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.Sie erkannte nun, dass ihre Entschlossenheit, ihre Bibelsprüche, ihre sämtlichen Maßnahmen, die allem entgegenwirken sollten, nur verzweifelte Versuche waren, die Wahrheit vor sich zu verbergen.Der Schaden war geschehen, ohne dass sie es gemerkt hatte.Zunächst hatte sie trotz seiner Anziehungskraft keine Gefahr in ihm gesehen und war froh, dass sie gebraucht wurde.Erst seine Art, sich überall einzumischen, hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht.Ihre Auseinandersetzungen hatten bei ihr ein Hochgefühl und zugleich Ärger ausgelöst.Dabei war sie nicht so sehr seiner körperlichen Anziehung erlegen, sondern seinem Beschützerinstinkt.Sie hatte versucht, sich dagegen zu wehren, doch auf ein Mädchen, das diese Eigenschaft kaum erlebt hatte, wirkte diese fürsorgliche Art sehr anziehend.Und als sie seinen Schmerz erkannte, konnte sie nicht anders, als darauf zu reagieren.Und bis sie begriffen hatte, wie tief ihre Gefühle für ihn gingen, war es zu spät.Sie hatte es versucht, aber dann hatte er sie geküsst.Und so wie eine Blume auf die Sonne reagiert, hatte sie ihr Herz geöffnet und ihren Gefühlen freien Lauf gelassen.Sie liebte ihn.… immer, wenn du mich mit deinen Augen ansiehst, möchte ich das tun … Jack konnte nicht wissen, wie viel ihr diese Worte bedeuteten.Jeder andere, der ihr in die Augen sah, glaubte, ihre verstorbene Mutter zu sehen – ihr Vater, ihre Brüder, Martha, sogar Lady Cahill.Aber Jack sah nur sie, Kate.Und nur bei Jack bewirkten ihre Augen, dass er sie küssen wollte.Und als er sie umarmte und küsste, hatte sie alles gegeben, was sie war und sein konnte …Und er hatte ihr seine Meinung brutal ins Gesicht gesagt.Es schmerzte unerträglich.Sie war am Boden zerstört.10.KAPITELAm Morgen darauf stand Kate zeitig auf und ging hinunter in die Küche, um wie immer das Frühstück zu machen.In der Nacht hatte sie eine Reihe von Entschlüssen gefasst.Sie hatte sich mit Jack zu viel Freiheit herausgenommen und hätte nie zulassen dürfen, dass sie Gefühle für ihn entwickelte.Sie hatte in einer Traumwelt gelebt, und das musste ein Ende haben.Nie wieder würde sie es zulassen, dass jemand ihre Gefühle in Aufruhr brachte.In Zukunft würde sie wieder Eiswände um sich aufrichten wie in Lissabon.Sie hatte nicht verhindert, dass Jack sie zum Schmelzen brachte, doch diesmal würden die Wände stärker sein.Kate, die eben Kaffee kochen wollte, hielt inne, als sie seine Schritte näher kommen hörte.Die Tür ging auf, es folgte anhaltendes Schweigen.Sie spürte, wie Jacks Blicke sich gleichsam in sie bohrten.Mit einem tiefen Atemzug drehte sie sich zu ihm um.“Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, Miss Farleigh”, sagte Jack.“Ich hätte diese Dinge nicht sagen sollen.Es war nicht so gemeint.Außerdem habe ich mich Ihnen ungehörig aufgezwungen.” Kate blinzelte.Verdammter Kerl! Er war völlig aufrichtig.Schon spürte sie, wie das Eis um sie schmolz.“Ich bitte nicht um Vergebung”, fuhr er fort, “doch hoffe ich aufrichtig, dass Sie meine Entschuldigung annehmen.Es wird auch nie wieder vorkommen.”Kate spürte ein Würgen in der Kehle.“Mr.Carstairs, es war nicht Ihre alleinige Schuld.Es geht mich wirklich nichts an, ob Sie trinken oder nicht.” Ihre Stimme wurde rau.“Meine Einmischung war unangebracht, deshalb habe ich mir alles selbst zuzuschreiben.”O Gott, dachte sie, warum habe ich das getan? Sie hatte sich nicht entschuldigen wollen.Es hätte ihr gleichgültig sein sollen, was er dachte, sagte oder tat.Was war in sie gefahren? “Ich habe auch schlimme Dinge gesagt, die nicht so gemeint waren …”Sie hielt stockend inne.Ein langer Augenblick voller Anspannung verging, dann kochte der Kaffee über.“Ach Gott!”, rief Kate aus, schon im Begriff, ihn zu retten.“Autsch!”, stieß sie hervor und zuckte zurück, da sie unvorsichtig nach dem eisernen Griff gefasst und sich verbrannt hatte.“Lassen Sie sehen.”“Es ist nichts”, tat sie den Vorfall ab, hielt aber ihre Hand schützend umfangen.“Los, zeigen Sie es mir”, sagte er im Befehlston.Behutsam nahm er ihre Hand und begutachtete die Brandwunde.Als Kate auf seinen dunklen Kopf hinunterblickte, erbebte sie.Wie gern wäre sie mit den Fingern durch sein dichtes, ungezügeltes Haar gestrichen.Eis, dachte sie.Denk an Eis!“Nichts Ernstes”, sagte sie leise.“Ich habe mich schon viel ärger verbrannt.”“Nun, das sollte nicht sein.”Der unterdrückte Zorn in seinem Ton verblüffte Kate.“Sie sollten sich nicht in einer Position befinden, in der Sie sich ständig verbrennen.”Wieder diese Fürsorglichkeit! Gereizt wollte sie ihm ihre Hand entziehen.Da blickte er auf und schaute ihr in die Augen.“Ach, zur Hölle mit allem!”, murmelte er und zog sie in die Arme, um sie leidenschaftlich zu küssen.Und Kate hörte um sich herum Eis brechen.Der Kuss dauerte nur sekundenlang.Dann schob Jack sie von sich und ging hinaus, ins Freie.Kate ließ sich gegen den Tisch sinken.Der Schmerz an ihrer Hand war fast vergessen.Augenblicke später kam Jack wieder, mit einer Schüssel Wasser, in der Eisstücke und Schneeklumpen schwammen.“So”, sagte er mürrisch.“Halten Sie Ihre Hand hinein.Kälte ist für Verbrennungen das Beste.”Die Verbrennung war im Augenblick belanglos für sie.Kate sah Jack gedankenvoll an.Es war sinnlos – ihre inneren Eismauern hielten diesem Mann nicht stand.Sie liebte ihn.Warme Glut erfüllte sie, und das einzige Eis, das sie spürte, waren die Stücke im Wasser.“Um Himmels willen, sehen Sie mich nicht so an”, seufzte er.“Halten Sie die Hand ins Wasser, und vergessen Sie, was eben geschah.Ich muss von gestern her noch betrunken sein.Es tut mir leid, es wird nicht wieder vorkommen.”“Es wird nicht wieder vorkommen?”, flüsterte Kate.Wenn sie keine Mauern gegen ihn aufrichten konnte, warum dann Widerstand leisten?“Nein, das wird es nicht.”“Dann tut es mir auch leid.”Er ballte ungläubig die Fäuste.“Ach, um Himmels willen!”, sagte er halblaut vor sich hin.“Das ist ja nicht auszuhalten.” Damit ging er schleppenden Schrittes hinaus.Kate wusste, dass sie es nicht hätte sagen sollen.Es war nicht das, was man von einem anständigen Mädchen erwartete, aber da sie nicht mehr als anständig galt …Und seine Küsse hatten ihr gefallen … mehr als das.Noch nie hatte sie die Gefühle empfunden, die sie in Jack Carstairs' Armen übermannten.Küsste er sie, dann fühlte sie sich lebendig, hochgestimmt, verletzlich und … köstlich in Besitz genommen.Und sie wollte mehr.“Ich werde meiner Großmutter schreiben und sie bitten, Sie unverzüglich in ihr Haus aufzunehmen”, kündigte Jack an, als er die Bibliothek betrat, wo Kate eben Staub von den Büchern wischte.Sie fuhr herum.“Aber warum?”, flüsterte sie mit großen Augen.Er sah ihr an, dass sie schwer gearbeitet hatte.Ihre Haare lösten sich aus dem Nackenknoten, auf ihrem Kinn prangte ein Schmutzfleck.O Gott, es gab niemanden, der für Hausarbeit weniger geeignet war.Sie brauchte einen reichen Mann, und sei es auch nur, damit ihr Gesicht sauber blieb.“So kann es nicht weitergehen.”“Wie?”Sein Blick verhärtete sich.“Wie heute Morgen und gestern Abend.”Sie errötete und drückte das Buch, das sie abgestaubt hatte, an ihre Brust.“Aber ich möchte nicht nach London gehen und bei Ihrer Großmutter wohnen.”“Das spielt keine Rolle.Wenn Sie hierbleiben, wird uns die Situation entgleiten.”Kates Blick ruhte unverwandt auf ihm.“Ach?”Jack drehte sich mit einer leisen Verwünschung um.Verdammt! Diese großen Augen machten alle Entschlusskraft zunichte.Er musste es ihr ein für alle Mal begreiflich machen.“Gott behüte mich vor naiven Jungfrauen!”, knurrte er übellaunig.Kate erstarrte, doch entging es ihm [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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