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.Sie ist an Krebs gestorben, und es vergeht nicht ein einziger Tag, an dem ich nicht daran denke.»«Oh, das tut mir Leid.» In Mauras Kopf stritten plötzlich widersprüchliche Emotionen miteinander.«Es tut mir ja so Leid.»«Die Sache ist nur, dass mein Leben weitergeht.Hannah würde mir in den Hintern treten, wenn ich mich hängen ließe.Sie hätte sicher gewollt, dass ich nach vorne schaue und weitermache.»Maura verstand nicht, worauf er hinauswollte.«Damit hätte sie auch Recht gehabt.»«Also, was ich Sie fragen wollte… Wenn das hier alles vorbei ist… Würde Sie dann eventuell – ich weiß nicht – mit mir Kaffee trinken gehen?»Maura nickte entschlossen.«Aber selbstverständlich… Kaffee trinken… das wäre nett.»«Ausgezeichnet, ausgezeichnet», sagte Grove und schickte sich zum Gehen an.Dabei stellte er sich vor lauter Verlegenheit so ungeschickt an, dass er beinahe über die eigenen Füße gestolpert wäre.«Wir bleiben in Kontakt, geben Sie auf sich Acht!»Er drehte sich um und ging über den Gehsteig auf den wartenden Kleinbus zu.Maura blickte ihm nach.Der brennend kalte Wind und die unerwarteten Gefühle trieben ihr die Tränen in die Augen.Kapitel 8Der Geist im Dreiteiler«Es müsste gleich hier links sein.» Grove sah vom Stadtplan auf und musterte den geschmackvollen Lattenzaun, der die Straße säumte.Sie waren die fünfzehn Meilen vom O’Hare International Airport durch ein heftiges Frühlingsgewitter gefahren, doch nun zogen die Regenwolken ab und gaben den Blick auf den sternenklaren Nachthimmel frei.«Verdammt, ich habe mir wirklich den falschen Beruf ausgesucht», verkündete Zorn, als er die Limousine vor dem Haus Nr.2233 N an den Straßenrand lenkte.Die Linden Avenue war eine lange Allee von alten Bäumen, hinter denen sich prunkvolle Villen im viktorianischen Stil versteckten.Gaslaternen illuminierten die ausladenden Auffahrten der Anwesen, und von den kupfernen Dachrinnen fielen mit leisem Geräusch die Regentropfen zu Boden.Es roch nach gutem, altem Geld.Die Ackermans bewohnten einen massiven Bau im Queen-Anne-Stil mit einer abgeschirmten Veranda, die sich ums ganze Haus zog, und mehr Dachgauben am Haus als an einem Hotel aus dem 18.Jahrhundert.Die meisten Rollläden waren heruntergelassen.Grove und Zorn zogen ihre Jacketts an, als sie aus dem Wagen stiegen, und Zorn drückte seinen Cowboyhut fest auf die blank polierte Glatze.Schweigend überquerten sie die ausgedehnte Rasenfläche und stiegen dann die breite Treppe zur riesigen Eingangstür aus Eichenholz hinauf.Die Türglocke hörte sich an wie das Läuten der St.-Mary-Kathedrale.«Jassir?» Eine pummelige, dunkelhäutige Frau in blassblauer Uniform stand hinter der riesigen Tür.«Kann ich helfen?»Grove stellte sich und seinen Partner vor und sagte der Haushälterin, dass sie gekommen seien, um mit Mrs.Ackerman zu sprechen.«Erwartet die Missus Sie?»«Ja, sie weiß von unserem Kommen», sagte Grove mit einem Lächeln.Die Haushälterin ließ sie ein und bat um einen Augenblick Geduld, bevor sie über eine weite Treppe hinauf in die obere Etage verschwand.Die beiden Männer blieben alleine im geräumigen Foyer zurück.Grove schaute sich um, bewunderte die gepflegte Atmosphäre des Hauses und das kostbare Mobiliar.Wie so oft in alten Villen, roch auch hier die Luft wie in einem Museum – eine Mischung aus Moder, Holzöl und kräftigen Gewürzen.Ein gigantischer hölzerner Treppenaufgang schwang sich von der Galerie im ersten Stock nach unten und dominierte die Eingangshalle.Grove konnte sich sehr gut vorstellen, dass Helen Ackerman während einer Party in einem Versace- oder Donna-Karan-Kostüm wie ein General zur Truppeninspektion schritt.Wilmette, Illinois.Grove kannte diese Gegend aus seiner Kindheit.Er war zehn Meilen weiter südlich von hier aufgewachsen, in einem heruntergekommenen Teil von Chicago, den alle nur Uptown nannten.Kinder aus Uptown verschlug es nur selten in die reichen Gegenden der nördlichen Stadtteile.Uptown-Kinder spielten Straßenhockey in Gassen voller Unrat, schlossen sich Straßenbanden an und begannen dann meist eine kriminelle Karriere.Diejenigen, die nicht im Gefängnis endeten, arbeiteten zu einem Hungerlohn in einer Fabrik oder bei der Müllabfuhr.Es glich schon einem Wunder, wenn es einmal jemand aus Uptown zum Militär schaffte oder gar als Soldat studierte.Und nur sehr selten, vielleicht einmal in tausend Jahren, gelang es einem Uptown-Kind, sich ganz nach oben bis an die Spitze der Hierarchie hochzuarbeiten.Das Murmeln einer Stimme drang aus den oberen Stockwerken herunter.Vielleicht war es das Dienstmädchen, das Mrs.Ackerman über die Gegensprechanlage über den Besuch unterrichtete.Grove dachte an seine Mutter; sie war ungefähr so alt wie die Bedienstete, die sicher derselben gesellschaftlichen Schicht entstammte.Vida Grove wohnte noch immer in Uptown, irgendwo in den Schluchten der Wohnblöcke und Mietskasernen entlang der Lawrence Avenue.Bis heute hatte sie es nicht geschafft, jener stickigen, kleinen Wohnung zu entkommen, in der Ulysses Grove seine Kindheit verbracht hatte.Wahrscheinlich beschäftigte sie sich jetzt gerade damit, auf dem altmodischen Herd in der Küche irgendein schauderhaftes afrikanisches Eintopfgericht zuzubereiten.Grove erinnerte sich daran, wie er an so manchem kalten Wintermorgen seine Hände über den glühenden Kohlen des Herdes gewärmt hatte.Er entsann sich, wie die Kälte an seinem Rücken unter den scheußlichen, von Hand gefärbten Dashiki-Hemden hinaufgekrochen war, mit denen seine Mutter ihn in die Schule geschickt hatte.Über die Jahre hinweg war es Grove gelungen, all das aus seinem Bewusstsein zu verdrängen.Er hatte diesen Abschnitt seines Lebens aus seinem Gedächtnis gestrichen, und deswegen bereitete es ihm auch nicht die geringsten Schwierigkeiten, beruflich in Chicago zu sein, ohne auch nur in Erwägung zu ziehen, seine Mutter anzurufen.«Ich hoffe, wir können das hier schnell hinter uns bringen.» Die Stimme von Helen Ackerman riss Grove aus seinen Gedanken.Die beiden Männer drehten sich um und erblickten Mrs.Ackerman am Fuß der Treppe.Sie trug einen preiselbeerfarbenen Trainingsanzug aus Velours, und um ihr ergrauendes Haar hatte sie einen Schal geschlungen.Sie konnte kaum größer als eins sechzig sein, aber mit ihrer aristokratischen Haltung, der Patriziernase und dem glühenden Blick wirkte sie fast einschüchternd.Bei jeder Bewegung rasselten die Armreifen an ihrem Handgelenk.«Ich gebe heute Abend einen Kurs in Pilates-Training im Bürgerzentrum, den ich nicht versäumen darf», fügte sie hinzu, als sie sich den beiden Besuchern mit ausgestreckter Hand näherte.«Wir wissen es zu schätzen, Mrs.Ackerman, dass Sie uns so kurzfristig empfangen», sagte Grove und erwiderte den Handschlag.«Special Agent Ulysses Grove.» Helen Ackermans Hand fühlte sich kühl und zerbrechlich an.«Das ist ein interessanter Name», entgegnete sie.«Ulysses… was ist das, Griechisch?»«Ich bin mir nicht sicher.» Er deutete auf Zorn.«Das hier ist Special Agent Zorn.»Zorn nahm seinen Hut ab, schenkte der Frau ein Lächeln und schüttelte ihre Hand.«Terry Zorn, Ma’am, es ist mir ein Vergnügen.»«Setzen wir uns doch», schlug Helen Ackerman vor und rief über die Schulter nach ihrer Haushälterin: «Alice! Kaffee, bitte! Ins Sonnenzimmer!»Sie führte die beiden Männer durch das stilvoll möblierte Wohnzimmer in einen atemberaubenden, gläsernen Wintergarten.Ein Dschungel exotischer Pflanzen erfüllte den Raum mit einem schweren, süßlichen Duft [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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