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.Er war es, auf dem Sofa saß er, baumlang, mit leicht verkrampftem Gesichtsausdruck.Gottes Mühlen mahlen eben doch langsam, aber sie mahlen, mahlen unaufhörlich, dachte Hanson und lächelte matt in sich hinein.Ein nochmaliger Blick zu der toten Frau überzeugte ihn schließlich.Jetzt erkannte er beide.Sie war es, beide waren es.Nein, als Heiliger galt Hanson nicht, ganz und gar nicht.Mit Behagen nahm er die Ermordung des toten Pärchens für die vor Jahren im Gerichtssaal erlittene Schmach zur Kenntnis.Aber hieß der Tote nicht früher Röder? An ihren Namen konnte sich Hanson nicht erinnern.Wusste aber, dass sie mit dem Toten auf dem Sofa liiert war und vor Jahren in einem Mordprozess plötzlich behauptete mit dem Beschuldigten verlobt zu sein.Gerber würde das tote Pärchen daktyloskopieren und die genommenen Fingerabdrücke per Telebild dem Bundeskriminalamt übermitteln.In wenigen Stunden waren unter Umständen die Identitäten der Toten einwandfrei geklärt.Hanson hatte genug gesehen.Es war an der Zeit, Gerber und seinen Leuten den Tatort zu überlassen.„Hagen, sieh zu, dass die Toten schnellstens auf dem Tisch der Gerichtsmedizin landen und wenn du die Baustelle wieder freigibst, lass es mich vorher wissen“.„Na, ein Tatort mit vier Toten ist doch schon eher eine Großbaustelle, nicht wahr Dag?„Ja richtig, mit Vollbeschäftigung nehme ich an“, flachste Hanson zurück.Kapitel 22Kiel, Polizeipräsidium, Kriminaldauerdienst, Sonntag, 16.04.1995, 01.45 UhrDas Faxgerät ließ MM 3 aufhorchen.Es war eine ruhige Nacht.Eine Nacht, wie sie viel zu selten vorkommt.Er war über seinem Hamburger Abendblatt eingedöst.Mit schläfrigem Blick schaute er auf den Briefkopf des Schreibens, das sich langsam aus dem Schlitz des Gerätes schob.Als sich der typische Polizeistern mit dem Bundesadler des Bundeskriminalamtes im Medaillon des Sterns zeigte, zog er entnervt die Luft ein.Schon wieder jede Menge nichtssagender Datenmüll, den das BKA über das Land verteilt, schoss es ihm durch den Kopf.Meyer 3 scheute die Leseleistung, die ihm jetzt bevorstand.Die Lagemeldungen aus allen bundesdeutschen Provinzen waren fast immer für Kiel ohne kriminalpolizeilichen Wert.Eigentlich ein bisschen zu früh für das Lagebild aus der Republik, dachte Meyer, die Nacht war ja noch jung und noch lange nicht vorüber.Irritiert warf er deshalb einen zweiten und intensiveren Blick auf das Fax, das sich schon fast zur Gänze aus dem Schlitz geschoben hatte.Erschrocken stellte er fest, dass die Kriminalpolizei Kiel direkt angeschrieben worden war.Er drückte seine Brille von der Nasenspitze vor die Augen und begann zu lesen:*** sssankp kiel/schleswig holsteinkriminaldauerdienst mit der bitte um steuerung an moko schneemordedaktyloskopische telebildauswertung;ihre leichenfunde und überspielung der fingerabdrücke von gestern, 12.23 uhra)sellin, vorname hans-georg, 13.03.1975 in alma ata, kasachstanb)unbekannter weiblicher leichnamzu a) liegen hier identische fingerabdrücke unter folgenden, anderslautenden personalien ein:röder, vorname ernst, 24.05.1978 in tschu, kasachstan, aufgenommen am 01.02.2000 durch die kp potsdam, wegen verdacht des schweren raubes (bewaffneter banküberfall) zum nachteil der commerzbank, potsdam.sellin hat in Berlin lange die sog.türsteherszene dominiert, wollte sich auch mit einem sicherheitsdienst in berlin etablieren.waffenschein wurde ihm nicht gewährt.zu b) liegen keine fingerabdrücke ein.das uns überspielte fingerabdruckmaterial des weiblichen leichnams wird in die datei „unbekannte tote“ eingelesen.wir bitten um nachricht, wenn weiblicher leichnam identifiziert wird.die löschung der datei-notierung wird dann von hier veranlasst.um baldige übersendung der originalfingerabdruckbögen wird gebeten.bundeskriminalamt, telebildauswertung, i.a.heinbogen***Der Müßiggang dieser Nacht hatte ein Ende.Meyer 3 weckte seinen Kollegen, der nebenan im Ruheraum selig vor sich hin schnarchte.Erkenntnisse über einen Toten bundesweit abzufragen, war nicht eilbedürftig.Dennoch wollte Meyer 3 die Mordkommission zum Dienstbeginn mit allen notwendigen Informationen versorgt wissen.Wusste er doch nur zu genau, wie gallig Hanson, das Raubein, werden konnte, wenn diesbezüglich in benachbarten Einheiten gepatzt wurde.Es war offensichtlich, der Tote reiste mit mindestens zwei unterschiedlichen Personalien durch die Lande.Welches die rechtmäßigen Personalien und welches die Aliaspersonalien waren, spielte augenblicklich bei einer Erkenntnisabfrage keine Rolle.Viel wichtiger war es, in Erfahrung zu bringen, mit welchen Dokumenten sich dieser Spätaussiedler bei den Polizeien ausgewiesen hatte.„Thomas, setz dich mal an die Kiste, ich diktiere dir ein Fernschreiben“:*** sssan alle lkämit der bitte um Steuerungbetrifft: erkenntnisanfrage;hier: mord z.n.sellin, vorname: hans-georg, 13.03.1975 in alma ata, kasachstan,alias röder, vorname: ernst, 24.05.1978 in tschu, kasachstan [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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