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.«Prü­fend mus­ter­ten sie sich.Ra­vin hat­te das Ge­fühl, dass der Naj sich nicht ent­schei­den konn­te, ob er noch wei­ter mit ihm re­den soll­te.Va­ju dreh­te sich um und trot­te­te zu Ra­vin.Der Naj be­ob­ach­te­te sie.»Nun, Spra­che hin oder her – die Ji­na mö­gen dich und dei­nen un­höf­li­chen Freund.Ich ha­be euch sehr lan­ge be­ob­ach­tet.Ihr wart nie un­freund­lich zu den Ji­na, ihr habt sie be­schützt – zu­min­dest so­lan­ge ihr in der Nä­he des Was­sers wart.Du passt auf et­was auf, was zu uns ge­hört, und wir pas­sen auf et­was auf, was euch ge­hört.Und des­halb ge­be ich dir jetzt et­was zu­rück, das du dem Was­ser ge­schenkt hast.«Ei­ne Klin­ge blitz­te im Mond­licht auf.»Mein Mes­ser!«Ra­vin starr­te atem­los auf die ge­bo­ge­ne Klin­ge und den ge­schnitz­ten Griff.Das Mes­ser muss­te tief, sehr tief im Was­ser ge­le­gen ha­ben, denn es war kalt wie Eis.»Ich ha­be es vor vie­len Mon­den ver­lo­ren – an ei­nem Bach, noch be­vor wir in Jer­riks Wald ge­rit­ten sind!«»Ich weiß«, sag­te der Naj kühl.»Und dir al­lein wür­de ich es nie­mals zu­rück­ge­ben.Nur für die Ji­na.Falls du es brauchst um sie zu schüt­zen.«»Dann bist du uns be­reits vor dem Wald be­geg­net? Du warst es, den ich ge­se­hen ha­be an dem Mor­gen, an dem wir Sel­la ge­trof­fen ha­ben!«Der Naj wand­te sich wie­der Don­do zu und schwieg.Nach ei­ner Wei­le rich­te­te er sei­ne glän­zen­den Au­gen wie­der auf Ra­vin.»Von nun an kann ich euch nicht mehr be­glei­ten.Hier en­det mein Weg, denn hin­ter der Bie­gung be­ginnt das Ge­biet der Meer­naj.«»Halt!«, rief Ra­vin, als der Naj be­reits un­ter­tau­chen woll­te.»War­te noch, bit­te.Was ist mit dem Fluss pas­siert? Warum ist hier ein Be­cken?«Der Naj gab ein knar­ren­des Ge­räusch von sich, viel­leicht ein Seuf­zen, viel­leicht ei­ne Äu­ße­rung des Är­gers und der Un­ge­duld.»Schau nach oben!« Sei­ne Hand deu­te­te auf den Fels­kamm.»Fel­sen sind her­un­ter­ge­bro­chen, des­halb kann der Fluss an die­ser Stel­le nicht mehr flie­ßen.Die Skig­ga ist ziem­lich wü­tend.«»Die Skig­ga?«»Be­wacht die Gren­ze zu den Meer­naj.«»Dann ist auch sie ein Naj?«Die Fischau­gen blick­ten ihn an und zum ers­ten Mal glaub­te Ra­vin ei­ne Re­gung dar­in zu er­ken­nen.Es war Ver­ach­tung.»Ganz be­stimmt nicht!«, sag­te der Naj und tauch­te weg.Von ei­ner Skig­ga ha­be ich noch nie et­was ge­hört«, flüs­ter­te Dari­an.Ladro und Mel Amie blick­ten zwei­felnd auf die glat­te Was­ser­flä­che.»Viel­leicht ist sie nur ein Was­ser­schlä­fer, dann wird sie uns nichts tun.«»Ja«, sag­te Mel Amie tro­cken.»Und viel­leicht ist sie nur ei­ne rie­si­ge See­schlan­ge, die Hun­ger hat, seit der Fluss nicht mehr ge­nug Fi­sche ins Be­cken spült.«Die Pfer­de stan­den be­reit, das Floß war be­packt und düm­pel­te, be­reit zum Ab­le­gen, am Ufer.Sie hat­ten sich ih­rer Klei­dung zum größ­ten Teil ent­le­digt.Mel Amie schnall­te sich das ge­bo­ge­ne Si­chel­mes­ser um, band sich ihr Schwert ans Hand­ge­lenk und wa­te­te bis zu den Hüf­ten in das kal­te Was­ser.Zum ers­ten Mal schau­te Ra­vin die Krie­ge­rin rich­tig an.Seh­nig und breit­schult­rig war sie, Mus­kel­strän­ge zeich­ne­ten sich auf ih­rem Rücken ab.Ih­re Haut war dun­kel und wie ge­gerbt, wie ei­ne Land­kar­te leuch­te­ten die hel­len Mus­ter vie­ler Nar­ben auf ih­rem Rücken.Ne­ben ihr wirk­te Ami­na wie ein halb ver­hun­ger­tes Kalb ne­ben ei­nem al­ten kamp­fer­prob­ten Ran­jög.Den­noch war die al­te Krie­ge­rin blass, auch wenn sie ih­re Angst zu ver­ber­gen such­te.Ladro hat­te noch kein Wort ge­spro­chen und starr­te dro­hend das Was­ser an, als könn­te er Skig­ga, wer oder was sie auch sein moch­te, auf die­se Wei­se ein­schüch­tern.»Noch kön­nen wir um­keh­ren«, sag­te Mel Amie.»Und zu­rück­keh­ren und Zeit ver­lie­ren?«, warf Dari­an ein.Ent­schlos­sen schüt­tel­te er den Kopf und biss sich auf die Lip­pen.»Ra­vin und ich wer­den hin­über­schwim­men.Wenn sich un­se­re We­ge hier tren­nen, dann ver­ste­hen wir es und hal­ten euch nicht zu­rück.«Ra­vin er­schrak über die Wor­te sei­nes Freun­des.Beim Ge­dan­ken, al­lei­ne wei­ter­zu­rei­ten oh­ne Ami­na und die an­de­ren, wur­de ihm flau im Ma­gen.War er bis da­hin noch ru­hig ge­we­sen, so ver­spür­te er jetzt den wür­gen­den Druck der Angst in der Ma­gen­gru­be.Zu sei­nem Trost blick­ten Ami­na und Ladro eben­so er­schro­cken wie er.Sie wech­sel­ten einen lan­gen Blick.Wie­der ein­mal fiel Ra­vin auf, dass sie wie zwei Ver­schwö­rer wirk­ten, und er fühl­te sich ein­sam und aus­ge­schlos­sen.Mel Amie seufz­te.»In Ord­nung«, sag­te sie.»Wir kom­men ja mit.«»Dann los!«, mein­te Ra­vin er­leich­tert.»Wenn wir zü­gig schwim­men, ha­ben wir das an­de­re Ufer er­reicht, be­vor die Son­ne über dem Berg­kamm steht.«Er hoff­te, dass sei­ne Stim­me mun­ter und mu­tig klang, auch wenn ihm das Herz bis zum Kinn poch­te und sei­ne Knie weich wa­ren.Al­lein der Ge­dan­ke, in die­ses schwar­ze Was­ser zu stei­gen, flö­ßte ihm Ent­set­zen ein.Ami­nas Ban­ty leg­te die Oh­ren an und schnaub­te, die Hor­jun-Pfer­de zerr­ten am Zü­gel und trap­pel­ten auf der Stel­le.Nur Va­ju und Don­do tauch­ten ih­re Mäu­ler mit Be­geis­te­rung in das dunkle Was­ser [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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