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.Mein Papa hatte die Zeitung in der Küche liegen gelassen, und das Foto von Dirk Bach war riesengroß auf der ersten Seite abgedruckt.Dort stand ein Zitat, das er in einem Theaterstück hätte aufsagen sollen: »Und wer tot ist, wird ein Stern«.Der Satz brannte sich tief in mein Herz, weil er mich an eine Geschichte erinnerte, die mein großer Bruder Ryan meiner Mama erzählte, noch bevor ich geboren wurde.Ich weiß das, weil Mama sie mir einmal erzählte, als ich ganz krank im Bett lag.Es war ein verregneter Sonntagnachmittag in Südafrika.Ryan überraschte meine Mama am Küchentisch, wie sie ein zerknülltes Taschentuch in den Händen hielt, sich schnell die Tränen aus dem Gesicht wischte und so tat, als sei nichts geschehen.Seit sie ihr Baby verloren hatte, waren schon zwei Monate vergangen, aber sie kam einfach nicht darüber hinweg.»Weinst du wegen des Babys?«, fragte Ryan, und als meine Mama betrübt nickte, meinte er: »Dann musst du noch eins bekommen, weil es ein Seelenkind ist und du ja seine Mutter sein solltest.« Sie muss ihn wohl ganz verdutzt angeschaut haben, denn er fügte hinzu: »Weißt du nicht, was ein Seelenkind ist?« Sie hatte keine Ahnung, was er meinte.»Ich werde es dir erklären, Mom.Jede Frau kann eine bestimmte Anzahl von Babys in ihrem Leben bekommen, und diese Babys bilden einen Kreis.Jeden Monat ist ein anderes Baby an der Reihe, das, wenn die Frau schwanger wird, geboren wird.Wenn sie nicht schwanger wird, kehrt das Baby zu den anderen in den Kreis zurück.Wenn die Frau schwanger wird, und es passiert etwas Schlimmes vor der Geburt, kehrt das Baby ebenfalls in den Kreis zurück und wird ein Seelenkind.Alle anderen Babys lassen ihm beim nächsten Mal den Vortritt.Und deshalb musst du wieder schwanger werden, damit du dasselbe Seelenkind noch einmal bekommst.Wenn nicht, wird es nämlich in den Kinderkreis einer anderen Frau übergehen, und dann ist es dort als erstes an der Reihe.Es bleibt immer irgendwo an erster Stelle, bis es schließlich geboren wird.Aber es wäre traurig, wenn du es nicht bekommst, denn ich weiß, wie gerne du es haben möchtest.Du musst es also noch einmal versuchen.«Als ich Lars diese Geschichte erzählt hatte, schaute er vor sich auf die Straße und sprach die nächsten Kilometer kein einziges Wort.Das Radio war mittlerweile ganz ausgeschaltet.Der Regen nahm wieder ab, dafür knipsten die Autos wegen der anbrechenden Dunkelheit ihre Scheinwerfer an.»Bist du dir sicher, dass das so passiert ist?«, fragte Lars.Ich sagte: »Glaube schon.«Lars sagte: »Wow!«»Bist du auch ein Seelenkind?«, fragte ich.»Keine Ahnung, Daniel.Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.«»Also, ich bin ein Seelenkind.So viel steht fest.«Lars lächelte, und ich lächelte zurück.Mama sagt, dass es einen Grund dafür gibt, warum es mir so schlecht geht, dass alles einen Sinn hat und dass der liebe Gott mich auf die Welt geschickt hat, um anderen Menschen Mut zu machen.Ich glaubte erst mal an Geburtstagsgeschenke.Da fiel mir ein, dass ich von Lars noch gar nichts bekommen hatte.Sofort boxte ich gegen seine Schulter und zog eine Grimasse.»Wo bleiben meine Geschenke?«»Hahaha.«»Was gibt’s da zu lachen? Her damit!«»Sieh mal unter deinem Sitz nach.«Ich beugte mich vor und zog einen schmalen Pappkarton hervor.Zuerst wollte ich ihn nicht öffnen, weil ich die Vorfreude immer am schönsten finde, aber dann siegte meine Neugierde doch.»Wow«, rief ich voller Erstaunen aus.»Wie geil ist das denn?«In meinen Händen hielt ich ein weißes T-Shirt mit einem Foto von Lars und mir vorne drauf, wie wir auf der Treppe im Hospiz sitzen und unsere neuen coolen Klamotten tragen.Quer über dem Foto stand mit roter Farbe geschrieben: BROTHERS FOR LIFE.»Weißt du was?«, strahlte ich ihn an.»Das kann ich morgen zu meiner Party anziehen.Unter mein neues Sakko.«»Perfekt.Und die anderen Geschenke kriegst du später.«»Es gibt noch mehr?«»Wenn wir zu Hause sind.«Lars wendete unser Raumschiff und drehte die Musik wieder auf.Diese Spannung war kaum auszuhalten.Mama und Papa erwarteten uns schon sehnsüchtig.Papa war immer noch krank und hustete, weswegen Lars mit seinem Koffer und dieser geheimnisvollen Geschenkkiste direkt im Gästezimmer verschwand.Ich wollte sofort hinterher, aber Mama hielt mich fest und sagte, ich solle ihn in Ruhe lassen, damit er sich kurz hinlegen könne.Weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, zeigte ich meinen Eltern alle Geschenke, die ich bekommen hatte.Das weiße T-Shirt von Lars und mir verstaute ich gleich in meinem Kleiderschrank, damit es nicht schmutzig wurde, das schwarze T-Shirt streifte ich mir über und lief stolz ins Wohnzimmer zurück.Mama fing auf der Stelle an zu weinen.Papa und ich lachten über sie, aber auf die liebe Weise [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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