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.Sie biegt ab und hört einen Motor.Sie weicht zurück und rennt in die entgegengesetzte Richtung, weg vom Gesang.Sie huscht von einer Gasse zur nächsten und zur übernächsten – zweimal erhascht sie einen kurzen Blick auf einen Truck und muss die Richtung wechseln.Bei den Trümmerfeldern angekommen, wartet sie in der Deckung eines halb verfallenen Backsteinhauses, bis sie wieder zu Atem gekommen ist.Sie muss sich entscheiden, ob sie die Trümmerfelder umgehen will, was mindestens eine zusätzliche Stunde kostet, oder mitten hindurch.Die Trümmerfelder sind das einstige Stadtzentrum, dicht gepackt mit hohen Gebäuden, voller Trucks und Limousinen, mit einem U-Bahn-System und Menschenmassen auf den Gehwegen.Heute gibt es nur noch Schutthaufen.Pressia sieht hier und dort Rauchwölkchen aufsteigen.Die Bestien haben in ihren Höhlen Feuer gemacht, um nicht zu frieren.Sie hat nicht viel Zeit, um darüber nachzudenken, was sie als Nächstes tun soll, denn in diesem Moment donnert ein Truck der OSR die Straße herauf und hält vor dem Gebäude, das ihr am nächsten steht.Sie schiebt sich um eine Ecke und drückt sich mit dem Rücken dicht an die Hauswand.Die Beifahrertür fliegt auf.Ein Mann in grüner OSR-Uniform springt heraus.Er hat einen Fuß verloren – das Hosenbein hat unten eine Manschette.Statt eines Knies ist da der Hals eines Hundes mitsamt Schädel, hervorstehenden Augen, Kiefer, Zähnen.Ist das Bein des Mannes Teil der Wirbelsäule des Hundes? Unmöglich zu sagen.Der Hund hat keinen Schwanz, und ein Hinterbein fehlt, aber er hat die Rolle des Fußes übernommen.Sie bewegen sich mit schnellem, unregelmäßigem Humpeln.Der Mann geht nach hinten und öffnet die Tür.Zwei weitere Soldaten in grünen OSR-Uniformen mit schwarzen Stiefeln springen auf die Straße.Sie sind mit Gewehren bewaffnet.»Das ist der letzte Halt!«, ruft der Fahrer.Pressia kann sein Gesicht hinter der Scheibe nicht erkennen, doch es sieht so aus, als wären zwei Männer dadrin – ein Kopf nah beim anderen, oder vielleicht auch dahinter.Ist der Fahrer etwa ein Mehrling? Sie hört eine zweite Stimme wie ein Echo: »… letzte Halt!« War das der zweite Kopf?Ihr Herz schlägt wie verrückt.Sie kann kaum noch atmen.Die drei Männer stürmen in das Gebäude.»OSR!«, brüllt einer von ihnen.Dann hört sie ihre Stiefel durch das Haus trampeln.Der Fahrer des Trucks dreht das Radio auf, und sie fragt sich, ob es der gleiche Truck ist, der ein paar Stunden zuvor in ihrer Gasse war.Ein Stück weit die Straße hinunter werden plötzlich Stimmen laut.Eine Gestalt mit einer Kapuzenjacke taucht auf, das Gesicht mit einem Schal verhüllt.Es ist zu dunkel, als dass Pressia mehr erkennen könnte.»Aufhören!«, ruft die Gestalt.»Lasst mich in Ruhe!« Es ist eine Jungenstimme, gedämpft vom Schal.Er ist älter als sechzehn, wie es aussieht.Die OSR wird ihn mitnehmen, wenn sie ihn zu Gesicht bekommt.Dann sieht sie die Mehrlinge aus einer Seitenstraße auftauchen.Was früher einmal sieben oder acht Menschen waren, ist zu einem einzigen massiven Körper verschmolzen, einem Gewirr aus Armen und Beinen und ein paar chromschimmernden Stellen, mit niederträchtigen Blicken in den Gesichtern voller Brandnarben, Drähten, manchmal verschmolzen.Sie sind betrunken – das kann Pressia an der Art und Weise erkennen, wie sie herumtorkeln und an den lallenden Flüchen.Der Soldat am Steuer des Trucks wirft einen Blick in den Rückspiegel, dann zieht er leidenschaftslos ein Taschenmesser hervor und fängt an, sich seine Fingernägel sauber zu machen.»Gib uns, was du da hast!«, sagt einer der Mehrlinge zu dem Jungen.»Los, gib es her!«, sagt ein anderer.»Ich kann nicht«, antwortet die Stimme unter dem Schal.»Außerdem – es ist nichts.Es ist ohne jede Bedeutung für euch.«»Dann gib es her!«, verlangt einer der Mehrlinge.Eine Hand schießt vor und schubst die verhüllte Gestalt.Sie fällt zu Boden und lässt die Tasche fallen.Sie landet ein Stück weit entfernt.Wenn nichts Wichtiges darin ist, dann sollte der Junge sie den Mehrlingen jetzt überlassen.Sie können ziemlich bösartig werden, vor allem wenn sie betrunken sind.Die verhüllte Gestalt greift so blitzartig und geschickt nach ihrer Tasche, dass die Hand wie ein Pfeil wirkt, der aus ihrem Leib schießt und wieder zurückschnellt.Die Mehrlinge sind verwirrt ob dieser plötzlichen Aktion.Einige wollen zurückweichen, doch die anderen lassen sie nicht.Dann steht die verhüllte Gestalt auf – so unnatürlich schnell, dass sie stolpert, als wäre ihr Körper nicht im Gleichklang.Während der Junge um sein Gleichgewicht ringt, tritt ihm einer der Mehrlinge in den Magen, und dann dringen sie alle auf ihn ein, ein einziger massiver Leib.Sie könnten ihn umbringen, und Pressia hasst die vermummte Gestalt dafür, dass sie ihnen nicht einfach ihre Tasche überlässt.Sie kneift die Augen zu.Sie will sich da nicht reinziehen lassen.Soll er doch sterben, redet sie sich zu.Was geht es dich an?Doch dann öffnet sie die Augen und blickt hinaus auf die Straße.Auf der anderen Seite entdeckt sie ein Ölfass.Der Soldat hinter dem Steuer pfeift zum Lied aus dem Radio, während er weiterhin seine Nägel mit dem Messer traktiert.Und so nimmt Pressia ihren schweren Schuh – den Clog mit der Holzsohle – und wirft ihn mit aller Kraft gegen das Fass.Sie hat gut gezielt und landet einen Volltreffer.Es gibt einen lauten dumpfen Gong.Die Mehrlinge blicken auf, und in ihren tumben Gesichtern zeigen sich Verwirrung und Schrecken.Ist da etwa eine Bestie aus den Trümmerfeldern? Oder ein Trupp der OSR beim Kesseltreiben? Ist es ein Hinterhalt? Es wäre nicht der erste, das erkennt Pressia an der Art und Weise, wie ihre Köpfe herumrucken.Außerdem legen sie sich natürlich selbst auch in den Hinterhalt und überfallen andere.Die Ablenkung verschafft der vermummten Gestalt jedenfalls genügend Zeit, um sich hochzurappeln – langsamer, bedächtiger diesmal – und den Hügel hinaufzurennen, weg von den Mehrlingen.Sie rennt schnell, mit extremer Geschwindigkeit, auch wenn sie ein klein wenig humpelt.Aus irgendeinem Grund, den Pressia nicht versteht, rennt der Junge direkt auf den Truck der OSR zu, kriecht darunter und bleibt still liegen.Die Mehrlinge sehen ihm nach.Vielleicht zum ersten Mal bemerken sie den Truck, und mit widerwilligem Grunzen ziehen sie sich in die Richtung zurück, aus der sie gekommen sind.Pressia will der vermummten Gestalt eine Warnung zurufen.Sie hat ein Ablenkungsmanöver gestartet, um ihn vor den Mehrlingen zu retten, und das unter den Augen der OSR, und er kriecht unter ihren Truck?Die Soldaten kommen stampfend aus dem Haus.»Leer!«, ruft der mit dem Pitbull als Bein dem Fahrer zu [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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