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.(Ganz zu schweigen davon, daß sie oftmals eine echte Gefahr für die zuschauenden Gäste bedeuteten; wer könnte die abscheuliche Katastrophe am Tisch der Tiefnarben damals im Jahr ’334 vergessen, als ausnahmslos alle Gäste ein ehrenhaftes Ende fanden – allerdings verbunden mit einer riesigen Sauerei –, und zwar durch die Explosion einer unter Hochdruck gesetzten Imbißgrube, die mit einer Kuppel versehen worden war, um die Atmosphäre eines Gasgiganten zu simulieren?) Tatsächlich lautete ein von maßgeblichen Leuten geäußerter Einwand gegen eine Mitgliedschaft des Affronts bei der inoffiziellen Vereinigung von anderen raumfahrenden Spezies, daß der Zwang, zu anderen, geringerwertigen Spezies nett sein zu müssen – anstatt den Haudegen Gelegenheit zu geben, ihren Mumm gegen die ruhmreiche Macht der Affronter Waffen unter Beweis zu stellen –, dazu geführt habe, daß ein durchschnittliches Gesellschaftsdinner entschieden langweiliger geworden sei.Doch auch heute noch wurden bei besonderen Gelegenheiten solche Kämpfe zwischen zwei Affrontern, die miteinander in einem Streit von angemessen unehrenhafter Natur lagen, durchgeführt, oder zwischen Kriminellen.Derartige Wettkämpfe erforderten im allgemeinen, daß die Protagonisten an den Beinen gefesselt, aneinandergebunden und mit silbernen Messer ausgerüstet wurden, die unwesentlich wirkungsvollere Waffen waren als Hutnadeln, um auf diese Weise sicherzustellen, daß die Kämpfe nicht allzu schnell endeten.Genar-Hofoen war nie zu einer solchen Veranstaltung eingeladen worden, und er rechnete auch nicht damit, daß das jemals der Fall sein würde; so etwas gehörte nicht zu den Dingen, bei denen man Fremdweltler Zeuge werden ließ, und außerdem war der Kampf um die Plätze kaum weniger heftig als das Schauspiel, dem jeder beizuwohnen wünschte.Für dieses Abendessen – abgehalten zum ehrenden Gedenken des achtzehnhundertundfünfund- achtzigsten Jahrestags der ersten ordentlichen Raumschlacht des Affronts gegen Feinde, die dieses Namens würdig waren – war die Unterhaltung so ausgewählt worden, daß sie einen gewissen Bezug zu den gereichten Speisen hatte, indem zum Beispiel der erste Fischgang begleitet war von einer teilweisen Flutung der Grube mit Athan und das Hineinsetzen eines eigens gezüchteten Kampffisches.Fivetide fand großen Genuß daran, dem Menschen die einzigartige Natur des Fisches zu beschreiben, der mit derart spezialisierten Maulwerkzeugen ausgestattet war, daß sich der Fisch nicht auf normale Weise ernähren konnte und aufgezogen werden mußte, indem er die Lebenssäfte aus einer anderen Fischart lutschte, die eigens dafür gezüchtet wurde, um in seinen Kiefer zu passen.Der zweite Gang bestand aus kleinen eßbaren Tieren, die Genar-Hofoen pelzig und bei einigem Wohlwollen sogar putzig erschienen.Sie rannten auf einer Hindernisbahn, die am oberen inneren Rand der Grube rundum verlief, verfolgt von etwas, das lang und schlüpfrig aussah, mit vielen Zähnen an jedem Ende.Die jubelnden Affronter tröteten, grölten, schlugen auf die Tische, schlossen Wetten ab, warfen Beleidigungen hin und her und stachen mit langen Gabeln auf die kleinen Geschöpfe ein, während sie gekochte, zubereitete Exemplare derselben Tiere in ihre Schnäbel schaufelten.Kratzhunde bildeten den Hauptgang, und während ein Paar dieser Tiere – jedes ungefähr von der Größe eines korpulenten Menschen, jedoch achtgliedrig – mit rasiermesserscharfen implantierten Kieferprothesen und Riemenklauen aufeinander einschlug und sich gegenseitig zerfetzte, wurde auf großen Tranchierplatten aus verdichteter Gemüsematerie gewürfelter Kratzhund gereicht.Die Affronter erachteten dies als den Höhepunkt des ganzen Banketts; endlich war es einem gestattet, die Miniaturharpunen zu benutzen – das wohl eindrucksvollste Utensil des Bestecksatzes an jedem Platz –, um Fleischbrocken von den Tranchierplatten der anderen Gäste aufzuspießen und – mittels eines geschickten Schnippens der dazugehörigen Schnur, mit deren Gebrauch Fivetide soeben versuchte, den Menschen vertraut zu machen – ihn auf die eigene Tranchierplatte zu befördern, den Bissen mit dem Schnabel oder den Tentakeln zu fassen, ohne ihn an die Kratzhunde in der Grube zu verlieren oder sich von einem anderen Tischgast wegschnappen zu lassen oder das Stück ganz und gar über die Kuppe des eigenen Gassackes hinweg zu verlieren.»Das Schöne daran ist«, sagte Fivetide, während er seine Harpune auf die Tranchierplatte eines Admirals warf, der durch einen fehlgeschlagenen Harpunenwurf seinerseits abgelenkt war, »daß das beste Ziel das am weitesten entfernte ist.« Er grunzte und schnippte und schnappte das Stück aufgespießten Kratzhund von der Platte des anderen Affronters, eine Sekunde bevor der Offizier zur Rechten des Admirals ihm die Beute abjagen konnte.Der Leckerbissen segelte in einer eleganten Flugbahn durch die Luft, die endete, ohne daß Fivetide sich recht hoch von seinem Platz erheben mußte, um den Schnabel darum herumzuschlagen.Er schwenkte nach links und rechts, um den anerkennenden Applaus in Form von peitschenartig geschnalzten Tentakeln entgegenzunehmen, und lehnte sich dann in das gepolsterte, Y-förmige Gestell zurück, das ihm als Sitz diente.»Hast du’s begriffen?« fragte er, gab ein unüberhörbares Schmatzen von sich und spuckte die Harpune samt Schnur aus.»Ich habe begriffen«, sagte Genar-Hofoen, der noch dabei war, die Schnur seiner Harpune nach dem letzten Versuch wieder aufzuwickeln.Er saß zu Fivetides Rechter in einem Y-artig gegabelten Sitz, der nur dadurch geringfügig verändert worden war, daß man ein Brett über die Zinken gelegt hatte.Seine Beine baumelten über dem Abfallgraben, der um den Rand des Tisches herumführte und der auf eine von Affronter Gourmets geschätzte Weise stank, wie ihm der Anzug versicherte.Er zuckte zusammen und warf sich zur Seite, wobei er fast vom Sitz gefallen wäre, als eine Harpune links an ihm vorbeizischte und ihn um Haaresbreite verfehlte.Genar-Hofoen erwiderte das Lachen und nahm die übertriebenen Entschuldigungen des Affronter Offiziers Fünf auf der anderen Seite des Tisches an, der auf Fivetides Platte gezielt hatte, und sammelte höflich die Harpune samt Schnur ein, um sie zurückzureichen.Er machte sich wieder daran, die Miniaturstücke indifferenter Nahrung aus den unter Druck stehenden Behältern vor ihm herauszupicken und sich zum Mund zu führen, und zwar mit einem Gallertfeld-Werkzeug, das wie eine kleine vierfingerige Hand geformt war, wobei seine Beine über dem Abfallgraben baumelten.Er kam sich vor wie ein Kind, das mit Erwachsenen speiste.»Jetzt hat’s dich fast erwischt, was, Mensch? Ha, ha, ha!« brüllte der Oberst der Diplomatischen Truppe an Fivetides anderer Seite.Er schlug Genar-Hofoen mit einem Tentakel auf den Rücken und warf ihn damit fast vom Sitz und auf den Tisch.»Hoppla!« sagte der Oberst und zerrte Genar-Hofoen mit einem zähneklappernden Würgegriff zurück.Genar-Hofoen lächelte höflich und nahm seine Sonnenbrille vom Tisch.Der Oberst der Diplomatischen Truppe hörte auf den Namen Heißsporn.Das war ein Titel, den die Kultur bedrückend häufig unter Affronter Diplomaten antraf.Fivetide hatte ihm das Problem erklärt: Gewisse Kreise der Affronter Alten Garde schämten sich, daß ihre Zivilisation überhaupt einen diplomatischen Dienst unterhielt, und versuchten deshalb, das wettzumachen, was ihrer Befürchtung nach auf andere Spezies verdächtig wie ein Zeichen der Schwäche wirken konnte, indem sie dafür sorgten, daß nur die aggressivsten und fremdenfeindlichsten Affronter die diplomatische Laufbahn einschlugen, um von vornherein dem gefährlich widersinnigen Gedanken vorzubeugen, der Affront könnte Züge der Verweichlichung annehmen [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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