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.« Mouse zuckte mit den Achseln.»Vielleicht, wenn ich hier oben lesen könnte.Aber ich bin nicht gerne unten in der Wohnung mit der Laterne und so.Ich mag es nicht, eingeschlossen zu sein, weißt du?«»Ja«, sagte Mahlia.Manchmal hatte sie auch dieses beklemmende Gefühl, dass die Parzen es auf sie abgesehen hatten und jeden Augenblick zuschlagen könnten.Dann fiel es ihr schwer, sich auf ein Buch zu konzentrieren oder auch nur still zu sitzen.Madentick, nannten die Leute das.Jeder, der den Krieg miterlebt hatte, litt darunter.Manche mehr, manche weniger.Mouse schien nur dann wirklich ruhig, wenn er zum Angeln oder Jagen draußen im Dschungel war.Sonst war er ständig nervös und zappelig, konnte nicht still sitzen oder sich lange konzentrieren.Manchmal fragte sich Mahlia, was aus ihm geworden wäre, wenn er auf der Farm seiner Eltern hätte aufwachsen können, wenn seine Familie nicht von der Patrouille eines Kriegsherrn ermordet worden wäre.Vielleicht wäre er dann ein ruhiger, stiller Junge.Womöglich könnte er den ganzen Tag lang lesen und problemlos in einem Haus schlafen, ohne sich ständig davor zu fürchten, dass sich in der Dunkelheit die Soldaten anschlichen.»Hee.« Mouse tippte gegen ihre Schulter.»Was ist mit dir?«Mahlia schreckte hoch.Sie hatte gar nicht gemerkt, dass ihre Gedanken abgeschweift waren.Mouse sah sie besorgt an.»Du solltest nicht mit offenen Augen schlafen«, sagte er.»Da kriege ich Angst, dass du hier runterfällst.«»Du musst mich nicht bemuttern.«»Wenn ich dich nicht bemuttern würde, wärst du längst tot.Entweder verhungert oder umgebracht.Du brauchst Mama Mouse, die sich um dich kümmert.«»Wenn es mich nicht gäbe, hätte dich schon längst irgendeine Patrouille aufgegriffen.«Mouse schnaubte.»Ach so, weil du dich so gut mit den Strategien von Sun Tzu auskennst, oder was?«»Wenn ich von Strategie wirklich eine Ahnung hätte, wäre ich längst nicht mehr hier.Dann hätte ich den Zusammenbruch vorausgesehen und wäre auf ein Schiff gestiegen, solange noch welche fuhren.«»Warum bist du dann also hier?«»Meine Mutter hat immer gesagt, dass für uns, die Angehörigen, auch Boote kommen würden.Es sollten genug für alle sein.« Mahlia lächelte bitter.»Na ja, sie war nicht die Hellste.Und hatte keine Ahnung von Strategie.Und jetzt gibt es kein Entkommen mehr.«»Hast du schon mal daran gedacht, nach Norden zu gehen? Dich über die Grenze zu schleichen?«Mahlia sah Mouse an.»Kojwölfe, Panther, Kriegsherren und dann diese Halbmenschen, die da oben die Stellung halten? Die würden uns in Stücke reißen, bevor wir auch nur in die Nähe von Jersey Orleans kommen.Wir stecken hier fest, so sieht’s aus.Wie ein Haufen Krabben in einem Topf mit kochendem Wasser.«»Ich höre Mahfouz reden.«»Krabben in einem Topf, die sich gegenseitig unter Wasser ziehen, während sie alle bei lebendigem Leib gekocht werden.«Mouse lachte.»Du musst aber dazu auch seinen Tonfall nachmachen.So voller Enttäuschung.«»Du hättest ihn sehen sollen, als ich mit Amaya Klartext geredet habe.Da sah er erst enttäuscht aus.« Mahlia wedelte verärgert mit dem Armstumpf.»Als würden die Leute mich für ein Geschenk des Plünderergottes halten, wenn ich nett und höflich wäre.« Sie schnaubte verächtlich.Mouse lachte.»Also, willst du dich jetzt weiter selbst bemitleiden oder hast du auch irgendwas Neues zu erzählen?«»Gibt es denn irgendwas zu berichten? Ist irgendwo ein Fisch aus einem Becken gesprungen, und ich habe es nicht bemerkt?« Mahlia stieß Mouse an.»Was ist los? Hast du etwa was Neues zu erzählen?«Mouse kniff die Augen zusammen und deutete auf die versunkenen Städte.»Da wird wieder gekämpft.«Mahlia brach in Gelächter aus.»Das ist so, als würdest du sagen, die Städte gehen unter.«»Ich meine es ernst! Da ist irgendein großes, altes Geschütz im Einsatz, und ich habe mich gefragt, ob du es vielleicht kennst.«»Ich höre nichts.«»Na, vielleicht solltest du dann mal ein bisschen geduldig sein und lauschen.Es war den ganzen Morgen zu hören.Wird bestimmt bald wiederkommen.«Mahlia richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Horizont und betrachtete die Ruinen der versunkenen Städte, die aus dem Dschungel aufragten.Ferne Eisentürme, die in den Himmel stachen.In manchen brannten Signalfeuer.Eine Rauchwolke hing über der Stadtmitte, braun und schwer.Sie lauschte.Das ferne Rattern von Gewehren, aber nichts Interessantes.Ein paar Kalaschnikows, vielleicht ein schweres Jagdgewehr.Das waren nur Hintergrundgeräusche.Eine Auseinandersetzung im Dschungel oder ein paar Schießübungen.Nichts …Eine Explosion war zu hören.Der Eisenträger, auf dem Mahlia und Mouse saßen, erzitterte von der Erschütterung.Mahlia blieb der Mund offen stehen.»Verdammt, Mouse! Das ist ein Geschütz!«»Hab ich dir doch gesagt!« Mouse grinste.»Anfangs dachte ich, sie würden nur irgendwas sprengen.Aber es ging immer so weiter.Das sind alte Armeegranaten oder so was.«Wie um seine Worte zu untermauern, war erneut eine Explosion zu vernehmen, und dieses Mal flammte in der Ferne auch ein Blitz auf, und eine Rauchwolke erhob sich über der Stadt.Dass man das aus einer Entfernung von über fünfundzwanzig Kilometern noch sehen konnte, war erstaunlich.»Das ist ein 999er«, sagte Mahlia.»Was ist das?«»Ein großes, altes Geschütz.Schwere Artillerie.Die Friedenswächter haben es benutzt, um die Kriegsherren zu bombardieren.Es hatte irgendeine besondere Zielvorrichtung, und sie konnten damit der Gottesarmee, der VPF, der Freiheitsmiliz oder wem auch immer die dicken Granaten direkt auf die Köpfe regnen lassen.Eigentlich haben die Friedenswächter die vor ihrem Rückzug alle unbrauchbar gemacht, damit die Kriegsherren sie nicht benutzen konnten.Aber das ist eindeutig ein 999er.«»Glaubst du, China hat neue Friedenswächter geschickt?«, fragte Mouse.»Um den Kriegsherren doch noch den Garaus zu machen?«Bei dem Gedanken schnürte sich Mahlias Brust zusammen.Insgeheim hatte sie sich dieser Hoffnung auch schon oft hingegeben, obwohl sie wusste, dass es Unsinn war.Dennoch wünschte sie sich nichts sehnlicher.Ihr Vater würde mit seinen Soldaten aus China zurückkehren [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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