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.Es war nur der Wind, der durch die Wipfel strich, aber die Bäume schienen mit ihren Ästen zu winken, den neuen Freund zu begrüßen.Die Vögel zwitscherten fröhlich dazu, den ganzen Tag lang, bis der Abend hereinbrach.Orrien Alar blieb auf dem Stumpf hocken und starrte den Freund an, der aus seinen toten Augen zurückstarrte.In der Dunkelheit schienen sie von innen heraus zu leuchten.Alars Herz schlug schneller.Lebe!, dachte er.Bewege dich! Gib mir ein Zeichen!So saß er die ganze Nacht.Der Wald schwieg und erwachte am Morgen wieder.Und der Freund rührte sich nicht.„Lebe!", schrie Alar.„Lebe endlich! Sprich mit mir!"Ringsherum war Leben.Alles war Leben.Selbst der Stumpf, auf dem Orrien Alar saß, war nur auf den ersten Blick totes Holz.In Wahrheit war auch er eine Welt für sich, in der Millionen unsichtbarer Mikroben ihre Heimat besaßen.Nur der Freund.war stumm.Das eingebildete Feuer in den Augen war erloschen.Ein Vogel kam herangeflogen und pickte daran.Der Gärtner sprang mit einem Schrei auf.Er schlug nach dem Vogel, bekam ihn zu fassen und er, der noch nie einem lebenden Wesen ein Haar gekrümmt hatte, drehte ihm mit einem wütenden Ruck den Hals um! „Bitte, lebe doch!" Tränen flössen über sein Gesicht und fraßen sich in die lehmige Haut, auf der sich Blasen gebildet hatten und aufplatzten, als er ganz vorsichtig eine Hand auf die Brust des Freunds legte.Sie war kalt.Alar heulte in einer Aufwallung von Hilflosigkeit auf und trat noch einen Schritt näher.Seine Arme legten sich um den von ihm geformten Körper, und sein Mund näherte sich dem anderen, um ihm das Leben einzuhauchen, das von selbst nicht in ihm erwachte.Er wollte seinen Herzschlag hören.Er wollte spüren, wie der Saft des Lebens in ihm zu fließen begann.Der Freund zerfiel.Er zerbröckelte in seinen Armen.Orrien Alar stieß einen grauenvollen Schrei aus und taumelte zurück.Ungläubig, fassungslos starrte er auf den Haufen Erde, der vor ihm lag und von einem plötzlich einsetzenden Hagelregen in den Bach gespült wurde.Orrien Alar stand lange da, für viele Stunden, und sein Kopf war leer.Später wusste er nicht mehr, wie er zurück zu seiner Hütte gekommen war.Der Wald schwieg.Die Bäume versuchten erst gar nicht, ihn zu trösten.Sie konnten es nicht, oder er hatte die Fähigkeit verloren, sie zu hören.Nichts und niemand konnte ihm mehr helfen.Es war vorbei.Er hatte nicht nur kein Leben erschaffen können, sondern er hatte sogar eines genommen.Orrien Alar vegetierte in seiner Wurzel dahin.Wenn es ihn überkam, klagte er seiner Chronik sein Leid.Manchmal sah er in ihr seinen Freund, den einzigen, den er jemals haben würde.Aber er wusste, dass er sich auch damit selbst betrog.Immer öfter ertappte er sich bei dem Gedanken, dass es besser gewesen wäre, mit Uralt Trummstam zu sterben, als die Ewigkeit endete.Er hatte sie überlebt, aber hatte das überhaupt so sein sollen? War nicht auch seine Zeit vorüber? Was sollte er denn eigentlich noch hier? Die Ewigkeit war lange vorbei.Mit solchen und anderen düsteren Gedanken ging er in den Winter.Im Frühjahr erwachte noch einmal ein schwacher Lebensfunke in ihm.Er zwang sich zu essen und öffnete das Kästchen; legte ohne große Hoffnung eine neue Samenkapsel in die heilige Erde des Domhofs, und als diese nicht keimte - nicht keimen wollte -, noch eine und noch eine, bis er nur noch fünf übrig hatte.Er fand keinen Schlaf mehr und magerte erneut ab.Mit jedem Tag kam er dem Tod ein Stück näher.Wenn er seine Wurzel überhaupt noch verließ, glich er einem Gespenst, einem Schatten, der sich durch den Wald schleppte manchmal auf allen vieren.Schließlich kam es so schlimm, dass er nicht auf den nächsten Winter warten wollte, den er in dieser Verfassung garantiert nicht überleben würde.Er hörte das Klagen der Bäume, der Welt nicht mehr, sosehr er sich auch anstrengte.Vielleicht hatte sie ihn ausgestoßen, weil er zum Mörder geworden war.Seine Sinne waren taub geworden.Er hatte nur noch einen Gedanken, eine brennende Sehnsucht: den schnellen und schmerzlosen Tod.Es dauerte bis zum Abend, bis Orrien Alar es bis zu dem Strauch geschafft hatte, der voll violetter Beerentrauben hing, die ihn erlösen sollten.Am Ende war er nur noch gekrochen, ausgedörrt, bereits jetzt mehr tot als lebendig [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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