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.Das Tafelsilber ihrer Großmutter.Einen kleinen Papierumschlag mit einem von Betsys Milchzähnen und einer Locke ihres goldenen Haars.Eine weitere Diskette, diesmal mit digitalen Kopien ihrer gesamten Fotoalben und Heimvideos, eine Chronik ihres Lebens – bevor alles zerbrach.»Ich werde einen größeren Safe brauchen, wenn du mir weiter Sachen bringst«, schätzte Tom, als sie ankam.»Vielleicht solltest du einfach hier einziehen.«»He, wenn ich die Chance hätte, in den Safe zu passen, würde ich es in Erwägung ziehen.Hör mal, Tom, ist mein Testament auf dem neuesten Stand?«»Natürlich.Wir haben es vor drei Monaten gemacht.«»Ach ja, richtig, ich hatte es vergessen.«Toms Miene zeigte Besorgnis.»Na ja, du hast in letzter Zeit allerhand, woran du denken mußt; aber normalerweise bist du nicht vergeßlich, besonders nicht bei solchen Sachen, und deswegen wundere ich mich …«Sein Kommentar erinnerte sie an Kristina Warger und ihre zeitweilige geistige Abwesenheit.Vielleicht war etwas dran?»Und du hast Kopien meiner Versicherungspolicen?«Seine Verdüsterung nahm zu.»Ist da etwas, das ich wissen sollte, du mir aber nicht sagst? Gestern hast du gemeint, du müßtest über einige Dinge mit mir reden.Ich habe im Augenblick Zeit.«Sie sah ihn kurz an und fragte sich, ob sie ihm von ihrer morgendlichen Begegnung erzählen sollte.Sie hatte ihm immer alles anvertraut, warum das nicht auch? »Nein«, sagte sie schließlich, obwohl es sie irgendwie traurig machte, das Wort auszusprechen.»Es hat sich als unwichtig herausgestellt.Ich war einfach erschöpft.Meine Phantasie geht manchmal mit mir durch.«, Sie lächelte.»Du weißt das.Es ist bloß, weil ich neulich nachts Angst bekommen habe.Ich will die Dinge nicht verlieren, die mir wichtig sind.Manchmal denke ich, daß sie alles sind, was ich mal habe, im Alter.Falls ich älter werde.«»Bist du nicht ein bißchen überängstlich?«»Nein«, sagte sie entschieden.»Das glaube ich nicht.«Janie ließ ihren Wagen in der Nähe von Toms Kanzlei stehen und nahm ein Taxi.Das war teuer, schien aber fast trivial angesichts ihres plötzlichen Empfindens, ihr ganzes Leben sei, einschließlich des Journals, fremdem Zugriff ausgeliefert.Sie war sehr froh, als das Taxi sie direkt vor dem Eingang des Book Depository absetzte und sie mit ihrer kostbaren Last nur wenige Schritte gehen mußte.Ein Auto mit dunkel getönten Scheiben fuhr auf den Parkplatz, als sie aus dem Taxi stieg, und glitt dann gekonnt in die Lücke zwischen zwei anderen Wagen.Janie blieb stehen, schaute zu und erwartete, der Fahrer werde aussteigen.Aber niemand kam.Sie verharrte einen Moment, den gepolsterten Umschlag fest an die Brust gedrückt.Es ist nichts.Erfolgreich redete sie sich ein, daß es nur erhöhte Sensibilität war, ein natürlicher Gemütszustand angesichts der letzten paar Tage, die sie durchgestanden hatte und die wohl zu übertriebener Paranoia führen mußten.Doch als sie den kurzen Weg zur Eingangstür des Depository zurücklegte, beeilte sie sich trotzdem.Sofort trat sie an den Sicherheitsschalter und wurde unverzüglich in den Empfangsraum geschickt, wo Mrs.Ross sie erwarten wollte.»Lassen Sie uns in eines der Büros gehen, ja?« schlug die Kuratorin vor, als sie erschien.Janie nickte und schritt gehorsam neben Myra durch einen langen Gang.Dabei musterte sie ihre Umgebung aufmerksam und schaute in jede offene Tür, an der sie vorbeikamen.»Alles in Ordnung?« fragte Myra.»Sie wirken irgendwie ein bißchen gehetzt.«Man merkt es also.»Mir geht’s gut«, wiegelte Janie ab.Sie bemühte sich, ruhiger zu wirken.»Ich bin bloß nervös, weil ich das Journal bringe.«Myra musterte das Päckchen, das Janie an sich gedrückt hielt, und lächelte fast mütterlich.»Das kann ich mir vorstellen!«Nach einigen weiteren Schritten blieb sie stehen und wies auf einen Raum zu ihrer Rechten.»Da sind wir.«Sie führte Janie in ein großes Zimmer.Das Licht, das durch eine Reihe von Glaskuppeln fiel, war hell, aber indirekt, die Möblierung sparsam und ausschließlich funktionell.Janie legte ihr Päckchen auf den Tisch in der Mitte und schob es langsam zu Myra hinüber.»Wir benutzen diesen Raum für Restaurierungen und Reparaturen«, erklärte Myra.»Er ist hervorragend ausgestattet.« Dann zog sie mit einer Erregung, die Janie nur bei kleinen Kindern kannte, den Umschlag zu sich heran und öffnete die Lasche.»Schlichtes braunes Papier.« Sie gluckste ein wenig.»Man könnte meinen, es wäre ein Protokoll oder etwas ähnlich Langweiliges – und kein Schatz.«Aus einer Schublade unter der Tischplatte nahm Myra ein Paar Latexhandschuhe und zog sie an.Sie streifte die einzelnen Finger so geübt über ihre Hände, daß Janie den Eindruck hatte, die Kuratorin vollziehe dieses Prüfungsritual bei jedem neuen Gegenstand, der ins Depository gelangte.Dann nahm sie das Journal vorsichtig aus der braunen Hülle, legte es vor sich flach auf den Tisch, öffnete behutsam den Deckel und betrachtete die erste Seite.»O mein Gott«, flüsterte sie.Janie glaubte, Tränen in den Augen der Kuratorin zu sehen.»Ich dachte, ich wäre die einzige, die bei so etwas ins Schwärmen gerät«, sagte sie.»Ach, ich bin ein hoffnungsloser Fall«, gestand Myra.»Bei seltenen Stücken werde ich schrecklich sentimental.Aber ich kann Ihnen sagen, es ist lange her, daß ich wirklich über etwas Neues geweint habe.« Sie schniefte ein wenig.»Wenn das zutrifft, was Sie behaupten, und auf den ersten Blick sieht es sehr danach aus, dann ist dies« – sie fuhr in der Luft mit der Hand über das Journal, als wolle sie es segnen – »absolut märchenhaft.«Erneut senkte sie den Blick auf die Seite.»Alejandro Canches«, las sie laut.»Spanisch.Das war ein relativ häufiger Familienname.Aber für einen Juden aus jenem Jahrhundert ist der Vorname ungewöhnlich.«»Ich weiß sehr wenig über diese geschichtliche Epoche – nur, was ich gelesen habe, seit ich im Besitz des Journals bin«, räumte Janie ein.»Ich habe versucht, mir den zeitlichen Kontext zu vergegenwärtigen, aber das ist schwierig … und der größte Teil des Journals handelt nicht von seinem Leben in Spanien, sondern von seinen Studien in Frankreich und den späteren Reisen.Diesen Teil habe ich für mich übersetzen können, wobei mir Fachleute für altertümliches Französisch, die ich im EdNet fand, sehr geholfen haben.Aber der ganze Anfang, das Hebräische, damit bin ich einfach nicht klargekommen.«Sie verstummte und hoffte für einen kurzen Moment, Myra würde sagen: Oh, keine Sorge, meine Liebe, ich schaffe das schon.Aber die Kuratorin schwieg.»Können Sie mir sagen, was da steht?« fragte Janie schließlich.Myra betrachtete kurz den hebräischen Text und schnaufte ein paarmal.Es klang frustriert.»Nein, das kann ich nicht.Jedenfalls nicht ohne riesige Anstrengung [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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