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.Wir haben schon zu viel gesagt.« Die Tränen kullerten der jungen Dienerin über die Wangen.»Bitte seid ihr nicht böse, Empousa«, flehte Nera.»Sie sagt nur die Wahrheit, Empousa«, schluchzte Aeras.»Wir dürfen nicht darüber sprechen!«»Gii hat recht; ich hätte das nie erwähnen dürfen.Hekate hat befohlen, die Vergangenheit ruhen zu lassen.Wir werden nie wieder darüber reden«, sagte Floga entschieden.»Und was ist mit dem Wächter? Wird er darüber reden?«»Oh, Empousa, bitte nicht!« Giis Gesicht war vom Bad sanft gerötet gewesen, doch jetzt verlor es alle Farbe.»Ihr dürft mit ihm nicht über die Vergangenheit reden!« Die anderen Elementare stimmten ihr aufgeregt zu.»Okay, okay! Ich werde ihn nicht danach fragen.Es ist alles in Ordnung, Gii, bitte weine nicht.Lass uns einfach vergessen, dass ich überhaupt damit angefangen habe«, versuchte Mikki hastig, sie zu beruhigen.Es tat ihr wirklich leid, dass sie die jungen Frauen so verstört hatte.»Hier, kannst du mir sagen, was in all den Flaschen ist? Ich will mir nicht aus Versehen die Haare mit Öl waschen, statt mit Shampoo.«Leise schniefend und sich die Augen wischend, zeigte Gii ihr die verschiedenen Seifen und Öle in ihrem Korb.Aber Mikki hörte nur mit halbem Ohr zu.Ihre Gedanken kreisten immer noch um die unbeantworteten Fragen in ihrem Kopf.Den Warnungen ihrer Dienerinnen zum Trotz hatte sie immer noch das starke Bedürfnis, den Wächter zu fragen, was passiert war.Nicht heute Abend, natürlich.Nicht so bald.Aber vielleicht, wenn sie ihn besser kennengelernt hatte.Heute hatte er tatsächlich gelächelt und sogar Scherze mit ihr gemacht.Und er hatte sie berührt.Ein Schauer überlief sie, als sie sich daran erinnerte, wie sein Horn über ihren nackten Arm gestrichen hatte und wie seine Augen direkt in ihre Seele zu blicken schienen.Gib es doch endlich zu.Du bist total fasziniert von ihm.Es stimmte, aber sie verdrängte den Gedanken und grübelte stattdessen über das Geheimnis, das das Reich der Rose wie ein Schleier umgab.Hekate konnte nicht ernsthaft von ihr erwarten, dass sie hier lebte und nicht herauszufinden versuchte, was die Kette von Ereignissen in Gang gesetzt hatte, durch die sie Empousa geworden war.Vielleicht wollte die Göttin nur vermeiden, dass sie es aus zweiter Hand erfuhr wie irgendein Gerücht, und hatte ihren Dienerinnen deshalb verboten, darüber zu reden.Außerdem hatte Gii nicht ausdrücklich gesagt, dass der Wächter nichts verraten durfte; sie hatte nur ein bisschen überreagiert und sie gebeten, ihn nicht nach der Vergangenheit zu fragen.Jedenfalls machten sowohl die Dienerinnen als auch alle anderen Frauen im Reich der Rose einen großen Bogen um den Wächter und wussten offensichtlich nicht recht, ob sie ihn wie einen tollwütigen Hund oder wie einen rachsüchtigen Gott behandeln sollten.Für Mikki war er keines von beidem.Sie zog den Korken aus der Flasche, in der sich Gii zufolge Shampoo befand, und knetete eine großzügige Menge in ihre Haare.Als die Nacht kühler wurde, stiegen aus den Becken dichte Dampfschwaden auf und hüllten sie in einen warmen Nebel.Ganz in ihrer eigenen Welt versunken, atmete Mikki tief ein und merkte, dass die Seife den gleichen Duft verbreitete wie das exotische Parfüm, das Sevillana ihr geschenkt hatte.Als sie sich fertig gewaschen und ihre Haare ausgespült hatte, öffnete sie die anderen Flaschen und schnupperte daran.Alles – Seife, Shampoo und Öle – hatten dasselbe üppige Aroma.»Das ist der Duft der Empousa.Niemand anderes darf ihn tragen«, erklärte Floga.Während sie alle ihr Bad genossen und ihren Wein geschlürft hatten, war es um sie herum still geworden, und Flogas Stimme erschreckte sie.Mikki spähte durch die Dampfschwaden und stellte fest, dass der Gesichtsausdruck der Dienerin des Feuers seltsam war – es schien fast so, als wäre sie wütend.»Würdest du ihn gern tragen, Floga?«, fragte Mikki, senkte aber die Stimme, damit nur Floga sie hören konnte.Doch das schien sie noch mehr zu verärgern: »Nein, Empousa! Natürlich nicht«, flüsterte sie entsetzt.Aber als die Dienerin sich wegdrehte und die Augen abwandte, geriet Mikki ins Grübeln …19»Nein, danke, Gii.Ich komme schon klar.Ich werde nur schnell zu Abend essen und mich dann hinlegen.Ich bin total fertig, und morgen steht uns wieder ein anstrengender Tag bevor.« Mikki lächelte strahlend und redete sich ein, dass sie Gii nicht wirklich anlog.Sie erzählte ihr nur nicht alles.»Aber Empousa, seid Ihr sicher, dass ich Euch nicht in Euer Nachtgewand helfen soll?«»Das ist nicht nötig.« Mikki sah auf ihr schlichtes, aber elegantes hellgelbes Gewand hinab.»Ich glaube, ich lerne endlich, mit diesem Chiton umzugehen.«Gii lächelte.»Hat er Euch als Arbeitskleidung gut gedient?«»Ja, das hat er.« Das meinte Mikki absolut ehrlich.Nachdem sie sich anfangs etwas schwergetan hatte, die langen Röcke richtig festzustecken, empfand sie den Chiton inzwischen als ideale Arbeitsbekleidung – auch wenn der Wächter ihr hatte helfen müssen, ihn anzubehalten.Oder vielleicht gefiel er ihr gerade deswegen so gut …»Also mögt Ihr ihn lieber als … Jens?«»Jeans.« Mikki lachte und umarmte das Mädchen an ihrer Seite spontan.»Weißt du was? Ich glaube, ich mag Chitons wirklich lieber als Jeans.«Gii erwiderte die Umarmung und drückte Miki sanft.»Dann schlaft gut, Empousa.«»Du auch, Gii.Wie wäre es, wenn ich dich und die anderen Dienerinnen morgen rufe, sobald ich aufgestanden bin, und wir zusammen frühstücken? Ich habe ein paar neue Ideen, die ich gern mit euch besprechen würde.«»Wie Ihr wünscht, Empousa.« Gii knickste und eilte dann über die Balkontreppe in die Nacht hinaus.Als sie endlich allein war, hatte Mikki Zeit, sich über den Rest des Abends den Kopf zu zerbrechen.Genau wie in der letzten Nacht stand der kleine Tisch direkt an den Glastüren zu ihrem Schlafzimmer, und auch dieses Mal war er reich mit Brot und Wein, Fleisch und Käse beladen.Nur ein Platz war gedeckt, aber heute Abend standen zwei Stühle da.Mikki runzelte die Stirn.Damit würde er nicht durchkommen.Sie hatte ihn zum Abendessen hergebeten, also würden sie beide zu Abend essen.Sie schloss die Augen und dachte an die Palastdienerinnen, die plötzlich erschienen waren, als sie sich Wein, Seife und saubere Klamotten gewünscht hatte.»Ich brauche noch ein Gedeck.Bitte«, sagte sie.Sie hätte nicht einmal bis zehn zählen können, da klopfte es auch schon zweimal laut an ihre Schlafzimmertür [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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