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.Auch sie war sich seiner sehr bewusst, wenn auch nur als Oberhaupt der Dienerschaft, als der Mann, der ihre Zukunft in der Hand hielt.Glücklicherweise machte sie sich gut, auch ohne Ausbildung.Sie würde nicht lange bleiben – aber nicht, weil sie mit der Arbeit nicht zurechtkam.Bereits jetzt konnte er sehen, wie ihre Heimat die Finger nach ihr ausstreckte, wie sie an ihr Land gebunden war wie durch die Fäden eines Traums.Sie war hier, um zu arbeiten, um ihrer Familie zu helfen, aber sie würde nicht bleiben.Nicht, wenn er nicht etwas tat, was ein Gehen unmöglich machte.Nur noch einen Augenblick, dann würde er sich räuspern.Nur noch einen Augenblick, dann wäre er in der Lage zu sprechen, ohne wie ein liebeshungriger Schuljunge zu stottern.Endlich fügte sich sein Körper seinem Willen.»Guten Morgen, Patricia.«Ihr Blick schnellte zum vorderen Fenster der Eingangshalle, dann wieder zu ihm zurück.»Guten Tag, Sir.«Tag.Natürlich.Er schaute sie weiterhin mit steinerner Miene an, konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, weshalb er sie hatte sprechen wollen.Ihr Blick wechselte von neugierig zu besorgt.Sie fürchtete, mit ihrer sanften Berichtigung zu vorlaut gewesen zu sein.Das konnte er sehen.O Gott! Wie schön sie war!Und so jung.Und so sehr seine direkte Untergebene.Er war ihr Vorgesetzter.Er hatte kein Techtelmechtel mit einem Dienstmädchen.Sein Leben bestand darin, dem Marquis zu dienen.Er war so dicht dran, der Höchste seiner Klasse zu sein, er war auf dem Höhepunkt seiner Karriere.Er war besser als das.Zofe.Genau.Er räusperte sich wieder und war sich bewusst, dass er sich anhörte wie ein bornierter Siebzigjähriger.»Seine Lordschaft hat offiziell seine Verlobung mit Miss Millbury bekannt gegeben.«Sie lächelte und verwandelte sich dabei von einer Sekunde auf die andere von »schön« in »atemberaubend«.Seine Brust verengte sich.Oh, es hatte ihn erwischt, ja.Zwanzig Jahre lang hatte er ohne einen Makel seinen Dienst versehen, hatte niemals einem Dienstmädchen auch nur den Hintern getätschelt, und jetzt wollte er nichts anderes tun, als dieses Mädchen in den nächsten Wäscheschrank zerren und.»Das sind gute Nachrichten, Sir.Es ist nicht gut für einen Mann, zu lange allein zu sein.«»Was?« Er verschluckte sich.Sie redete über den Marquis.»Äh.ja.Die Hochzeit wird bald stattfinden.« Schockierend bald, aber er war nicht in der Position, darüber zu urteilen.»Miss Millbury und ihre Familie werden heute noch in Brook House einziehen, um mit den Vorbereitungen zu beginnen.«Ihr Lächeln wurde breiter.»So viele feine Damen werden das Haus sicherlich zum Leuchten bringen, nicht wahr, Sir?«»Fürwahr.« Er war bereits erblindet.Verbissen presste er seine Finger noch fester über seine bereits schwitzenden Handteller.»Wie sich herausgestellt hat, verfügt Miss Millbury derzeit über keine eigene Zofe.Ich dachte dabei an dich.«Ihr Lächeln erstarb.Überrascht, nein, schockiert starrte sie ihn an.»An mich, Sir?« Sie blinzelte ihn ungläubig an.»M.mich?«Der gesamte Haushalt würde sich über diese ungewöhnliche und überraschende Ernennung das Maul zerreißen.Vielleicht hatte auch Miss Millbury etwas dagegen einzuwenden, und falls der Marquis sich die Mühe machte, davon Notiz zu nehmen, würde er es mit Sicherheit haben.Fortescue war es egal.»Du fängst sofort an.Miss Millburys Sachen sind bereits unterwegs.Ich nehme an, du weißt, was du damit zu tun hast?«, fragte er streng.Sie schloss den Mund.Wie von ihm beabsichtigt, hatte er sie mit dieser Aufgabe aus ihrem Schockzustand geholt.»Ich werde mein Bestes tun, Sir.«Er nickte kurz.»Sehr gut.« Er drehte sich auf dem Absatz um und stolzierte davon, bevor er noch vollkommen die Selbstbeherrschung verlor.Einmal schaute er kurz zurück.Sie lehnte sich an den Treppenpfosten und schüttelte ungläubig den Kopf.Selbst unter diesen Umständen war sie das schönste Geschöpf, das er jemals gesehen hatte.Er war rettungslos verloren.Niemals zuvor hatte er sich so lebendig gefühlt.Dreizehntes KapitelDer Eingang von Lementeur’s war nicht als solcher zu erkennen, sondern nur ein weiteres elegantes Portal unter den offensichtlicheren Geschäften an der Strand.Nichtsdestotrotz marschierte Tessa direkt auf die reich verzierte Eichentür zu, betätigte schwungvoll den einem Vogel nachempfundenen Türklopfer und stand so gerade, wie sie nur konnte.Zweifellos wartete sie nur darauf, dass irgendjemand vorbeiginge und bemerkte, wie sie durch die Tür des exklusivsten Schneiders von ganz London trat.Phoebe zog kurz in Erwägung zu applaudieren, doch dann kam ihr der Gedanke, dass Tessa möglicherweise nicht erkennen würde, was daran so witzig war.Die Tür öffnete sich, und ein umwerfend schöner Diener stand vor ihnen, der sich von den unterschiedlichen Ausprägungen holder Weiblichkeit, die draußen auf ihn warteten, keineswegs beeindruckt zeigte.»Guten Tag«, setzte Tessa an.»Ich bin.«Der Mann schaute nicht einmal in Tessas Richtung, sondern heftete seinen distanzierten Blick einzig und allein auf Phoebe.»Lementeur erwartete Euch bereits, Miss Millbury.Eure.Freundinnen dürfen Euch begleiten, wenn Ihr es wünscht.««Oh.Das versprach interessant zu werden.Dann wurde Phoebe des flammenden Zorns in Tessas Miene gewahr.Am allerwenigsten wollte sie ihr einen Anlass geben, auf Sophie loszugehen.Phoebe schaute den hochnäsigen jungen Mann gleichmütig an.»Ich glaube, meine Tante konnte ihren Satz noch nicht beenden«, sagte sie mit milder Strenge.In den Augen des jungen Mannes flackerte es leicht auf.»Gewiss«, sagte er und verneigte sich tief vor Tessa.»Aber Lady Tessa muss niemandem mit einem gewissen Sinn für Geschmack vorgestellt werden.« Die Ironie war offensichtlich, aber Tessa war noch nie sehr scharfsichtig gewesen.Tessa plusterte sich auf, Deirdre verdrehte die Augen, und Phoebe atmete erleichtert aus.Sophie schaute in die Ferne und schien von der ganzen Sache nichts mitbekommen zu haben, als sei ihr Körper zwar anwesend, aber ihre Gedanken meilenweit entfernt.Ich kenne diese Augen.So sehen auch meine Augen aus, wenn ich Miss Millbury bin, die perfekte Tochter des Vikars.Der junge Mann geleitete sie in die Eingangshalle und nahm ihre Umhänge und Hauben entgegen.Dann führte er sie in einen eleganten Raum, auf dessen einer Seite ein Podium durch einen Vorhang abgetrennt war.Der Mann machte einen tiefen Diener.»Lementeur wird in Kürze bei Euch sein.«Trotz allem regte sich in Phoebe so etwas wie Vorfreude.Sie hatte sich noch nie ihre Kleider selbst aussuchen können, denn als sie noch ein junges Mädchen war, hatte die Köchin sie immer bestellt, und danach hatte der Vikar die Wahl bestimmt.Die Tür öffnete sich, und ein ziemlich merkwürdiger Herr trat ein.Im Gegensatz zu dem geradezu unfassbar gut aussehenden Lakaien war er ein kleiner, flinker Mann mit koboldhaftem Wesen und funkelnden Augen.Phoebe mochte ihn sofort.Tessa sprang übers ganze Gesicht strahlend auf [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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