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.Yarzinth, der gerissene Koch mit den kunstfertigen Händen, tranchierte selbst seinem Herrn den köstlichen Chapon, dessen Fleisch schon deswegen so zartfaserig ausfällt, weil er sich nur von Langusten ernährt.Yarzinth faßte behutsam ins gräßliche Maul des gefürchteten Schalenknackers und löste die rötlichen Bäckchen hinter den Kiemen.Nachdem er jede einzelne Gräte und die rauhe Haut entfernt hatte, drapierte er den Fisch mit Hilfe von gedünsteten ÜóðÜñáãïé wieder in seine ursprüngliche Drachenform, belegte ihn schuppenartig mit in Olivenöl knusprig gesottenen Blättern der Artischocke und begoß dann sein Werk mit einer schaumigen Soße aus Zitronen, Ei und Muskat.Es war ein Verführungsmahl.Yarzinth beugte seine lange Nase ein letztes Mal hinab, schnupperte befriedigt und servierte.Nicola della Porta kredenzte einen leichten Perlenden von der Krim in zwei silbernen Pokalen und beobachtete Hamo aus den Augenwinkeln.Der schlanke Jüngling hatte fasziniert dem flinken Treiben des glatzköpfigen Kochs zugeschaut und griff jetzt gedankenlos in die Schale, wo unter warmen Tüchern ofenfrisches Fladenbrot bereit stand.Er riß sich ein Stück ab, tunkte es in die Soße und stopfte es in sich hinein, während Yarzinth ihm vorlegte.Der Bischof und sein Koch wechselten einen Blick gelinder Verzweiflung ob des jungen Barbaren.Nicola zog entschuldigend die Schultern hoch, Yarzinth entfernte sich diskret.Hamo ließ seinen Blick über die Gärten des Kallistos-Palastes schweifen, hinab zum Goldenen Horn, wo auf sich spiegelnder Fläche die Schiffe wie Libellen einherglitten.Die lauten, groben Geräusche des Hafens drangen nicht bis hier hinauf.Er leerte seinen Pokal mit einem Zug und wischte sich mit dem Handrücken den Mund.»Willst du mich küssen?« scherzte Nicola.»Soviel Feinfühligkeit hätte ich von dir nicht erwartet – außerdem hast du noch Eierschaum auf der Nase!«»Ich mag keinen Fisch!« sagte Hamo.»Dann iß das Gemüse – oder laß dir von Yarzinth eine ôñáϰἁíá kochen, mir mundet der Chapon vorzüglich!«»Ich will weg von hier«, sagte Hamo, »mit einem Schiff übers Meer, mit einem Kamel durch die Wüste –«»Warum nicht auf einem Pferd durch die Steppe, tagelang nichts als Steppe, wochenlang!« höhnte der Bischof.»Du ernährst dich von Stutenmilch und Dörrfleisch, das du unterm Sattel mürbe geritten hast, dein zarter Hintern –«»Laß das!« sagte Hamo, doch ehe er weitere Zukunftspläne von sich geben konnte, war Yarzinth wieder hinter ihnen unter den Arkaden aufgetaucht, die zum ›Mittelpunkt der Welt‹, dem Saal des großen Spiels, führten.Der Bischof hatte ihn sofort bemerkt und winkte ihn zu sich.»Der Herr Crean de Bourivan«, informierte Yarzinth mit gedämpfter Stimme, wie es seine Art war, »ist mit einem Templerschiff aus Aquileja eingetroffen.Es hat einen Präzeptor an Bord, wie aus dem Stander ersichtlich –«»Du weißt natürlich auch schon, wie der heißt«, neckte Nicola seinen Vertrauten.»Ob sündig oder korrupt, mit wem und wie, dazu den Namen seiner Großmutter …«»Ein Enkel des Teufels: Gavin de Bethune«, gab Yarzinth sein Wissen preis, »und im Orden importanter, als sein Titel besagt.Sein Erscheinen kündigt große Dinge an – nicht immer erfreuliche!«»Was kümmert’s uns!« schnaubte Nicola spöttisch.»Sie stehen in der Halle«, flüsterte der Koch.»Nicht mehr!« ertönte Creans Stimme.»Verzeiht die Störung, Exzellenz, doch verschluckt Euch nicht: Ich komme mit leeren Händen: William ist von den Saratz entflohen!«»Verschwunden, umgekommen oder gefangen –?«»Uns auf jede dieser Möglichkeiten einzustellen, dazu habe ich mir Beistand mitgebracht: den edlen Ritter Gavin Montbard de Bethune!«»Sacrae domus militiae templi Hierosolymitani magistrorum«, verblüffte der Bischof seinen Gast.»Was sind die letzten Reaktionen des mundus vulgus auf das feingesponnene Ränkewerk der Herren vom Tempel?« begrüßte er süffisant den ihm unbekannten Präzeptor, der hinter Crean auf die Balustrade trat.»Für ein Glas« – Hamo als perfekter Ganymed hatte ihm schon einen Pokal gefüllt und ehrerbietig gereicht; Gavin nahm einen Schluck – »43er Spätlese, kaiserliche Domäne Odessa«, schnalzte er anerkennend, »für diesen Gaumenkitzler verrate ich Euch, lieber Episcopus, daß Ihr wenn nicht im Sold, so doch in der Gunst des Vatatzes steht; des weiteren, daß der Sultan von Ägypten Tiberias erobert hat, samt dem Belvoir der Kollegen vom Hospital, und jetzt Askalon bedrängt; daß der päpstliche Legat Anseimus, genannt Fra’ Ascelin, gerade den mongolischen Statthalter Baitschu in Täbriz trifft, der ihn nicht leiden kann und am liebsten ausstopfen würde … Oder verlangt es Euch nach Nachrichten aus dem Westreich? Die Parmenser haben sich vom Herrn Papst kaufen lassen, erschlugen den stauferischen Podestà und wandten sich gegen den abgesetzten Kaiser, worauf Friedrich, gerade auf dem Wege nach Lyon, um seinen Widersacher festzunehmen, zurück eilt in die Lombardei, bevor das Beispiel böse Schule macht.Er baut Parma gegenüber einen befestigten Belagerungsplatz, eine ganze Stadt aus Holz und Lehm gestampft, die er forsch ›Vittoria‹ tauft, und im übrigen wetteifert der Staufer mit Innozenz, sich wechselseifiger Anschläge auf ihr Leben durch Verschwörer und gedungene Meuchelmörder zu beschuldigen –«Gavin hielt inne und reichte Hamo seinen geleerten Pokal.Der Junge war fasziniert von diesem weltläufigen Kriegsmann, Mönch und Diplomat zugleich, elitäre Führungsschicht eines Ordens, der die Welt beherrschte und dennoch ritterliche Abenteuer suchte, fand und bestand.Nicola della Porta schenkte ihm nach.»Ihr habt Euch den edlen Tropfen, der sonst, wie Ihr zu Recht vermutet, nur an der kaiserlichen Tafel kredenzt wird, redlich verdient.Doch war Bescheidenheit nie meine Stärke, werter Herr Gavin; so laßt mich denn die Gunst der Stunde nutzen, die Euch in mein Haus führte.« Der Bischof hob seinen Becher.»Wie hat der König von Frankreich das anonyme Schreiben aufgenommen, das den von ihm so verehrten Kaiser verleumderisch mit den legitimen Erben des Gral, mit den ominösen Kindern vom Montségur, in Verbindung brachte?«Gavin lächelte [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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