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.Wenn ich daran denke, wie sehr sie neulich geweint hat, kommt mir das merkwürdig vor.Sie hat offenbar alles verdrängt und will nicht mehr daran denken.Wie spät mag es sein? Hélène tut wieder so, als ob sie lesen würde.In dieser morbiden Atmosphäre sind meine Nerven zum Zerreißen gespannt.»Ich hätte Renaud an jenem Tag nicht erlauben dürfen, draußen zu spielen.Es mußte zwangsläufig passieren.Zwangsläufig.«Gleich bekommt sie einen hysterischen Anfall, das spüre ich.Was soll ich dann tun? Ich versuche es mit dem gehobenen Zeigefinger.»Nein, ich weiß, daß es meine Schuld ist, ich weiß es, Elise, Sie werden mich nicht vom Gegenteil überzeugen.«Zeigefinger.»Ich wußte, daß es geschehen würde, ich wußte es, ich habe es gefühlt, und ich habe nichts dagegen unternommen.Virginie hat ihn gefunden.Sie hat mich gerufen, er lag auf dem Bauch, und überall war Blut! Ich habe Virginie in die Arme genommen und bin zum Haus zurückgelaufen, um den Notarzt zu rufen.Ich wollte nicht, daß sie ihn so sieht; also habe ich ein Badetuch über den Körper geworfen, es färbte sich auf der Stelle rot … Ich hasse Rot! Eine Farbe, die ich nie trage.«Ihre Stimme wird bedrohlich schrill.Es läutet am Gartentor.Uff!»Guten Tag, meine kleinen Virginie, wie geht’s?«»Alles in Ordnung, Hélène? Waren wir nicht zu lange weg? Paul wartet im Wagen auf Sie, er hat es eilig.Hélène?«»Ich komme.Ich suche nur ein Taschentuch, ich habe einen fürchterlichen Schnupfen.«»Einen Schnupfen? Das muß wohl ein Heuschnupfen sein, es ist doch so warm.«»Bestimmt.Gut, ich gehe.Auf Wiedersehen, Elise, auf Wiedersehen, Yvette.Komm, Virginie!«»Auf Wiedersehen.«»Auf Wiedersehen, meine Kleine.«Die Tür fällt ins Schloß.»Oh, es war fürchtbar«, ruft Yvette, während sie anfängt, den Tisch zu decken.»Man hat die Mutter zurückhalten müssen, sie wollte dem Sarg nachspringen.Paul war leichenblaß.Claude Mondini ist in Tränen ausgebrochen, und ihr Mann war kurz davor.Die Quinsons mußten natürlich mal wieder auffallen.Betty trug einen völlig lächerlichen Schleierhut und Manuel einen weißen Anzug.Wir sind hier schließlich nicht in China, wo man in Weiß zur Beerdigung kommt! Kommissar Yssart war nicht da.Dafür aber ein junger Inspektor, Florent Gassin, ein sehr netter Junge, er scheint recht gewissenhaft, sieht ein bißchen aus wie Patrick Bruel, wissen Sie, was ich meine?«Schon wieder ein schöner Mann in meiner Umgebung! Aufhören, aufhören! Stop!! Ich weiß ja gar nicht mehr, wohin mit ihnen!»Stéphane und seine Frau waren auch da.Was für ein eingebildetes Weibsbild! Seine eine Gesichtshälfte war noch ganz blau und geschwollen.Wo habe ich nur die Butter hingestellt? Ah, das ist sie ja! Und dann diese drückende Hitze, alle waren schweißgebadet.Der Priester – er war noch sehr jung, mit einem starken Akzent, er scheint aus Südfrankreich zu kommen oder ich weiß nicht, woher, auf alle Fälle völlig unverständlich – erging sich in nicht enden wollenden Trostworten, ich hätte alles dafür gegeben, anderswo zu sein.Sobald die Trauerfeier vorbei war, hat Paul mir ein Zeichen gemacht, und wir sind gegangen.«Ich kann mir gut vorstellen, wie grauenvoll diese Beerdigung war.Ob Paul an dem Grab seines Sohnes vorbeigegangen ist? Yvette läßt in der Küche Wasser laufen.Aus der Ferne dringt ihre Stimme zu mir herüber:»Jean wollte nicht mitkommen.Er findet das morbide …«Jean? Ach ja, Jean Guillaume.Sie reden sich also schon mit Vornamen an … Morbide, kein Wunder … bei einer Beerdigung … Das Ideale wäre eine Beerdigung ohne Leiche, aber das kommt eher selten vor.»So, fertig.«Sie schiebt meinen Rollstuhl an den Tisch.Dieser Geruch … ist das nicht … Mais? Richtig! Meine Wahrnehmung wird immer besser.Ich kaue, so gut ich kann.Eine Hand auf meinem Handgelenk, bleibe ich ruhig sitzen.»Ich hoffe, daß die Polizei dieses Ungeheuer bald zu fassen bekommt.Es ist wirklich entsetzlich.Ach, ich bekomme keinen Bissen mehr herunter.«Aber ich! Es mag ja unglaublich sein, aber ich habe Hunger! Leider höre ich schon, wie Yvette den Tisch abräumt.Vielleicht ein kleines Dessert? Nein, kein Dessert.Ich höre, wie sie sich Kaffee einschenkt.Der Kaffeeduft steigt mir in die Nase.Ah, ein guter, starker Kaffee, in dem der Löffel steckenbleibt … Aber natürlich ist mir das verboten.Da hocke ich zusammengesunken und mit knurrendem Magen in meinem Rollstuhl.Den Rest des Tages, den ich in Gesellschaft einer aufgewühlten Yvette verbringe, herrscht eine gedrückte Stimmung.Wie ein Film spulen sich die Ereignisse immer wieder vor meinem inneren Auge ab:1)Ich lerne Virginie kennen, die mir etwas über einen Kindermörder erzählt.2)Ihre Erzählung wird durch das Auftauchen der Leiche des kleinen Michael Massenet bestätigt.3)Ich lerne ihre Eltern, Paul und Hélène Fansten, und deren Freunde kennen: Stéphane und Sophie Migoin, Manuel und Betty Quinson, Jean-Mi und Claude Mondini.4)Man versucht mich umzubringen!5)Virginie sagt mir Mathieus Tod vorher.6) Mathieu wird ermordet.Schlußfolgerung?Virginie ist der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte.Aber welche Rolle kommt mir dabei zu? Wie kann ich mit meiner Behinderung überhaupt eine Rolle in dieser schaurigen Geschichte spielen?Es scheint, als ob Regen aufzieht.Der Himmel ist wie ich: Unentschlossen, mürrisch, aufgewühlt.Es ist Nachmittag [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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