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.Ich bin Lord Hairstreaks wertvollster Geheimagent.«Es war Kitterick, der die anschließende Stille unterbrach.»Sie waren, versteht sich.Jetzt, wo Sie es uns erzählt haben.«»Ich glaube nicht, Giftzwerg«, sagte Chalkhill.»Und ich werde euch noch etwas erzählen.« Er wandte sich wieder an Blue.»Ihr seht, Durchlaucht, ich habe stets behauptet, dass mich eine tiefe und dauerhafte Freundschaft mit Lord Hairstreak verbindet.Natürlich hat mir das nie jemand abgenommen.Es war die perfekte Tarnung.Die Leute waren immer viel zu sehr damit beschäftigt, über mich zu lachen, als dass sie auf den Verdacht kommen konnten, es wäre die Wahrheit.«»Eine Tarnung für was?«, fragte Blue verächtlich.»Für Ihre Beteiligung an einer Leimfabrik?«Chalkhill sah sie verblüfft an.»Von allen Leuten fragt ausgerechnet Ihr mich das? Ich dachte, Ihr wärt wegen Eures armen, lieben, vermissten Bruders gekommen?«Nach einer ganzen Weile sagte sie: »Was wissen Sie über Pyrgus?«»Was ich über ihn weiß? Was weiß ich denn? Mal sehen…« Er sah zur Decke, als wäre er in angenehme Gedanken versunken.»Ich weiß, dass er der direkte Thronfolger ist.Ich weiß, dass, gesetzt den Fall, jemand würde den Purpurkaiser stürzen und, sagen wir, ersetzen wollen, es um einiges glatter ginge, wenn er den Thronfolger gleich mit ausschaltete.Ich weiß – «»Sie haben vor, meinen Vater zu stürzen?«»Nicht ich, durchlauchtigste Prinzessin – aber vielleicht Lord Hairstreak?«Sie starrte ihn an, ohne etwas sagen zu können.Nun ergab langsam alles einen schrecklichen Sinn – die abgebrochenen Verhandlungen, der drohende Krieg, Pyrgus’ Verschwinden…Aber Chalkhill war noch nicht fertig.»Ihr seht überrascht aus.Das freut mich.Ihr würdet nicht glauben, mit welchem Aufwand wir unsere Pläne zu verbergen gewusst haben.Wisst Ihr, dass unser erster Plan darin bestand, dafür zu sorgen, dass mein Narr von einem Partner Euren Bruder ermordet? Der gute, alte Brimstone – spielt immer mit seinen Dämonen herum.Er denkt, er beherrscht sie, aber sie führen ihn schon seit Jahren an der Nase herum – vor allem diejenigen, die bei Lord Hairstreak in Lohn und Brot stehen.Egal, ich hatte jedenfalls arrangiert, dass Prinz Pyrgus von ein paar Schlägern die Seething Lane hinuntergejagt wird.Ihr kennt die Gegend nicht zufällig?«»Ja«, sagte Blue eisig.»Dann wird Euch auch bekannt sein, dass es sich um eine Sackgasse handelt, die vor der Fabrik endet.Damit war Pyrgus gezwungen, unbefugt unser Werksgelände zu betreten.Pech für ihn.Dann hat er auch noch ein paar Leimkätzchen gestohlen, aber dabei handelte es sich nur um eine kleine Dreingabe.Befand er sich einmal in der Fabrik, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis er von unserem Sicherheitsdienst aufgegriffen und zu mir gebracht wurde.«»Sind Sie eigentlich immer so eine Plaudertasche?«, fragte Kitterick.Chalkhill ignorierte ihn.»Ich wiederum habe ihn zu Brimstone gebracht.Lord Hairstreak hatte bereits einen seiner Dämonenfreunde angewiesen, ein Menschenopfer zu verlangen.Dahinter steckte die Idee, dass Brimstone Euren Bruder in einem seiner ekligen Rituale ermordet und wir ihn dafür denunzieren würden – genau genommen hätte ich ihn denunziert.Was für ein Schauprozess das geworden wäre! Er hätte sämtliche Aufmerksamkeit von unserem eigentlichen Vorhaben abgelenkt.« Er breitete traurig die Arme aus und seufzte, wie um seine frühere Erscheinung zu parodieren.»Aber Brimstone hat es vermasselt.Ich fürchte, der alte Knabe hat sein Verfallsdatum schon um einiges überschritten.Ein paar Gardisten Eures Vaters sind aufgetaucht, und er ist in Panik geraten.«Blue machte ein ausdrucksloses Gesicht, aber ihr lief es eiskalt den Rücken hinab.Sie war es gewesen, die darauf gedrängt hatte, dass die Garde nach Pyrgus suchte, aber bis jetzt hatte sie keine Vorstellung gehabt, wie knapp seine Rettung gewesen war.Typisch Pyrgus, kein Wort darüber zu verlieren, in welcher Bedrängnis er gewesen war.Sie kämpfte die anschwellende Panik nieder und sagte: »Dann stecken Sie hinter der Sabotage des Portals und dem Giftanschlag?«Chalkhill zuckte die Schultern.»Von einem Giftanschlag weiß ich nichts, aber das Portal haben wir sabotiert, sicher.Was sollten wir sonst machen? Und nun, da Pyrgus uns nicht mehr im Weg steht, können wir uns endlich um die dringend anstehende Ermordung Eures Vaters kümmern.«»Und Sie meinen nicht, dass wir ihn warnen werden?«, fragte Blue.Chalkhill wuchtete sich hoch und lächelte.»Ihr enttäuscht mich, meine Liebe.Ich hätte gedacht, Ihr wärt inzwischen darauf gekommen, dass Ihr in keiner Weise in der Position seid, noch irgendjemanden zu warnen.Es versteht sich von selbst, dass ich Euren Trinianer gleich töten werde.« Er schüttelte sich.»Ich kann Zwerge nicht ausstehen – sie sind so klein.Aber Euch plane ich am Leben zu lassen, Prinzessin, ein bisschen jedenfalls noch…«Blue lief rot an, aber bevor sie etwas erwidern konnte, sagte Kitterick ruhig: »Sie werden an mich nicht herankommen, nicht einmal mit einem Halekmesser.«Chalkhill nickte.»Da kannst du Recht haben.Aber wie es der Zufall so will, habe ich das auch gar nicht vor.« Er hob die Stimme.»Raul!« Fünf stämmige Wachen marschierten in den Raum, bewaffnet mit Betäubungsstäben und Schwertern aus flexiblem Obsidian.»Einen wirst du vielleicht beißen können, Giftzwerg, aber bevor du die Zähne wieder aus ihm heraus hast, haben die anderen schon deine Eingeweide auf dem Fußboden verteilt.«Blue warf einen Blick zu Kitterick und sah dann Chalkhill an.»Haben Sie Mr Kitterick je pfeifen gehört, Mr Chalkhill?«, fragte sie gelassen.Chalkhill blinzelte.»Pfeifen?« Er sah verblüfft aus.»Pfeifen Sie doch für die netten Herren einmal, Mr Kitterick«, sagte Blue.Ohne erst noch großartig die Lippen zu spitzen, stieß Kitterick ein durchdringendes Pfeifen aus.Es schien aus dem Schlitz in seinem Kopf zu kommen.Die Fensterscheiben zersplitterten, und stämmige Palastwachen stürmten herein und seilten sich in einem Scherbenregen vom Oberlicht ab [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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