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.Anscheinend hatte Kresto diese letzte Grenze kraft seines Hasses überwunden.In seinem Kopf wohnte nun der Todfeind, den er endlich für alle Zeiten besiegt gewähnt hatte! Sogtan sträubte sich.An eine Integration des Brudergeistes war nicht zu denken.Er musste ihn vertreiben.Er musste die Kontrolle über seinen Körper - und seinen Geist - wiedererlangen.Sein starker Wille hatte dafür gesorgt, dass er die Karriereleiter erklomm.Er würde ihn auch persönlich voranbringen.Und so bemühte sich Sogtan, die Fesseln des fremden Geistes abzuschütteln.Es schien zu klappen.Erste Erfolge stellten sich ein.Die Lähmung ließ nach.Der Schock der Vereinigung, der seinem Zusammenbruch gefolgt war, zerstäubte wie eine Woge, die sich auf stürmischer See brach.Aber Sogtan konnte sich nicht erheben.Sosehr er sich auch bemühte, sein Körper blieb gelähmt.Und er war fast dankbar dafür, denn elektrische Schläge durchzuckten ihn in Sekundenabständen!Ohne die Lähmung hätte sein bebender Körper auch von außen Schaden genommen.Dabei genügte ihm schon, was in ihm ablief: eine Kettenreaktion.Jede Zelle war wie ein explodierendes Kraftwerk und reichte ihre entfesselte Energie weiter, entfachte eine neue Explosion und eine weitere Kernschmelze.Er hatte den Eindruck, als zerlaufe er zu Brei.Was geschieht mit mir? Das hat nichts mehr mit dem Schock der geistigen Verschmelzung zu tun.Hast du es schon vergessen?, höhnte die Stimme seines Bruders in ihm.Auf einen solchen Zusammenbruch habe ich gewartet, auf einen Augenblick der Schwäche, in dem der Stress dich überwältigt.Weißt du nicht mehr?Die Tyschirr-Krankheit!, begriff Sogtan.Sein Zwilling lachte.Du hast mir das Gehirn verschmort, als ich geistig mit dir in Verbindung stand! So konnte ich nicht einmal mehr zu einem Cy'Valenter werden.Dafür wirst du jetzt durch die Hölle gehen! Aber du hast den Tod doch überlebt.Wir sind ein Arhan'Valenter geworden! Wirf diese Chance nicht weg! Sieh doch unseren Wert für Tradom! Was immer wir sind, ein Arhan'Valenter gewiss nicht, sagte die Stimme.Aber wenn du mich zerstörst, zerstörst du auch dich!, gellten Sogtans Gedanken.Es gibt etwas, das größer als das Leben ist, geliebter Bruder, und das nennt sich Rache! Du hast noch einen Monat zu leben, bevor deine Organe als unförmige Zellklumpen kollabieren.Und ich werde jede Sekunde davon genießen und dich meinen Triumph spüren lassen!Sogtan schrie lautlos um Hilfe.Er brüllte und kreischte und schlug mit jeder Faser seines Geistes um sich.Vergebens.EPILOG7.April 1312 NGZ Es war einfach zu viel.Die Eindrücke nahmen überhand.Die gesammelten Erfahrungen eines ganzen Lebens ballten sich in meinem Geist.Und der Sog wurde immer stärker.Ich versuchte mich dagegen zu stemmen, mich in etwas zu verankern, was außerhalb des schizoiden Bewusstseins lag - doch da war nichts! Ich kämpfte um meine Rettung.Ich wollte leben! Und plötzlich löste sich die Verbindung, als reiße ein überdehntes Gummiband.Der entfesselte Geist trudelte von mir fort, hinab in den Abgrund, einen schwarzen Mahlstrom, schrumpfte zu einem strahlenden Punkt.und verglomm.Fast meinte ich den Seufzer zu hören, mit dem Sogtan und Kresto, endlich vereint, gemeinsam vergingen.Schreiend bäumte ich mich auf.Es dauerte einen Moment, bis ich meine Orientierung wiedererlangte.Ich befand mich in Sicherheit.An Bord der GOMINE.In meiner Kabine.Allein.Es war nicht viel Zeit vergangen, seit ich mich für den Zerotraum niedergelegt hatte.Weniger als zwei Stunden - in denen ich Zeuge eines ganzen Lebens geworden war.Ach was, Hunderttausender von Leben!Trotzdem dachte ich zuerst an Tess.Vermutlich hatte sie gerade Wachdienst in der Zentrale.Ich bedauerte, dass ich ihr nicht gleich alles erzählen konnte.Allmählich begriff ich, welchen Stellenwert mein Zerotraum hatte.Ich war Zeuge von etwas Einzigartigem geworden, etwas ungeheuer Wertvollem.Nicht nur die Natur der Valenter hatte sich mir erschlossen, auch ihre Organisationsstruktur.Ihr Denken und Fühlen! Ich verstand sie, und das musste ich weitergeben.Diese Informationen durften nicht verloren gehen.Es war eine wichtige Chance, eines Tages in Frieden mit dem Reich Tradom zu leben.Ich setzte mich an den Kabinenrechner und legte meine Erkenntnisse als Memo-Datei nieder: die Zerstörung des Satelliten mit dem Inquisitor an Bord, unsere Erfahrungen mit den Rebellen des Trümmerimperiums.Ich trug alles zusammen, was wir in der GOMINE über das Trapitz-System gesammelt hatten, ergänzte es um meinen Bericht und gab es in einen Speicherkristall.Dann schickte ich das Ganze per Excalibur-Transmitter an die gute alte LEIF ERIKSSON, die nur zwei Lichtjahre entfernt in Schleichfahrt wartete.Darunter auch die Information, dass der Containersarg mittlerweile an Ort und Stelle sein müsste.Auf dem Planeten Jontagu.ENDE [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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