber den Geruch mag ich«, sagte Cordy.»Das ist doch schon mal ein Anfang, oder? Und hier drin riecht es wahnsinnig gut, findest du nicht?« fragte Dan und lehnte sich so weit zurück, dass er sich mit dem Stiefel am Tischbein festhaken musste, um nicht nach hinten zu kippen; er holte übertrieben tief Luft.Cordy kicherte.»Die Bezahlung ist mies, aber du wohnst doch zu Hause, oder? Also! Ruf mich an.« Es entstand eine kurze Pause.Im Laufe der Jahre hatte sie Dutzende von Jobs gehabt – ein Job bedeutete nicht, dass sie irgendwem oder irgendwas verpflichtet war.Wenn sie in Barney einen Job annahm, hieß das nicht, dass sie ihre Seele an ein Unternehmen verkaufte.Es hieß nicht, dass sie für immer bleiben müsste.Nicht einmal eine ganze Schicht würde sie durchhalten müssen, wenn sie keine Lust hätte [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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