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.Obwohl ein Teil des Griffs durch einen gewaltigen Steinbrocken zerschmettert war, war das Werkzeug noch brauchbar.Ich hatte gerade die Säge zu den anderen Schätzen gebracht, da tauchte Shims Gesicht wieder in dem Loch in der Decke auf.»Du müssen kommen!«, brüllte er.»Dieses Schloss stürzen gleich ein.«Ich nickte, obwohl ich noch gern das fehlende der sieben weisen Werkzeuge entdeckt hätte.Dass ich nicht wusste, wie es aussah, hatte die Suche schwieriger gemacht.Selbst als Shim seine große Hand heruntersenkte und ich sie mit den Schätzen belud, hielt ich immer wieder inne und schaute mich nach einem Hinweis auf das siebte weise Werkzeug um.»Sein du jetzt so weit?«, rief Shim ungeduldig.»Beinah.« Ich schleuderte als Letztes meinen Stab in seine Hand.»Nur noch eine Minute, bis ich hinaufgeklettert bin.«»Schneller! Vielleicht haben du nicht noch eine Minute.«Schon spürte ich, wie sich unter meinen Füßen die Steinplatten drastisch verschoben.Ich warf einen letzten Blick in die Halle.Da bemerkte ich im Schatten hinter einer zerschmetterten Säule etwas, das mich erstarren ließ.Es war nicht das fehlende weise Werkzeug.Es war eine Hand, die hilflos herumtastete.Stangmars Hand.»Kommen jetzt!«, drängte Shim.»Ich können sehen, dass die Decke gleich einstürzen.«Ich zögerte einen Moment.Dann, als schon ein Teil der Decke neben mir herunterkrachte, drehte ich mich um und rannte über den Boden des einfallenden Schlosses.Die Wände, der Boden, die Decke schienen jetzt schneller auseinander zu brechen und schneller kam mir auch das Singen und Stampfen der Riesen draußen vor.Als ich bei Stangmar war, beugte ich mich über ihn.Er lag bäuchlings auf dem Boden, das goldene Diadem noch auf der Stirn.Ein großer Steinbrocken war auf seinen Unterleib und den einen Arm gefallen.Die Hand, jetzt zur Faust geballt, lag nun ruhig da.Nur die halb geöffneten Augen verrieten, dass er noch lebte.»Du?«, stöhnte er heiser.»Willst du uns beim Sterben zuschauen? Oder willst du uns selbst umbringen?«Als Antwort packte ich den Stein und versuchte mit aller Kraft ihn hochzuheben.Meine Beine zitterten, die Lungen platzten fast, doch der Stein rührte sich nicht.Der König begriff, was ich vorhatte, und sagte zornig: »Du willst uns also jetzt retten, um uns später zu töten?«»Ich will dich retten, damit du lebst«, erklärte ich, während der Boden unter uns schon anfing zu schwanken.»Bah! Erwartest du, dass wir das glauben?«Ich konzentrierte mich, nahm alle Kraft zusammen und versuchte den Stein zu heben.Der Schweiß lief mir über die Stirn und brannte in meinen blicklosen Augen.Endlich bewegte sich der Brocken ein wenig, aber nicht genug, um Stangmar freizugeben.Bevor ich es wieder versuchen konnte, barst der Boden.Das Schloss brach mit Getöse endgültig zusammen und wir stürzten gemeinsam in die Tiefe.Plötzlich hemmte etwas unseren Fall.Stangmar und ich rollten übereinander.Zuerst hatte ich keine Ahnung, was uns aufgefangen hatte, jedenfalls war es viel weicher als Stein.Dann sah ich im Fackellicht der Riesen die Schlossruinen unter uns und ein vertrautes Gesicht über uns.Und ich begriff, was geschehen war.»Ich fangen euch!«, rief Shim triumphierend.»Gut, dass ich zwei Hände haben.«»Ja.« Ich saß mitten in seiner Hand.»Das ist gut.«Der Riese verzog missbilligend den ungeheuren Mund.»Der garstige König sein bei dir.« Zornig brüllte er: »Ich werden ihn fressen!«Das Entsetzen war Stangmar ins Gesicht geschrieben.»Warte«, rief ich.»Wir sperren ihn lieber ein statt ihn zu töten.«Stangmar schaute mich erstaunt an.Shim rümpfte missbilligend seinen Nasenberg.»Aber er sein böse! Absolut, total, schrecklich böse.«»Das mag sein«, entgegnete ich.»Aber er ist auch mein Vater.« Ich drehte mich um und schaute in die dunklen Augen des Mannes neben mir.»Und einst vor langer Zeit ist er gern auf Bäume geklettert.Manchmal ist er auf dem Sturm geritten.«In Stangmars Augen leuchtete kurz ein milder Schimmer auf, als hätten meine Worte ihn fast so tief getroffen wie die Klinge von Tieferschneid.Dann wandte er sich ab.Shim setzte uns im verdorrten Gras einer Kuppe am Rande des Hügels ab, auf dem das verhüllte Schloss noch gestern so gewaltig gethront hatte.Dann stapfte er davon, die Erde bebte unter seinen Schritten.In einigem Abstand setzte er sich und lehnte den Rücken an den Hang, streckte die gewaltigen Arme und gähnte laut, wenn auch nicht so laut wie das Schnarchen, das bald kommen würde.Ich sah Rhia in der Nähe, ließ den zusammengesunkenen Stangmar allein und ging zu ihr.Sie schaute nach Westen, wo hinter den Schlossruinen ein schwacher grüner Streifen am fernen Horizont zu erkennen war.Als sie meine Schritte knirschen hörte, fuhr sie herum.Ihre Augen, größer als je zuvor, schienen zu tanzen.»Du bist in Sicherheit.«Ich nickte.»Und die meisten Schätze auch.«Sie lächelte zum ersten Mal seit langer Zeit.»Rhia! Täusche ich mich oder wird es wirklich heller?«»Du täuschst dich nicht! Die Nebel verschwinden wie das Schloss und die Ghule.«Ich deutete auf die Riesen, die aufgehört hatten zu singen und zu tanzen.Allein und zu zweit oder dritt entfernten sie sich von den Ruinen.»Wohin gehen sie?«»Nach Hause.«»Nach Hause«, wiederholte ich.Wir schauten über den Hügel und betrachteten, was von dem verhüllten Schloss übrig war.Das meiste hatten die Riesen in ihrem Tanz zermalmt, doch ein Kreis aus großen Steinen war erhalten geblieben.Manche Steine standen aufrecht, andere lehnten an dem Hang, wieder andere stützten gewaltige Querstücke.Ob die Riesen sie so aufgestellt oder sie einfach stehen gelassen hatten, wusste ich nicht.Während die ersten Sonnenstrahlen den Himmel über den dunklen Hügeln streiften, betrachtete ich nachdenklich diesen eindrucksvollen Kreis.Er ragte wie eine große Steinhecke über dem Land auf.Dieser Steinring, dachte ich, könnte ein dauerhaftes Mahnmal dafür sein, dass keine Mauern, so robust sie auch sein mochten, der Kraft des Wahren widerstehen konnten.Der wahren Erkenntnis.Der wahren Freundschaft.Dem wahren Glauben.Plötzlich konnte ich mich an meine eigene Kindheit an diesem Ort erinnern! Auf diesem Hügel! Erst wenn die Riesen im Tanze sich wiegen, werden die Mauern in Trümmerschutt liegen.Die Prophezeiung hatte nicht nur den Mauern aus Stein gegolten.Meine inneren Mauern, die mich von meiner Vergangenheit getrennt hatten, seit mich das Meer an die Küste von Gwynedd gespült hatte, waren mit denen des Schlosses zerfallen.Zuerst in schwachen Andeutungen, dann in überwältigenden Bilder stieg eine Erinnerung nach der anderen in mir auf.Meine Mutter, in ihren Schal gehüllt, vor einem knisternden Feuer, wie sie mir die Geschichte von Herkules erzählt.Mein Vater, so stark und selbstbewusst, der auf einen schwarzen Hengst namens Ionn springt.Mein erster Biss in die spiralige Frucht Larkon.Das erste Schwimmen im unaufhörlichen Fluss.Die letzten, traurigen Minuten, bevor meine Mutter und ich flohen, um unser Leben zu retten, und beteten, dass die See uns in Sicherheit bringen möge.Und dann waren aus meiner fernen Kindheit die Worte eines Liedes wieder da, das Lledra genannt wurde.Meine Mutter hatte dieses Lied vor langer Zeit gesungen, so, wie es heute die Riesen gesungen hatten:Bäume, die reden, und Steine, die gehen,Und Riesen sichern der Insel Bestehen.Solange wir tanzen, wird sie nicht vergehen [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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