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.»Deswegen freuen wir uns jetzt umso mehr, dir diesen Wunsch endlich erfüllen zu können.«»Aber«, stotterte ich, den Blick auf den Gutschein gerichtet, der trotz der wenigen Gramm, die er eigentlich wog, wie ein schweres Gewicht in meiner Hand lag.»Mama … Papa … Alena … Ingo … Ich kann das nicht …«»Doch, du kannst«, sagte Alena und zog mich in eine feste Umarmung, die mich zum Schweigen brachte.Egal wie lange und oft ich den Gutschein anstarrte, ich konnte es nicht verinnerlichen.Immer wieder unternahm ich den Versuch zu sagen, dass ich das Geschenk nicht annehmen könnte, dass es viel zu wertvoll wäre, aber stets wurden meine Worte im Keim erstickt.Irgendwann fing ich an, mich bei jedem einzelnen zu bedanken, auch wenn ich weiterhin nicht begreifen konnte, womit ich das verdient hatte.»Hast du dir schon überlegt, wen du mitnimmst?«, fragte Ingo.»Nein, ehrlich gesagt bin ich gerade noch zu sehr mit Sprachlossein beschäftigt.«Aber eigentlich, so wurde mir bewusst, kam nur eine Person infrage.Ich blickte zu Alex.»Vergiss es«, sagte Sebastian und legte den Arm um seine Freundin.»So nett ich dich auch finde, Emely, ich kann Alex unmöglich so lange hergeben.«Ich schmunzelte.»Das wirst du dann wohl müssen.Ich werde auch gut auf sie aufpassen, das verspreche ich dir.«Alex blieb erstaunlich ruhig.So wie sie bei den Schuhen ausgeflippt war, müsste man meinen, dass eine bevorstehende Reise einen ähnlichen Effekt hätte.Doch sie lächelte nur halbherzig.Hatte sie keine Lust, mit mir in den Urlaub zu fahren?»Elyas?«, fragte Alena.»Hm?«, machte der Angesprochene, als wäre er mit den Gedanken woanders gewesen.»Wie wäre es, wenn du ein bisschen für uns spielst?«»Nein, Mama, nimm es mir nicht übel, aber momentan ist mir nicht danach.«»Wieso denn nicht? Es ist doch gerade so gemütlich.Und du weißt, wie sehr es mir fehlt, dir auf dem Klavier zuzuhören.Spiel doch noch mal das Lied von heute Nachmittag für uns, das war wunderschön.«Elyas fuhr mit dem Handrücken Ligeias Seite entlang.»Tut mir leid, Mama.Wirklich nicht.Ich verspreche dir, dass ich dir noch mal etwas vorspiele, bevor ich morgen früh fahre, okay?«Alena ließ die Schultern hängen.»Wie schade«, sagte sie.»Aber okay.Dann werde ich morgen auf dein Versprechen zurückkommen.«Während die anderen wieder in Gespräche verfielen, spürte ich, wie langsam jegliches Gefühl aus meinem Körper verschwand.Die Hintergrundgeräusche wurden leiser, bis sie gänzlich verstummten.Ich driftete immer mehr ab, fort von hier, zu einem anderen, weit entfernten Ort.Elyas hatte sich doch dazu entschieden Klavier zu spielen.Aber nur in meinem Kopf.Kaum war die Melodie in meinen Gedanken zu Ende, begann sie von neuem.Immer wieder.Unaufhaltsam.Elyas hatte das linke Bein angewinkelt auf dem anderen liegen und Ligeia auf seinem Unterarm gebettet.Mein Blick war starr auf die kleine Katze gerichtet.Mit ihren großen schwarzen Augen blickte sie um sich.Noch gestern bestand ihr Leben aus hilflosem Umherirren.Wie musste es für sie sein, sich auf einmal in einem Raum wiederzufinden, der voll mit lauten Menschen war? Wahrscheinlich wirkte diese neue Welt einfach nur beängstigend auf sie.Mit seinen schlanken Fingern streichelte Elyas ihr durchs Fell, stupste ihre kleine Nase.Immer wieder reckte sie den Kopf und sah zu ihm auf.Es wirkte, als wäre er der einzige Grund, warum sie sich nicht schon längst irgendwo verkrochen hatte.Ich beobachtete Elyas‘ Handbewegungen.Schöne Männerhände übten schon seit jeher eine Faszination auf mich aus.Vielleicht bildete ich mir das nur ein, aber man sah Händen an, wie sich eine Berührung von ihnen anfühlen würde.Bei Elyas‘ Händen war es keine Einbildung gewesen.Und sie faszinierten mich wie keine zuvor.Ich liebte sie.So wie Ligeia sich in seine Streicheleinheiten schmiegte und sich an ihn drückte, ging es ihr offenbar ähnlich.Tja …, dachte ich traurig.Streicheln tut er gerne, nur behalten will er einen nicht.Morgen früh, kleine Katze, wenn du aufwachst und er weg ist, wirst du verstehen, was ich meine.Irgendwie fühlte ich mich mit diesem kleinen Wesen verbunden.Wir glaubten beide, jemanden gefunden zu haben, bei dem wir uns sicher fühlen, dem wir vertrauen konnten und ohne den wir niemals wieder sein wollten.Aber das alles lag unter einem dunklen Schleier der Täuschung.Ehe wir uns umsahen, hatte er uns wieder verlassen.Und würde uns noch einsamer und verlorener zurücklassen, als wir es bis dahin jemals gewesen waren.Langsam wanderte mein Blick Elyas‘ Oberkörper empor, glitt Knopf für Knopf seines Hemdes nach oben.An seinem Hals angelangt, wünschte ich mir, dass ich noch einmal meinen Kopf dort anlehnen könnte.Seine Lippen waren geschlossen, zeigten keinerlei Regung.Ich erinnerte mich daran, wie weich sie sich auf meinen angefühlt hatten und wie herrlich sie küssen konnten.Mein Blick ging weiter, fuhr über sein leicht stoppeliges Kinn, seine ebenmäßigen Gesichtszüge und landete in seinen türkisgrünen Augen.Es war, als hätten sie mich erwartet.Sie sahen direkt in meine.So tief, als würden sie bis in die abgelegensten Winkel meiner Seele blicken.Ich fühlte mich nackt und doch gleichzeitig wie von einer wohlig warmen Wolldecke umhüllt.Je länger ich in seine Augen sah, desto mehr Leben hauchten sie mir wieder in den Körper.In meinem Bauch begann es zu kribbeln.»Vielleicht bist du ihm weder egal noch wollte er dich nur verarschen.Vielleicht hat er einfach nur einen dummen Fehler gemacht.«Immer wieder hallten diese Worte durch meinen Kopf.»Elyas«, sagte Ingo.Ich zuckte zusammen und blinzelte.Ingo hatte den Ellbogen auf die Sofalehne gestützt und hielt mit der Hand sein Kinn.Mit dem Finger fuhr er seine Lippen nach.»Ich zerbreche mir schon den ganzen Abend den Kopf, worüber du mit mir reden möchtest«, sagte er.»Es ist doch nichts Schlimmes, oder? Wenn es sehr wichtig ist, können wir auch gleich in mein Arbeitszimmer gehen.«Ich fühlte mich, als würde ich einem Gespräch lauschen, das mich nichts anging und wandte den Blick von den beiden ab.In meinen Gedanken sah ich immer noch Elyas‘ Augen.»Nein, Papa, keine Sorge.Es ist nichts Schlimmes in dem Sinne [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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